Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
flüsterte er, dann aß er auch schon, als hätte er seit Wochen nichts mehr bekommen. Er hatte eine ähnliche Technik wie Mark, nur dass er die Augen geöffnet behielt.
„Und du bist der nächste, der so furchtbar aussieht!“ Und damit war er auch gleichzeitig der nächste, auf dem man einschlagen konnte. Frau Prenski tat dies mit Inbrunst. „Und? Bist du auch so frech wie Mark? Wenn ich mir das so ansehe, dann überlege ich mir doch, ob ich nicht abreise.“
Mars Augenbrauen schoben sich von ganz allein die Höhe. Mark sah zu ihr hinüber. Sie grinste, aber er verkniff sich das Grinsen lieber. Er wollte nicht, dass Zechis Mutter auch noch verletzt war.
„Es tut uns leid.“ Elijah hatte seinen Löffel beiseite gelegt. Der Ausdruck seines Gesichts war schwer zu interpretieren. Mark dachte bei sich, dass er diese leidlichen Augen noch nie zuvor gesehen hatte. „Es tut uns wirklich leid, Frau Prenski, dass wir Ihnen so viel Kummer bereitet haben. Das lag nicht in unserer Absicht. Es war nur,... wir haben uns gestern ganz schlimm gestritten und aus Angst, dass Mark nie wieder mit mir reden würde, habe ich zu trinken angefangen.“ Nun begann El wirklich zu schluchzen. „Und es ist doch so... er ist der einzige, der mich versteht. Wir kennen uns so lange Zeit und nun hatte ich Angst, er würde einfach gehen...“ Mark stieß ihn unter dem Tisch gegen das Knie. Daran störte sich El nicht im geringsten. „Und als ich betrunken war, kam Mark dazu. Und als er sah, wohin er mich gebracht hatte, da dachte er, wir könnten es verschleiern, wenn wir so tun, als hätten wir zusammen gefeiert. Es tut uns wirklich leid, wir werden gleich aufräumen.“
Man hätte es nie glauben können. Doch Frau Prenski nahm ihm die Geschichte tatsächlich ab. Ihr Blick wurde sanft, als El das Gesicht in den Händen vergrub, scheinbar aus Scham. „Ach, mein guter Junge.“, sagte sie mitfühlend und strich über die roten Haare. „Lass mal. Ihr seid sicher noch ganz müde. Ich gehe hin und räume auf.“ Damit erhob sie sich und ging, begleitet von einer rutenwedelnden Lilly, ins Wohnzimmer. Man hörte tatsächlich Gläser klirren.
„Schmierenkomödie.“, kommentierte Mar das Ganze. Sie setzte dafür nicht einmal ihre Tasse ab. „Du könntest ins Theater gehen, El. Deine Schauspielerei ist einwandfrei.“
Elijah, der sofort wieder verkatert wurde, sobald Frau Prenski weg war, richtete sich auf und löffelte weiter. „Irgendwie muss man doch durch das Leben kommen.“, erwiderte er mürrisch. „Sieh mich nicht so verachtend an.“
„Ich schaue nicht verachtend , ich schaue strafend!“ Margarete war wirklich wütend darüber, wie er Frau Prenski behandelt hatte. „Du solltest langsam die feinen Unterschiede kennen.“
Elijah presste sich eine Hand auf die Ohren. „Kaum hat man eine Frau erfolgreich bekämpft, nimmt eine andere ihren Platz ein. Ungerecht ist das alles.“
Mar streckte ihm die Zunge heraus. „Wenn du betrunken bist, bist du unausstehlich!“, giftete sie. Dann verschwand sie ebenfalls, um mit Lilly Gassi zu gehen. So würde sie sich wenigstens abregen.
Endlich herrschte Ruhe. Sasha ging, ihrer Mutter zu helfen. Collin wollte sich schon erheben, um ihr zu folgen, als Mark ihn am Shirt festhielt. Erschrocken und auch ein wenig ängstlich ließ sich der Junge wieder auf das kleine Sofa niedersinken und sah Sasha flehend hinterher, als hoffte er, sie würde ihn retten. Mark entging dies nicht.
„Sag mal,...“, fing er an und löffelte ein wenig Marmelade. „Kann es sein, dass du mich meidest?“
Der Junge schaute ihn erst mit großen Augen an. Dann schüttelte er wie wild den Kopf. „Nein.“, sagte er. Doch man sah ihm an, dass er es nicht ernst meinte. Marks untrügerisches Gefühl für andere Menschen sagte ihm, dass Collin ein Problem mit ihm hatte. Und allem Anschein nach kein kleines.
„Was ist gestern vorgefallen, nachdem wir nachhause kamen?“, wollte er deshalb wissen.
Nun wirkte Collin schockiert. „Du kannst.... dich nicht mehr erinnern?“, fragte er zaghaft.
Mark schüttelte den Kopf und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. „Kein Stück.“, sagte er wahrheitsgetreu.
„Naja...“ Der Schüler druckste herum. Mark sah stirnrunzelnd, wie er auf seinem Platz hin und her rutschte. „Du hast eine Menge unschöner Sachen zu mir gesagt.
Du meintest, ich sei dumm und dämlich und ein Kleinkind... was noch? Ich kann mich nicht erinnern. Auf jeden Fall standest du kurz davor, mich aus
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