Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
Vom Netzwerk:
träumen. Und er ist uns wichtig. Deshalb klagen wir Sie nicht an. Wir bitten Sie inständig, reißen Sie Line nicht aus dem Umfeld, das er sich hart erkämpft hat. Das er mit Blut und Schweiß erkauft hat.“
    Wahrscheinlich wussten Lines Eltern nicht, was Mark damit meinte. Doch sie starrten ihn an, als hätte er den Verstand verloren. Elijah hatte das Gefühl, dass ihre Unterhaltung sich nicht zum Guten wenden würde.
    „Mein Bruder ist ein ehrgeiziger Mann.“, hob Herr Menkel nach einer Weile wieder an. „Wir haben lange Zeit nichts mehr von ihm gehört und nun endlich sendet er uns einen Brief. Und er will seinen Neffen sehen! Wisst ihr, was das für uns bedeutet? Lange Zeit dachte ich, dass mein Bruder nichts mehr von mir wissen will und dann kommt so etwas! Dies ist unsere einzige Möglichkeit, wieder den Kontakt zu ihm herzustellen.“
    „Aber er will doch Line sehen und nicht Sie.“ Elijah wusste, dass er damit den Nagel auf den Kopf traf. Doch es laut auszusprechen war schon eine Frechheit. Herr Menkel zeigte ärgerliche Falten in seinem Gesicht. „Das weiß ich selber.“, meinte er. „Aber es wäre ein Anfang. Und danach können wir es ausbauen. Geht Collin nach England, können nur alle dazu verdienen.“
    „Außer Collin.“, sagte Elijah, ebenfalls mit einem Anflug von Ärger.
    „Außer Collin.“, wiederholte Mark nickend. „Und Sie wissen das. Sie benutzen Ihren Sohn als einen Schutzschild, der gleichzeitig Diplomatie ausüben soll. Sie erhoffen sich davon, dass sich Ihr Bruder wieder Ihnen zuwendet. Ich bitte Sie inständig, einen Schritt zurück zu treten und die ganze Sache von der Ferne zu betrachten.“ Er stand auf, um Collins Eltern am Reden zu hindern, denn Frau Menkel hatte bereits wieder den Mund geöffnet. „Line ist ehrgeizig. Und das hat er von Ihnen, Herr Menkel. Noch ist es nicht zu spät, die Beziehung zu Ihrem Bruder wieder herzustellen. Nehmen Sie sich Urlaub und schreiben Sie Ihrem Bruder, dass Sie und nicht Ihr Sohn kommen werden. Fangen Sie an, den ersten Schritt zu tun. Kinder sind nicht die Spielbälle ihrer Eltern, verstehen Sie? Ich war ein Spielball meiner Eltern. Und ich lasse nicht zu, dass es weitere Kinder wie mich geben wird.“ Seine Stimme brach.
    „Mark!“, zischte Elijah. „Du gehst zu weit!“
    Doch Collins Eltern sahen ihre Besucher nun nicht länger erstaunt oder wütend an. Herr Menkel sah aus, als hätte er soeben einen großen Medizinball gegen die Stirn bekommen. Er sah Mark an und schien seine Augen nicht mehr von ihm nehmen zu können. Er schwieg so lange, dass es fast erdrückend wirkte. „Du hast recht.“, sagte er nach langer Zeit. „Meine Güte, was habe ich denn getan?“ Er stand auf und lief im Zimmer umher. „Waren wir denn wirklich so blind? Wenn Collin nicht nach England will, dann können wir ihn doch nicht dazu zwingen!“ Collins Mutter begann leise zu schluchzen. Herr Menkel sah sie an. „Nein, das ist kein Zeitpunkt, um zu weinen.“, meinte er hart. „Das ist ein Zeitpunkt, um zu feiern. Ich habe es in der Hand! Ich werde meine Familie wieder zusammenführen!“ Er ergriff Marks Hand. „Was studierst du, Junge?“, wollte er wissen.
    „Recht.“ Marks Stimme klang seltsam gebrochen. „Und ich werde später einmal Familien beraten.“
    „Eine gute Wahl.“ Herr Menkel nahm seine Frau bei der Hand. „Geht hoch zu Collin. Ich muss ein paar Dinge klären. Wir reden mit ihm, sobald ihr weg seid.“ Sie nickten und verließen das Wohnzimmer. Elijah hatte das Gefühl, nicht viel zu dem ganzen beigetragen zu haben. Um Ernst zu sein, hatte er so gut wie gar nichts gesagt. Im Gegenteil, als er Frau Menkel gesehen hatte, der aufgegangen war, was sie falsch gemacht hatte, hatte er sich sogar fehl am Platze gefühlt.
    „Seit wann kannst du das?“ El zog Mark am Hemdsärmel, als sie nach oben zu Collins Zimmer gehen wollten.
    „Was denn?“, fragte sein Freund verwundert. „Was meinst du?“
    „Du kannst Menschen auf solche eine Art manipulieren. Seit wann kannst du das?“ Mark lachte laut auf und klopfte ihm auf die Schultern. „Seit ich dich kennen gelernt habe, mein Guter. Du machst das nämlich ständig. Was meinst du, sollen wir Line einen Streich spielen?“
    Da war El sofort dabei. Sie nahmen die Treppe zu Lines Zimmer und setzten Gesichter auf, als hätte man kleinen Kindern gesagt, der Weihnachtsmann habe sie vergessen. Dann erst klopften sie an die Zimmertür.
    „Herein.“, kam es von Innen dumpf. Mark legte

Weitere Kostenlose Bücher