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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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sich eine Hand an das Kinn gelegt und dachte lange nach. Fast schon wieder zu lange. Der junge Reporter kaute an seiner Unterlippe.
    „Tatsächlich?“, hakte Lutz nach. Ja, er wusste wirklich etwas mit dem Namen anzufangen, so wie Johannes. Beiden kam der Name bekannt vor. Doch zumindest Lutz würde sich erinnern, wo er ihn schon einmal gesehen hatte. „Ja, das war vor wenigen Jahren...“ Zielsicher schritt er die Regal entlang und gelangte an eines, das den Buchstaben B trug. Daraus zog er nach etwas längerem Suchen ein großes Buch hervor.
    „Hier drinnen sind die Ausgaben der lokalen Seite der letzten sechs Jahre.“, erklärte er und legte das dicke Buch auf den Stapel derer, die Johannes schon durchsucht hatte. „Wenn ich mich nicht irre, tauchte der Name in einem Artikel über die Schule auf...“ Sein dicklicher Finger suchte das Inhaltsverzeichnis ab. Dann blätterte er eine Weile bis er eine Seite fand. Darauf war ein Artikel zu sehen, der wirklich nur als klein zu bezeichnen war. Darüber prangte das Bild der Internatsschule am Rande der Stadt.
    „Hier haben wir den Schlingel.“ Lutz deutete auf die schwarzen Buchstaben, die die Wörter ,Mark Thun‘ bildeten. Dann runzelte er die Stirn, als er den Artikel überflog. „Ein kleiner Held, wie mir scheint. Was hat der denn...?“
    „Darf ich mal?“ Johannes drängte Lutz beiseite und las den Artikel durch.
    Schüler rettet Hombusgymnasium
    Hockenfeld ist um einen mutigen Schüler reicher. Mark Thun bewahrte die Internatsschule in der Willhelmsvorstadt am vergangenen Tage vor der völligen Zerstörung. Gestern ereignete sich im Keller des Internatsgebäudes ein Unfall. Dies hatte einen großflächigen Brand zur Folge, der das Gebäude zerstört und vielen Menschen das Leben gekostet hätte. Nur durch das beherzte Eingreifen Mark Thuns konnten Lehrer und Schüler rechtzeitig evakuiert werden. Der Siebzehnjährige bemerkte das Feuer und löste den Alarm aus, sodass die Menschen gewarnt waren und die Feuerwehr sogleich vor Ort erscheinen konnte. Die Feuerwehrmänner löschten den Brand rechtzeitig, sodass die Flammen nicht auf andere Etagen übergreifen konnten.
    „Wir sind stolz, Schüler wie Mark ausbilden zu können.“, erklärte der Direktor der Schule. „Genau das lehren wir den Jugendlichen neben den üblichen Unterrichtsplänen: beherztes Eingreifen in der Stunde der Not.“
    Dabei war Mark Thun nie ein auffälliger Schüler gewesen. Seine Leistungen sind durchschnittlich und auch sportlich fällt er nicht auf. Nur ein weiterer Beweis, dass jeder von uns Menschen retten kann.
    Das Runzeln auf Johannes’ Stirn war tiefer als je zuvor. Er las den Artikel. Und er las ihn noch einmal. Doch trotzdem wusste er nicht, was er davon halten sollte. Ja, er erinnerte sich, vor genau vier Jahren an seinem Kaffeetisch gesessen und diese Zeitung gelesen zu haben. Ein Wunder, dass dieser Name so lange in seinem Gedächtnis geblieben war. Vielleicht war dies ein Zeichen höherer Gewalten, das er weitermachen sollte?
    „Was hat der Junge denn jetzt angestellt?“, fragte Lutz nachdenklich. „Du wirst ihm doch nichts böses wollen, oder?“
    Johannes kaute schon wieder auf seiner Unterlippe. Was hatte er sich eigentlich erhofft? Ein Artikel über einen besonders bösartigen Mörder? Oder doch das Nichtsaussagende, das ihm nun entgegen prangte? Er hatte streng genommen nicht die geringste Ahnung, was er mit diesen neuen Informationen anfangen sollte. Er hatte sich wohl etwas erhofft, das ihn weiterbringen würde. Etwas festes, haltbares. Nun sah er sich enttäuscht.
    „Johannes?“ Lutz hatte bemerkt, dass der junge Reporter in Gedanken versunken war. „Was wirst du denn jetzt tun?“
    „Ich brauche einen Computer.“ Seine Augen fielen fast zu. Und doch war es noch Zeit. Zeit, einen Artikel zu schreiben, der zum Sonntag in der Zeitung stehen würde. Der in wenigen Stunden über die Druckerpresse in hunderten von Exemplaren dieser Zeitung erscheinen würde. Und noch einmal so viele Menschen würden den Namen Mark Thun kennen. Und sicher nicht so bald wieder vergessen. „Ich werde Mark Thun den Kampf ansagen.“
    Ein gewaltiges Hämmern war das erste, was er verspürte. Gleich danach hörte er eine sehr laute, sehr hohe Stimme, die sein Trommelfell zum Vibrieren brachte. „Bitte...“, flehte er. „Nicht so laut...“
    Eine zweite Stimme knurrte. War wohl eine Art Zustimmung. Doch er wusste nicht, wer ihm beipflichtete. Er hielt es für besser, die Augen

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