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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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Bremse, sodass sie alle ein Stück nach vorn gerissen wurden.
    Mark, der auf dem Beifahrersitz saß, ließ das Wagenfenster herunter. Der Bulle, eine Kreatur mit dem Kopf eines männlichen Rindes und dem Körper eines Mannes, schob sein Gesicht herein. An seiner Nase hing ein silberner Reif. „Wer seid ihr?“ wollte er wissen. Seine Stimme klang eher wie ein Grunzen, als wie Sprache.
    „Wir sind die Beißer aus der Universität.“, gab Mark ruhig und sachlich zurück.
    „Wir sind neu hier. Kann sein, dass du uns noch nicht gesehen hast. Würdest du bitte dein stinkendes Maul aus unserem Auto nehmen?“ Er bemühte sich, die überhebliche Art der Beißer nachzuahmen. Und das gelang ihm auffallend gut.
    Der Bulle schnaubte. Dann zog seine Nase die Luft ein. Sasha sah deutlich, wie sich die feuchten Nasenflügel zusammen zogen. Sie meinte ihr Herz würde stehen bleiben. Einen Bullen als Wache einzusetzen war sehr geschickt von den Nachtjägern. Denn er sah nicht nur seinesgleichen, er roch sie auch.
    „Du stinkst.“ Die Stimme des Bullen war nun ein wütendes Knurren. „Du stinkst wie ein Mensch.“
    „Gerade eben habe ich mein Nachtmahl eingenommen.“, log Mark sofort wie gedruckt. „Kann sein, dass etwas davon haften geblieben ist. Es war ein Priester. Ich habe gehört, die riechen besonders stark nach Menschen. So wie Knoblauch. Kennst du das, Kleinhirn?“
    Noch einmal schnaubte der Bulle. Dann zog er sich endlich zurück und ließ sie weiterfahren. Hinter ihnen hatte sich schon eine Schlange gebildet.
    Mit klopfendem Herzen sank Sasha wieder in ihren Sitz zurück. Die ganze Zeit war sie wachsam gewesen, um im Ernstfall einzuschreiten. Doch der Bulle hatte ihnen anscheinend die Farce abgekauft.
    „Priester sind wie Knoblauch?“, murmelte El aus den Mundwinkeln als er das Auto neben einen Ford stellte und den Motor ausschaltete. „Lass das unseren Pfarrer hören.“
    „Besser, wenn nicht.“, war Marks schlichte Antwort. „Lass uns aussteigen. Mar, Zechi, ihr wartet zwei Minuten, dann folgt uns. Es ist unauffälliger, wenn wir getrennt da hinein gehen. Und denkt an eure Kapuzen. El, gib ihnen den Schlüssel. Ich habe keine Lust, dass einer von denen an unserem Auto herumschnüffelt.“ Die beiden Mädchen beobachteten geduldig, wie die Jungs ausstiegen, sich die schwarzen Mäntel verhüllend um den Leib schlangen und dann zum Tor gingen. Mar und Zechi blickten aus dem Wagenfenster. Von allen Ecken des Geländes, das durch den Zaun umrahmt wurde, kamen Nachtjäger. Es mussten über hundert sein! Mit den schwarzen Mänteln wirkten sie wie die Mitglieder einer geheimen Sekte, die sich auf ein unsichtbares Zeichen hin hier alle versammelten. Sasha fühlte sich fehl am Platz. Und genau genommen war es auch so.
    „Ob wir jetzt gehen können?“, flüsterte Margarete. Trotz ihrer unheimlichen Erscheinung war sie noch immer dieselbe. Sie wirkte genauso verloren. „Ich meine, das waren nun schon einige Minuten.“
    „Keine Ahnung.“, gab Sasha zurück und sah auf ihre Uhr. Fluchend bemerkte sie, dass sie etwas vergessen hatte. Die Armbanduhr lag auf ihrem Schreibtisch.
    „Lass uns einfach gehen.“
    Sie stiegen aus und schlossen den Bus ab. Sasha wich einem Bullen aus, der sich knurrend an ihnen vorbeischraubte. Dann warfen sie sich die Umhangkapuzen über und schritten Seite an Seite auf das hell erleuchtete Tor zu. Viele Stimmen drangen dort heraus. Und das war auch kein Wunder.
    Die gesamte still gelegte Fabrikhalle war erfüllt von schwarzen Gestalten. Hatte sie sich eben noch verloren gefühlt, so war Sashas Gefühl beim Anblick der Hundertschaft nicht mehr zu beschreiben. Alle möglichen Nachtjäger schlichen hier an ihnen vorbei. Beißer, die mit ihren drei Gebissen quietschten, Bullen, die schnaufend alles aus ihrer Umgebung aufsaugten, Quastenfüßer, die platschend in der Gegend herum liefen und sogar jede Art von Elementenmänner, die Mühe hatten, ihre Gliedmaßen beieinander zu halten. Tomaro konnten sie nicht unter ihnen entdecken, dafür aber andere Erdmänner.
    Ein Zischlaut führte sie zu einem der lang gestreckten Tische. El und Mark standen neben einer goldenen Schale, in der eine rote Flüssigkeit plätscherte. Noch mehr Getränke fanden sich auf der Tafel. In allen möglichen Formen und Farben. Wusste der Himmel, was das alles war!
    „Die ganze Stadt ist hier versammelt!“, fluchte El, kaum, dass die beiden Mädchen herangetreten waren. Sie wichen einem Wassermann aus, der breite

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