Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
drei Tagen traf ich ihn im Schatten der Straßen. Ich war auf Jagd und machte ihn zu meiner Beute.“ El gab sich Mühe, so überheblich wie die Beißer zu wirken. Ihm fiel das nicht so leicht wie Mark. „Doch er redete zuviel. Er redete und redete, dass mir der Kopf fast platzte. Und plötzlich war es Morgen. Beinahe hätte er mich durch das Reden umgebracht.“ Nun streckte er seine Hand aus und deutete anklagend auf Collin. „Ich will ihn haben, um mich an ihm zu rächen. Er hat mich mit seiner Art beleidigt und getäuscht. Es war kein fairer Kampf.“ Zustimmendes Gemurmel erklang. Wenn Herr Austen sein Gesicht nicht verlieren wollte, musste er handeln. „Dann gewähre ich dir das Recht, ihn hier und jetzt zu töten.“, sagte der Anführer. In seinen Augen glimmte ein Funke.
„Er soll leiden.“, widersetzte Elijah, kaum dass Herr Austen zu Ende gesprochen hatte. „Und das geht nicht so schnell.“
„Also, das ist doch wohl die Höhe.“, entfuhr es Collin erneut. „Was sollen denn das für Rechtansprüche sein, wenn ich mich noch nicht einmal verteidigen kann? Ich kenne da jemanden, der mich herrlich verteidigen würde. Er studiert Recht hier in Hockenfeld. Darf ich mich auch mal äußern?“
„Das darfst du nicht.“ Ehe Sasha überhaupt einen klaren Gedanken gefasst hatte, hatte El schon gehandelt. Er schlug Collin ins Gesicht. Mit voller Wucht. Fast wäre Zechi zusammengezuckt. Der Kopf des Schülers kippte nach hinten und aus seiner Nase troff Blut. El fasste ihm grob ins Haar. „Du hältst besser deinen Mund. Denn ich bin hier der einzige, der das Recht hat, Vergeltung zu fordern.“ Seine Kapuze kam Collin bedrohlich nahe.
Dann richtete er sich wieder auf. Gut, die Art und Weise war vielleicht ein wenig zu hart gewesen. Aber immerhin blieben die Lippen des Schülers nun endlich geschlossen. Blut lief darüber. Elijah wandte sich an Herrn Austen. „Ich will ihn mitnehmen.“, forderte er mit aller Härte. „Und nach dem Regelbuch der Elemente seid Ihr verpflichtet, ihn mir auszuhändigen. Das wisst Ihr wie jeder andere in dieser Halle.“
Der Anführer der Windler legte sich eine Hand an das Kinn. Er sah es mit Sicherheit nicht gerne, wie ihm dieser dicke Fang durch die Lappen ging. Doch Sasha spürte noch etwas anderes an ihm. Eine Veränderung.
Und plötzlich fiel es ihr ein. Herr Austen musste es gespürt haben. Er musste gespürt haben, dass sie Elemente bei sich trugen. Er wusste, wer sie waren!
„Sehr schön.“, flüsterte Herr Austen, während Sasha panisch darüber nachdachte, wie sie El mitteilen sollte, dass sie aufgeflogen waren. „Doch leider werde ich ihn nicht mit dir gehen lassen, Elijah.“
Der Student zuckte zusammen. Herr Austen war schneller. Er deutete auf Sasha und El. „Ergreift sie!“, schrie er laut.
„Verflucht!“ Elijah wich der Frau aus, die ihre hässlichen Finger um seinen Arm krallen wollte. Dann packte er Collin von hinten. „Collin, halt das aus, ja?“
„Was?“, erwiderte der Junge ungehalten, dann war er auch schon in einer Welt jenseits von Verständnis. Elijah hatte ihn von hinten umschlungen und entzündete sie beide. Eine Flamme loderte an ihnen empor und hüllte sie ein. Collin schrie auf, als das Feuer seine Kleidung verbrannte. Doch als sie da vorne standen und sich in einen gewaltigen Feuerball verwandelten, keuchten einige der Nachtjäger auf. Manche wichen zurück. Die Beißer an den Ausgängen rannten bereits nach draußen. Die Verwirrung war so groß, dass keiner von ihnen auch nur auf die Idee kam, Herrn Austens Befehl Folge zu leisten.
„Verschwindet!“ Sasha ließ ihren Arm in die Länge wachsen und schlug die Reihen der Nachtjäger auseinander. Über die wütenden Schreie Herrn Austens hinweg bahnte sie Collin und El einen Weg. Die Beißer, die sich auf sie stürzen wollten, wichen vor den sengenden Flammen zurück.
Ein Erdmann packte Sashas Handgelenk. Zornig fuhr sie herum und sah, wie er sie festhalten wollte. Doch sie befreite sich mit einer Drehung aus seinem Griff, packte ihn mit einer Hand unter dem Kinn und schleuderte ihn quer durch die Halle. Dann kam ihr eine Idee.
„Lauft!“, schrie sie Collin und El an. Das Feuer packte den noch immer brennenden Jungen und wollte ihn nach draußen bringen. Die Beißer wichen zurück, doch die anderen Nachtjäger wurden langsam zudringlich. Sie kreisten die Flüchtenden ein, sodass Elijah sich gezwungen sah, stehen zu bleiben. Sasha fluchte. Sie brauchte mehr Zeit! Ihre
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