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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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Augen wanderten zu der großen Schüssel inmitten der Halle.
    „Herr Austen!“ Da war diese machtvolle Stimme. Sie gehörte zu Mark, der auf einmal im Hauseingang stand, beide Arme in die Seiten gestemmt. Seine Augen funkelten zu der Bühne.
    Ihr verhasster Feind stand dort noch immer. Er blickte zu dem Jungen in der Tür.
    „Miss dich mit mir!“, forderte Mark. Alle Augen waren auf die beiden gerichtet. El und Collin gelangten unbemerkt nach draußen als sie sich durch die starren Leiber drängten. „Und diesmal bis zum Schluss.“
    Sie nutzte die Zeit, in der sich niemand um sie scherte und kletterte über die kleine Bühne hin zu dem Seifentrog. Sie brauchten eine Ablenkung, um von hier fliehen zu können. Oder die halbe Versammlung wäre ihnen heute Nacht auf den Fersen, gleich was bei dem Kampf zwischen Mark und Herrn Austen herauskam. Dieser blitzte wütend zu dem Studenten. Seine Zähne mahlten aufeinander, dass man Angst haben konnte, sie würden jeden Moment durch den Kiefer schlagen.
    „Nein.“, erwiderte er mit unumstößlichen Härte. Dann war er auch schon von der Bühne verschwunden. Sein Umhang flatterte hinter ihm her, als er eine Hintertür nach draußen nahm.
    Sasha konnte Marks Gesicht nicht sehen. Doch sie wusste auch so, dass es einen Ausdruck von Wut und Unglauben inne haben musste. Dass Herr Austen vor der Versammlung der Nachtjäger, denen er gerade zeigen wollte, dass die Studenten verletzlich waren, eine offene Herausforderung so schnell ausschlug musste Folgen haben. Theoretisch hätte sich Herr Austen dies nicht erlauben dürfen, wenn er auf die Kraft und Loyalität der Nachtjäger hoffte. Aber er hatte es getan. Und das war das eigentlich Erstaunliche.
    Mark rief nach Sasha. Er konnte sie nicht sehen, weil sie hinter dem Seifentrog stand. Doch anstatt zu antworten, bückte sie sich und strich über die Scharniere, mit denen die riesige Schüssel auf einem Gestell festgehalten war. Sie waren aus massiven Metall und saßen fest, als wären sie zusammengewachsen. Sasha krempelte den Ärmel ihres Umhangs hoch. Dann schlug sie mit der Faust einmal auf den oberen Kolben.
    Das Scharnier ging in die Brüche, als hätte es all die Jahre nur auf diesen einen Schlag gewartet. Die Kraft dieses einen Hiebes entsprach der von vielen Männern, die mit Hilfe von Hebeln einen Elefanten in die Lüfte hoben. Sasha kostete es nicht einmal ein Augenzwinkern. Dann erhob sie sich wieder und stemmte sich gegen die kupferne Schüssel. Sie legte sich mit der ganzen Schulter dagegen. Zuerst war nur ein leichtes Knirschen zu hören. Dann verstummte dies und man vernahm ein langgezogenes Stöhnen. Die rostigen und alten Metallgestelle gaben unter Sashas gewaltiger Kraft nach. Der Trog neigte sich zur Seite. Die tote Frau, die noch immer am Rand festgekettet war, schlenkerte haltlos hin und her.
    Dann endlich gab die Schüssel nach. Sie zerschlug die Metallscharniere auf der anderen Seite und rollte aus der Fassung. Mit einem gewaltigen Scheppern krachte sie in die Masse aus Nachtjägern. Schreie wurden laut und die Leute rannten zu den Ausgängen, um sich vor dem unkontrolliert hin und her rollendem Koloss in Sicherheit zu bringen. Das sollte für genug Chaos sorgen.
    Sasha sprang von der Bühne und lief zum Hinterausgang. Gerade wollte sie sich aus der Halle verabschieden, als sie von hinten gepackt wurde. Sie wirbelte herum und sah das verhasste Gesicht einer gewissen Frau. Diese leckte sich die gelben Zähne. Dann schlug sie Sasha Wind entgegen. Der kleine Sturm erfasste die Erde und ließ sie über den Boden schlittern. Ein Holzschuppen beendete die rasante Fahrt. Mit voller Wucht krachte Sasha in die baufällige Hütte und brachte sie zum Einsturz. Stöhnend hustete sie Staub. Holzteile prasselten auf sie nieder.
    „Wieder einmal ihr.“, zischte die Windlerin. „Wieder einmal könnt ihr eure Finger nicht von uns lassen.“ Sie kam herüber geschritten und schickte einen weiteren Angriff, ehe Sasha sich auch nur erheben konnte.
    Zechi riss den Arm empor und wehrte den Sturm ab. Ihr hölzerner Arm bildete ein dichtes Blätterwerk, das sie schützte wie ein mittelalterlicher Schild. Die dunkle Sturmwolke wurde vom Kurs abgetrieben und prallte gegen den Zaun des Geländes. Er wurde entzwei gerissen.
    „Erstaunlich.“ Die Dienerin trat näher heran. Sasha konnte einen eigenartigen Geruch wahrnehmen. So wie Tabak und Alkohol. Ein widerliches Gemisch. „Ihr schafft es immer wieder, euch einzumischen. Doch

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