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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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Spuren hinter sich her zog. „Wie haben die sich so furchtbar vermehren können?“
    Auch Mark nagte an seiner Unterlippe, als er seinen Blick durch die Halle schweifen ließ. Ein Großteil füllte ein riesiger Bottich aus, in dem man früher Seife gekocht hatte. Dennoch war noch genug Platz, um feststellen zu können, dass wirklich mehr als hundert Nachtjäger auf der Seite der Windler standen. Ihr Anführer überlegte sich bereits, wie sie gegen eine solche Übermacht ankommen sollten.
    „Die haben sich nicht untereinander vermehrt.“, stellte er fest. „Ich wette, Herr Austen hat sie hierher gelockt.“
    Womit? stand in Sashas Gesicht geschrieben. El hatte sich derweil nach hinten gebeugt und schöpfte etwas aus der roten Flüssigkeit in einen Plastikbecher. Ihn störte es nicht im mindesten, dass er nicht wusste, was es war.
    „Ich weiß nicht, wie er das geschafft hat.“, flüsterte Mark weiter, als er die erstarrten und nachdenklichen Mienen der Mädchen sah. „Wahrscheinlich hat er ihnen Menschenfleisch versprochen.“
    El setzte den Becher an und nahm einen Schluck. Mark wandte sich zu ihm um. Er stöhnte auf, als er sah, welchen Unsinn das Feuer schon wieder angerichtet hatte. „El, das ist Blut. Das rieche ich von hier aus.“
    Ihr Freund ließ den Becher nicht sinken. Noch immer das Gefäß an den Lippen, wurden seine Augen größer. Dann spuckte er das Blut dahin zurück, wo es hergekommen war. „Pfui!“, machte er. „Ich dachte, es sei Wein.“
    „Wir sind hier auf einer Versammlung von Leuten, die nachts Menschen auflaueren, um sie dann zu fressen.“ Margarete verstummte, als ein Mesonaner an ihnen vorbei trampelte und seine steinerne Oberlippe hochzog. Sobald er weg war, fuhr sie fort: „Und du denkst allen Ernstes, dass die hier Wein anbieten? Das ist, als bötest du zur Kirmes Wasser an.“ Sie blickte missachtend einige andere Gefäße an, in denen noch weitere farbenfrohe Flüssigkeiten schwappten.
    „Wann geht das denn los?“ El stemmte die Hände in die Hüften und blickte über die grauen und schwarzen Köpfe hinweg. „Wir stehen uns hier ja die Beine in den Bauch.“
    Doch es sollte noch eine ganze Weile dauern. Die Nachtjäger nutzten die Versammlungen nicht nur, um Neuigkeiten zu erfahren, sondern auch, um Neuigkeiten zu verbreiten. Fast jeder von ihnen war ein begnadeter Erzähler und Ausschmücker. Und viele der Wesen lebten schon seit tausenden von Jahren. Deshalb konnte man an Abenden wie diesen von alten Zeiten schwärmen und von früher erzählen. Außerdem wurde gern spekuliert, wie der Abend enden würde. So wurde gemunkelt, Herr Austen, der neue Anführer der Nachtjäger, hätte etwas ganz besonderes vorbereitet. Eben erst hätte man gesehen, wie jemand durch die Hintertür hereingebracht worden sei. Eine Gestalt in Mantel und Sack über dem Kopf, sodass niemand erkennen konnte, wer es war.
    „Wenn mich nicht alles täuscht, wird heute noch eine Opferung anstehen.“ Der Fischkopf, der ihnen diese Neuigkeit zugeraunt hatte, stank zum Himmel. Und das lag nicht nur an seinem Joint, den er in seinen langen, blauen Fingern trug.
    „Ich hoffe, ich bekomme das Herz. Das ist am saftigsten.“
    Sasha bemühte sich, das Abendessen im Körper zu behalten. Sie musste aber bereits aufstoßen und hielt sich eine Hand vor den Mund. Fischköpfe waren eines der widerlichsten Geschöpfe dieser Erde.
    Wieder schien El ihnen allen voraus. Er beugte sich näher an den Fischkopf.
    „Mein Sohn, reich mal das rüber.“
    Der Nachtjäger blickte erstaunt auf seine Finger, dann zuckte er mit den Schultern und gab Elijah den Joint. Plötzlich hörte er hinter sich seinen Namen und er wandte sich um. Nur Sekunden später war er verschwunden.
    „El, was willst du damit?“ Misstrauisch beäugte Mar den rauchenden Glimmstängel.
    „Geruch loswerden.“ Das Feuer zog leicht die Oberlippe hoch, dann sog es an dem Joint. Zechi wurde schon von dem gräulichen Rauch schlecht. El hustete und reichte das Zeug weiter an Mark.
    Dieser war seltsam blass. „Er hat recht.“, meinte er tapfer und hielt die Drogen in seinen Händen, als wären sie die Eingeweide eines Oktopus´. „Wir riechen zu sehr nach Menschen. Der Bulle am Tor wird nicht der einzige sein, dem es aufgefallen ist. Bei dem Gestank von dem Zeug merken es vielleicht nicht so viele Leute.“ Auch er nahm einen tiefen Zug. Er hustete etwas weniger als El, wurde allerdings noch eine Spur blasser.
    Die Mädchen fügten sich. Doch als der

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