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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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Joint bei Sasha war, sträubten sich bei ihr die Nackenhaare. Das Abendessen pochte an ihren Magendeckel wie der Weihnachtsmann an die Eingangspforte. Und dennoch überwand sie sich und nahm einen Zug. Sie hoffte, dies reichte. Das Zeug hinterließ einen Pelz auf ihrer Zunge und schmeckte scheußlich.
    El nahm den Stängel zurück und ließ ihn zwischen ihnen brennen. Sasha fühlte sich wie ein Bienenstock, der vom Imker ausgeräuchert wurde. Ihr war schlecht. Dann endlich, nach etwa einer Stunde Wartezeit, regte sich etwas. Neben dem großen Bottich aus Kupfer war eine hölzerne Bühne aufgebaut worden, zu der eine kleine Treppe führte. Dort kroch nun eine schmale Gestalt empor. Der lange schwarze Mantel wehte um den schmächtigen Körper. Herr Austen war es nicht. Der Mann war ein Beißer. Sasha spürte, wie Mark sich versteifte, als er das Gesicht des Mannes sah. „Der Kerl hat mir in der Gasse aufgelauert.“, knurrte er. El warf den Joint in das Blut, wo er zischend unterging. Doch das fiel keinem auf, denn die Nachtjäger blickten alle ausnahmslos zu der Bühne.
    Der Beißer, der dort stand schien so etwas wie der Anführer zu sein. Er breitete seine Arme aus. „Meine lieben Freunde, wie schön, dass ihr gekommen seid. Begrüßen wir uns und gedenken dabei derer, die heute nicht erscheinen konnten. Mögen sie glücklich sein in dem, was sie nun tun, anstelle hier zu sein.“
    Daraufhin folgte eine recht eigenwillige Begrüßungszeremonie, in der jeder in der Menge sich umwandte und die begrüßte, die neben ihm standen. El bestand darauf, jedem der Studenten einen Kuss auf die Wange zu geben. Mark trat ihm gegen das Knie.
    Nur langsam kam wieder Ruhe unter die Nachtjäger. Der Mann hob die Arme.
    „Heute ist ein ganz besonderer Tag, meine lieben Freunde. Denn heute gibt es zwei Punkte, die wir besprechen wollen. Punkt eins: Wir verabschieden uns heute von unserer lieben Freundin Annegret, die umziehen möchte. Anne, willst du noch ein paar Worte loswerden?“ Seine gehässigen Augen wanderten zu der kupfernen Schüssel. Erst auf diesen Wink hin wandten sich die Köpfe um.
    Sasha schluckte. An der Außenwand des Kochtopfes war eine Frau festgebunden worden. Ihre langen schwarzen Haare fielen an dem Knebel in ihrem Mund vorbei. Aufgrund dessen musste sie sich beschränken, dem Mann böse Blicke zuzuwerfen. Die Beißer johlten. Sasha sah, dass sich einige von ihnen die Lippen leckten.
    „Ist das eine Frau?“, flüsterte sie Mar zu. „Haben sie wirklich ein Opfer für heute Abend?“
    „Das ist keine Menschenfrau, wenn du das meinst.“ Das Wasser hatte die Augen zu schmalen Schlitzen verengt. „Das ist eine Beißer. Sie haben ihre eigenes Mitglied dort festgemacht.“
    „Anne ist nicht sehr gesprächig. Deshalb muss ich euch wohl erzählen, was sich zugetragen hat.“ Die Köpfe drehten sich wieder um und musterten den Mann auf der Bühne. „Annegret war der Meinung, sich nicht mit unseren neuen Verbündeten zusammentun zu müssen. Sie meinte, dieser Mann wolle uns hintergehen. Deshalb muss sie umziehen. Sie zieht aus dem Leben.“ Er lachte über seinen eigenen geschmacklosen Witz. Manche der Nachtjäger fielen ein. Die, die unter der Gefangenen standen, kitzelten an ihren Füßen und Anne zog sie immer wieder ein. Ihre Miene schien besorgt. „Und das bringt mich gleich zum nächsten Punkt.“ Der Mann brachte die Menge wieder zum Schweigen. „Denn heute ist der Abend, an dem ihr den Mann kennen lernt, der euer aller Leben verändern wird. Vor zwei Wochen nun haben wir in der Versammlung beschlossen, den Windlern zu helfen. Im Gegenzug erhalten wir so viel Fleisch, wie wir vertragen können. Lernt nun diesen Mann kennen, der unseren Hunger vertreibt!“ Der Beißer begann, seine großen Hände aneinander zu schlagen und wich zur Seite. Eine andere Gestalt betrat die Bühne, flankiert von der Frau, die den Studenten schon so oft das Leben schwer gemacht hatte.
    Herr Austen trat in die Mitte der Bühne. Er riss sich die Kapuze vom Kopf und seine wachsamen Augen durchquerten die Halle in einem Zug. Er strahlte so viel Macht aus, dass es den Nachtjägern schier den Atem verschlug. „Meine hoch verehrten Nachtjäger, Diebe, Mörder, Plünderer.“ Sogar seine Stimme klang gewaltig. Sie hallte in den hohen Mauern wider. „Die wildesten und furchterregensten Gestalten sind heute Abend hier versammelt. Und sie alle haben sich bereit erklärt, mir zu unterstehen. Dafür erhaltet ihr von mir, Herrn Austen,

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