Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
dem Anführer aller Elemente des Windes...“ Mark streckte ihm einen winzigen Moment die Zunge heraus. „..Dank. Und den Preis, der euch zusteht!“ Sie rissen die Arme hoch und jubelten. Sasha merkte zu spät, dass die sich ebenfalls freuen sollte, doch sie hoffte, es war niemandem aufgefallen. „Ihr bekommt so viele Menschen, dass ihr euch an ihnen satt essen könnt. Keiner von euch wird mehr an Hunger leiden müssen. Das einzige, was ich von euch fordere, ist eure absolute Loyalität.“ Herr Austen verlangte dies, als wäre es nur eine Kleinigkeit. „Seid meine Diener. Seid die Schwerter, die in den Leib des Feindes dringen und ihn zu Fall bringen. Ihr könnt das Fleisch der Menschen haben. Im Gegenzug will ich die Seelen. Bringt mir die Seelen und den Leib könnt ihr behalten.“
Mark horchte auf. Aus den Augenwinkeln sah Zechi, wie er zwei Schritte nach vorn tat. Seine Miene war angespannt. Seit wann mussten die Windler die Nachtjäger um Hilfe bitten, um Seelen zu sammeln? Irgendetwas kam dort ins Rollen und Mark überlegte angestrengt, was dies sein könnte.
„Seelen?“, rief einer der Nachtjäger. Es war nicht auszumachen, wer der Rufer war. „Was meint Ihr damit?“
Herr Austen deutete auf die Gefangene an der Schüssel. „Ich kann es euch zeigen.“, flüsterte er. Zurufe wurden laut. Der Anführer der Windler wandte sich um und gab der Frau neben sich ein Zeichen. Diese nickte. Dann trat sie an Annegret heran. Die Beißer wand sich in ihren Fesseln, als die Dienerin näher kam.
Die Windlerin streckte ihre bleiche Hand aus. Sie hielt das Gesicht der verängstigten Gefangenen fest. Dann näherte sie sich ihr mit der anderen Hand.
Eine dunkle Wolke wand sich aus der Beißer heraus. Der Körper der Gefangenen erschlaffte und ihr Kopf sackte zur Seite. Die Dienerin hielt ihn fest und konzentrierte sich auf die dunkle Wolke, die zwischen den rosigen Lippen hervorquoll. Nichts anderes als die Seele der Beißer. Zum Entsetzen der Studenten beugte sich die Dienerin Herrn Austens vor und presste ihre Lippen gegen das schlaffe Rot der anderen. Sie saugte ihre Seele auf. In ihrem Gesicht stand die reine Verzückung, als würde sie Schokolade genießen.
Viele der Beißer und auch der anderen Nachtjäger stöhnten auf. Sie rissen die Arme empor. Doch es war nicht genau heraus zu hören, ob es sie es gut fanden, was sie da sahen. Sasha spürte schon wieder, dass ihr schlecht wurde.
Herr Austen deutete auf den leblosen Körper. „Dies ist nun nichts weiter als eine Hülle. Ihr bringt uns die Menschen, wir nehmen ihnen die Seelen und überlassen den Rest euch. So einfach ist das.“
Diesmal war es eindeutig Begeisterung. Die Studenten rissen ebenfalls die Arme empor. Doch nur, um nicht aufzufallen. Ihre Mienen waren versteinert. Noch nie hatten sie so direkt gesehen, wie die Windler die Seelen stahlen.
Herr Austen hob beide Arme und langsam kehrte wieder Ruhe ein. „Dies ist das eine, was ich von euch verlange. Und nun zu dem anderen Punkt. Es gibt in dieser Stadt Menschen, die wissen, dass wir existieren. Und es ist ihr sehnlichster Wunsch, uns alle tot zu sehen.“
Mit einem Mal war es Sasha, als würden die Nachtjäger sich jeden Moment umdrehen und mit ausgestreckten Fingern auf sie deuten. Doch, welch ein Wunder, niemand wusste, dass sie hier waren.
„Eine Gruppe von Studenten ist wie wir. Auch sie beherrschen die Elemente. Einige von euch sind ihnen vielleicht schon begegnet. Sie sind stark. Ich will, dass ihr sie tötet. Und mir ihre Seelen bringt.“
„Der hetzt uns alle Nachtjäger auf den Hals.“, flüsterte Mark besorgt. „Keiner von uns wird mehr auf die Straße gehen können, sobald es dunkel wird.“
„Und weil das so ist, können die Windler in Ruhe ihren Geschäften nachgehen.“, fügte Sasha hinzu. Ihr war unwohl, wenn sie daran dachte, dass all die vielen Leute hier bald Jagd auf sie machen würden. „Das ist geschickt.“
Elijah knirschte mit den Zähnen. Dann hob er die Stimme und rief laut: „Und wie sollen wir sie besiegen, wenn sie doch so stark und gut aussehend sind?“ Mark trat ihm erneut vor das Schienbein.
Doch Herr Austen hatte in der Menge den Rufer auch diesmal nicht ausmachen können. Und dennoch schien ihm der Einwurf gelegen zu sein. Er lächelte und Sasha mochte dieses wissende Lächeln gar nicht gefallen. „Sie sind stark, das möchte ich auf keinen Fall beschönigen. Besonders ihr Anführer ist gefährlich. Doch ich will euch heute Abend beweisen,
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