Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
er der Wind? Man könnte meinen, bei seiner Ausstrahlung sei er der Wind.“
Collin dachte fieberhaft nach. Nein, sie würden ihn doch nicht hier unten lassen, oder? Das Vieh hatte allem Anschein nach die Absicht, ihn genauso zu verschlingen wie die Pralinen! Er erinnerte sich an die Worte Marks und Els, als sie das Haus seiner Eltern verlassen hatten: ,Wir bringen ihn heute Abend wieder.‘ , hatte Mark gesagt. El hatte darauf sehr leise erwidert: ,Und hoffentlich in einem Stück.‘ Hatten sie vielleicht schon gewusst, dass es so gefährlich werden konnte? Collin merkte, dass sein Herz nicht allein wegen seines Element so schnell schlug.
„Ja, er ist der Wind. Aber wir wissen noch nicht, welches Attribut er hat.“ Marks Blick hing nachdenklich auf dem Jungen. „Eigentlich ist er bis jetzt noch zu nichts nütze gewesen.“
Collin meinte, sich verhört zu haben. Sollte das etwa ein Spaß sein? Wollten ihn die Studenten veralbern?
„Mark...“, fing auch El an, dem das Ganze nicht zu schmecken schien. „Soll das dein Ernst sein?“
„Aber ja.“ Seine Stimme klang nun verwundert. „Das hatten wir doch so abgemacht, oder? Es ist unsere beste Gelegenheit, ihn wieder loszuwerden. So kann er nicht zu einer Gefahr werden. Ihr wisst doch noch, was wir besprochen haben, oder? Er kann sich für kein Attribut entscheiden. Also ist er für uns nur Ballast.“
El fasste sich an den Kopf, als hätte er sich an etwas erinnert. „Ach so, das meinst du.“
Sasha jedoch machte ein bitterböses Gesicht. „Ich finde das ein wenig zu brutal.“, kommentierte sie die Geschehnisse um sich herum. „Wir hatten doch abgemacht, ihn Herrn Austen zu überlassen. Der bringt ihn nicht gleich um.“
„Aber so haben wir die Gelegenheit, auch noch etwas für ihn zu bekommen.“, wägte Mark ab. „Dann war er uns nicht bis zum Schluss so unnütz.“ Sein Ton ließ keine weitere Diskussion zu. „Margarete werden wir es schon irgendwie erklären können. Sie war sich ja mit uns einig.“
Zu seiner Überraschung zuckten Zechi und El mit den Schultern. „Na gut, wenn du es so siehst.“, beendete Zechi die Debatte, die nicht zu Collins Gunsten ausfiel.
„Das könnt ihr doch nicht machen!“, wollte der Junge ausrufen. Doch es erklang eher so ein ‘Daf dönnt ir dof it ache!“ Er fand das schon viel, wenn man bedachte, dass sein Mund zur Hälfte mit Wurzel gefüllt war.
Mark zuckte die Achseln und lächelte in seine Richtung. „Tut uns leid, Collin.“ meinte er. „Aber unser Kampf mit den Windlern ist viel zu wichtig, als dass wir Zögerer wie dich lange beaufsichtigen können. Wenn du nicht in der Lage bist, dich selbst zu schützen, bist du nur Anhang für uns. Und das können wir uns nicht leisten.“ Dann drehte er sich zu Tomaro um. „Du kannst ihn haben. Im Austausch dafür erfahren wir, wo die Versammlung stattfindet.“
Das Erdwesen grinste breit. „Eine weise Entscheidung. Ohne mich hättet ihr den Ort niemals gefunden. Kennt ihr die leere Fabrikhalle im Osten der Stadt? Manchmal treffen sich die Nachtjäger dort in kleinen Gruppen, um im Rudel zu jagen. Halle zweiundneunzig E ist für heute Abend ausgelost worden.“
Mark verneigte sich leicht. „Wir danken dir Tomaro. Und wir wünschen dir eine schöne Zeit.“
„Besucht mich öfter.“, verlangte das Erdwesen ein wenig eingeschnappt. „Ihr kommt immer nur dann, wenn ihr etwas von mir wollt. Das ist auf Dauer anstrengend.“
„Das werden wir uns merken.“, meinte Mark. Dann winkte er. „Leb wohl, Collin. War ganz nett mit dir.“ Mit diesen Worten wandte er sich um und nahm die morschen Stufen nach oben. Sasha folgte ihm nach einem langen Blick auf den Jungen. In ihrer Miene spiegelte sich ein schlechtes Gewissen.
Auch El schien mit sich zu kämpfen. Er trat an Tomaro heran. „Ich weiß, Mark betrachtet die ganze Sache eher kalt.“ flüsterte er dem Gesicht an der Wand zu.
„Aber in Wirklichkeit waren wir fast dabei, Collin gern zu haben. Also, wenn es keine Umstände macht, tu’ ihm nicht weh. Bitte.“
Tomaro ließ seine Kieferknochen knacken. Collin hatte gar nicht gewusst, dass er welche hatte. „Aber nur weil ich dich gut leiden kann. Besonders du solltest mal wieder vorbeikommen.“
Elijah nickte und entfernte sich dann, ohne sich noch einmal umzudrehen. Collin sandte ihm noch einen letzten verzweifelten Blick nach, dann war der Student aus der Luke verschwunden. Stille herrschte.
Fast meinte der verängstigte Schüler, dass sie gleich
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