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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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einen Finger an die Lippen und drückte die Klinke herunter. Dann traten sie ein. Elijah fiel es jetzt schon schwer, das betroffene Gesicht aufrecht zu erhalten.
    Line lag auf seinem Bett und kaute an einem Zipfel seiner Decke. Als die Elemente eintraten, schoss er die Höhe und setzte sich auf. „Und?“, fragte er aufgeregt. Doch die beiden sagten nichts, sondern schauten ihn mitleidig an.
    Daran leitete der Junge seinen Untergang ab. Verzweifelt stützte er seinen Kopf auf die Hände. „Ich will nicht!“, rief er aus. „Sie können mich nicht zwingen.“
    „Es tut mir leid, Line.“, fing Mark an und setzte sich neben den Jungen. Vermeintlich mitfühlend strich er ihm über den Rücken. „Aber ich glaube, deine Eltern buchen gerade einen Flug.“
    „Was habt ihr ihnen denn gesagt?“ Lines Augen flackerten vor Ärger und gleichzeitigem Unwillen. „Wieso hören sie denn weder auf mich, noch auf euch?“
    „Du musst nicht traurig sein.“, hob El an. „Es gibt viele Arten, in Kontakt zu bleiben. Es gibt Telefon, Internet... Du wirst deine Eltern sicher nicht vermissen, wenn sie in England sind.“
    Sein Kopf schoss erneut in die Höhe. „Was hast du gerade gesagt?“
    Mark lachte auf. „Na siehst du, ist doch alles halb so wild. Wir haben mit deinen Eltern geredet und ihnen gesagt, was wir von der ganzen Sache halten. Eltern sind keine Tiere, Line. Sie sind nur besorgt, was aus dir werden kann.“
    „Was wir ja bereits bei Frau Prenski gelernt haben.“, fügte El hinzu. Er grinste.
    „Ihr seid doch gemein!“, stieß Collin aus und erhob sich. „Wie fies ist das denn?!“, schrie er sie an. „Dann sagt mir das doch gleich, anstatt sich über mich lustig zu machen! Ich dachte, ich sehe euch nie wieder!“
    Mark rümpfte die Nase. „Ich habe deinetwegen mit meiner Vergangenheit aufgeräumt. Also beschwere dich gefälligst nicht, sei ein wenigstens ein bisschen dankbar.“
    Elijah klatschte in die Hände. „Ja, Line. Und wenn du genau hinhörst, dann weißt du, was das bedeutet. Mark wird dir nun endlich jedes Mal aus der Patsche helfen. Denn sein armes, gefühlloses Herz hat endlich einen Platz...“ Er kam nicht weiter, denn Mark hatte sich auf ihn gestürzt und ihn nieder gerungen. Elijah umfasste lachend seine Arme.
    Heute waren sie glücklich, wenn auch nur weil sie es geschafft hatten, einen kleinen Jungen bei sich zu behalten. Es war einer jener Erfolge, die einem im Gedächtnis blieben, auch wenn sie unbedeutend waren.
    Der nächste Mittwoch war einer der Tage, an dem sich Mark Thuns Leben schlagartig verändern sollte. Es war der Tag, an dem einer der vielen Mordanschläge der Windler Erfolg zeigte. Der Tag, an dem ihre faulige Eiche endlich Frucht trug. Nun endlich begannen sie, Mark Thuns Leben zu beeinflussen. Ihn von innen heraus zu zerstören.
    Mark rannte die Treppe nach oben, stieß die Tür auf und ließ sie mit einem lauten Krachen hinter sich ins Schloss fallen. Fast war er zu spät. Doch er schaffte es, noch pünktlich an die Tür des Sekretariats zu klopfen. Das Universitätsgebäude war in den Ferien verlassen still. Sein Klopfen hallte im ganzen Flur.
    Die Sekretärin, deren Namen er immer wieder vergaß, saß hinter einem großen Rechner und lugte gerade so daran vorbei. „Bitte?“, fragte sie und blickte über den Rand ihrer Brillengläser hinweg.
    „Mark Thun, drittes Semester, Fachrichtung Recht.“, stellte er sich vor und unterdrückte ein Keuchen. Er war den Weg vom Bus hierher gerannt. „Ich will mich einschreiben für das nächste Semester.“ Das war wichtig, weil er nur so sein Studium fortsetzen konnte. Schrieb er sich nicht ein, würde man ihn von der Universität verweisen können. Für gewöhnlich war er damit auch sehr pünktlich, nur dieses Jahr hatten sich die Einschreibetermine verschoben, ohne dass er etwas davon mitbekommen hatte. Erst El hatte ihn heute morgen darauf aufmerksam gemacht, dass heute, der erste Mittwoch in den Semesterferien, der letzte Tag dafür war.
    Die Dame hinter dem Rechner wusste das auch. „Damit kommen Sie aber reichlich spät.“, rügte sie ihn, rollte mit dem Stuhl zu einer Ablage und wühlte darin herum. „Dürfte ich bitte Ihren Ausweis sehen?“
    Mark öffnete seine Umhängetasche. Schon ein Blick von oben sagte ihm, das er den Ausweis nicht bei sich hatte. Normalerweise steckte er in seiner Geldbörse, die sich in dem kleinen angenähten Fach auf der Innenseite der Umhängetasche befand. Doch die schwarze Lederbörse

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