Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Auto! Jeder von euch geht noch ein wenig schlafen. Heute Abend müsst ihr alle höchst wachsam sein!“
Noch einmal schob er sich einen Löffel des Eises in den Mund. Missmutig kaute er darauf herum. Dann blinzelte er Bernd an. „Du hast dich offensichtlich geirrt. Die Studierenden sind nicht hier.“
Das schien seinem älteren Kollegen auch aufzugehen. Schwitzend sah er sich in der kleinen Eisdiele um. Hier hatte er vor wenigen Tagen erst die Studenten miteinander reden hören. Und nun war keiner von ihnen mehr da! „Aber ich war mir sicher, einer von ihnen trug eine Kellnerschürze.“, versuchte er, sich herauszureden.
Johannes schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Er war wütend. „Du bist einfach nur unfähig. Und das sage ich dir auch noch ins Gesicht, falls du das bemerken solltest, du Hohlkopf. Du hast diese lächerlichen Studenten einmal hier gesehen! Ein einziges Mal! Was garantiert dir, dass sie noch einmal hierher kommen?“ Er verschwieg Bernd, dass er selbst ebenfalls keine Ahnung hatte, was sie sonst machen sollten. Sie hatten Karl versprochen, alles über diese seltsame Sache in Erfahrung zu bringen. Doch bis jetzt hatten sich ihre Ermittlungen darauf beschränkt, möglichst oft die Kassette anzuhören, um irgendwelche Namen herauszufinden. Leider blieb es nur bei Mark. Und die eigenartige Bezeichnung ,Windler‘. Aber das war anscheinend kein Name einer bestimmten Person. Es klang nach mehren Personen. Und sie waren die Gegner, wenn man den beiden Damen Glauben schenken konnte.
Bernd weitete den Kragen seines Hemdes während Johannes sich weiter Eis in den Rachen schob. Er sollte sich besser schnell etwas einfallen lassen! Schließlich war es seine Idee gewesen, hierher zu kommen und zu warten, ob sich einer der feinen Herrschaften noch ein weiteres Mal blicken lassen würde. Leider war das bisher nicht der Fall.
„Wir könnten doch einfach...“, fing der Mann vor Johannes an, als er verstummte. Die hübsche Bedienung war soeben an ihren Tisch getreten. „Kann ich Ihnen noch etwas bringen?“, fragte sie mit kokettem Augenaufschlag.
Johannes war nicht so mutig, zu glauben, dass der hinreißende Augenaufschlag Bernd gelten sollte. Deshalb lächelte er anzüglich die Bedienung an. „Aber ja. Deine Telefonnummer.“
Zu seiner Überraschung verschwand das Lächeln des jungen Mädchens. „Tut mir leid.“, erwiderte sie, plötzlich ganz schnippisch. „Haben wir nicht auf der Karte.“ Damit wandte sie sich um.
Und dabei wäre sie fast mit dem jungen Mann zusammengestoßen, der auf einmal hinter ihr auftauchte. Er ergriff ihre Arme, damit sie nicht fiel. „Verzeih mir, Rosalie. War heute ein wenig stressig.“, sagte er, noch immer ganz abgehetzt. Offensichtlich war er ganz schnell von irgendwoher hierher gerannt.
„Das ist nicht so schlimm, Mark.“ Johannes wurde hellhörig. Er stieß Bernd unter dem Tisch an und nickte zu dem jungen Mann, der sich mit Rosalie unterhielt während sie in Richtung Theke gingen. „Ist das zufällig einer der Studenten, denen du hier begegnet bist?“, wollte er aufgeregt wissen.
Bernd runzelte lange die Stirn und beobachtete den Mark, wie er seine Schürze umlegte und sich dann von Rosalie verabschiedete, die wohl gerade Feierabend hatte. „Ja, das ist er.“ Das Hirn dieses Mannes schien unendlich langsam zu arbeiten. Doch schließlich hatte er sich noch erinnern können!
„Perfekt.“, murmelte Johannes in sich hinein. „Besser kann es doch gar nicht laufen. Jetzt müssen wir ihn nur beobachten. Mal sehen, ob er sich die Blöße gibt.“
Der Kellner trat an ihren Tisch. „Kann ich ihnen noch etwas bringen?“, fragte er freundlich. Schon hatte er den kleinen Notizblock gezückt und einen Kugelschreiber in den Händen.
„Nein, vielen Dank.“, erwiderte der Reporter. Er fingerte in seiner Jackentasche herum. Wie er hoffte, unauffällig. Dieser Mark schien jemand, der Augen wie ein Habicht hatte. Ihm entging nichts so leicht.
Doch schließlich hatte er gefunden, wonach er suchte. „Wir sind sehr zufrieden und hätten gerne die Rechnung.“, sagte er freundlich zu dem Studenten, der ihn ruhig musterte.
Dieser nickte und ging zur Theke. Johannes beugte sich über den Tisch. Bernd verstand und kam ihm ein Stück entgegen. „Jetzt zeige ich dir, wie ich zuhause solche Sachen regle.“, flüsterte der Reporter und zwinkerte mit den Augen. Sein Erfolgsrezept war, Bernd Respekt einzuflössen. Sodass dieser niemals daran denken würde, gegen
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