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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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mitbringen?“, fragte Karl. „Sie wollte schon immer mal ans Meer.“
    „Dies ist unsere Abschlussfahrt für dieses Semester!“ Henry warf ihm einen bösen Blick zu. „Da können wir keine kleinen, rotzfrechen Gören gebrauchen! Sag ihr das!“
    „Meine Schwester ist zwanzig!“, entrüstete sich Karl. „Und ich frage doch gerade, weil es unsere Abschlussfahrt ist. Ich will wissen, ob jemand etwas dagegen hat. Dann lasse ich sie daheim.“
    „Also, Abstimmung.“ Nicole erhob sich. „Wer will, dass Karl seine Schwester mitnimmt?“
    Fast alle Hände gingen hoch.
    „Damit ist es beschlossen. Danke. Noch Fragen?“ Henry blinzelte sie an.
    Eine Hand war nicht heruntergegangen. Er deutete auf Mark, der ganz gelassen auf einem der Tische saß. „Wenn Karl seine Schwester mitnimmt, darf ich dann auch einen Freund einladen?“
    Nun erhob sich ein Raunen. Mark hatte für gewöhnlich nur einen einzigen Freund und der lag zurzeit im Krankenhaus. Wen wollte er mitnehmen? Mark wusste, dass sie sich zerrissen vor Neugierde.
    Eine zweite Abstimmung ergab, dass es ihm gestattet wurde. Er lächelte in sich hinein. Collin müsste heute auch in der Schule sein.
    Es gab in Hockenfeld einen Tag in den Ferien, an dem sich Schüler und Studierende auf dem Campus trafen, um über schulische Angelegenheiten abzustimmen und zu entscheiden. Das konnte die Wahl des Studienrates sein oder die Entscheidung, ob man einen neuen Kaffeeautomaten benötigte oder nicht. Heute nutzten dreizehn Studierende der Fachrichtung Recht das Labor, um über ihre Abschlussfahrt zu diskutieren. Normalerweise gab es eine solche nicht. Doch ihr freundschaftlicher Zusammenhalt gebot ihnen, wenigstens ein Wochenende zu verbringen. Am Meer. Mark wollte nicht allein fahren. Für gewöhnlich hätte er wohl El gefragt, ob er ihn begleitete. Doch der lag schließlich im Krankenhaus und erholte sich nur langsam. Der Arzt wollte ihn noch ein paar Tage dort behalten.
    Mark machte sich Sorgen um das Feuer. Früher immer gut gelaunt und kräftig, wirkte El nun eher schwächlich und schlapp. Seine Witze verloren an Biss und er schlief die meiste Zeit des Tages. Nur wenn einer von ihnen an seinem Bett stand, weckte ihn das untrügerische Gefühl, jemand mache sich Sorgen um ihn. Und dann wachte er auf, tat zwei Stunden so, als hätte er nur einen kleinen Kratzer und schlief ein, noch ehe sein Besucher an der Tür war.
    Mark notierte sich alles, was er brauchte. Von der Abfahrtszeit des Zuges bis hin zur Adresse der Unterkunft und den Daten des Kontos, auf das er das Geld für die Reise überweisen musste. Dann verabschiedeten sich die Studierenden voneinander. Ihr Organisator Henry schloss den Raum ab und wünschte ihnen einen guten Tag.
    „Bis in zwei Tagen!“, rief er ihnen nach, dann schwang er sich in den Sattel seines Rads und fuhr davon.
    Die Mädchen suchten sich eine Ecke und rauchten ehe sie sich trennten. Mark winkte ihnen und lief dann quer über den Campus bis hin zum Gymnasium. Hier marschierte er zum Sekretariat und klopfte vernehmlich.
    Die Dame, deren Namen er sich nicht merken konnte, auch heute nicht, sah ihn an. Sie wirkte, als hätte sie einen Geist gesehen. Dann umspielte ihre Lippen eine Lächeln. „Wolltest du nicht vor zwei Tagen schon wieder hier sein?“
    Er tastete in seine Tasche und fand seinen Ausweis. Heute hatte er ihn nicht vergessen. Mit Schwung legte er den gelben Zettel auf den Tresen, hinter dem ihr Computer stand. „Ich möchte mich einschreiben.“, sagte er vernehmlich. Er würde sich von ihr nicht durcheinander bringen lassen. „Vor zwei Tagen war ich schon einmal hier und ich weiß auch, dass die Frist für die Einschreibungen verstrichen sind. Es handelte sich aber um einen Notfall. Mein Freund wurde vergiftet und ich fand sein Leben in diesem Moment wichtiger als diesen Papierkram. Ich hoffe auf ihr Verständnis und ihre Menschlichkeit.“, endete er und holte endlich wieder Luft. Er hatte lange an dieser Ansprache gearbeitet und fand, wenn er nur halb so vie Charme hatte wie Frau Prenski meinte, würde auch die Sekretärin ein Einsehen haben und doch noch den Stift zücken.
    „Schon gut, Sie müssen nicht gleich beleidigend werden.“ Ihre manikürten Finger griffen nach seinem Schein und schon klackerten die Tasten. Mark beobachtete sie mit einem befriedigten Gesichtsausdruck.
    Nach nur einer Viertelstunde war alles erledigt und sein Platz an der Universität gesichert. Mark wünschte der Frau einen guten Tag und

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