Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Hoffnung, jemand würde ihn hören. Hundert Splitter lagen auf dem Boden und spiegelten das grausige Geschehen wider. Els Mund war offen. Es drangen gurgelnde Laute heraus. Wie ein Ersticken, voller Angst und Schmerz.
Mit einem Schrei riss Zechi die Arme empor. Ihre Finger wurden länger, hölzern. Sie wuchsen auf den Angreifer zu. Aus dessen schwarzer Maske schienen nur die Augen heraus und in ihnen war so etwas wie Erstaunen erkennbar. Er drückte nocheinmal zu bis Els Widerstand erschlaffte. Dann ließ er den leblosen Körper fallen.
Sasha sah Elijah zu Boden stürzen. Wie in Zeitlupe. Unendlich langsam flog er durch die Luft und kam dann auf den Fliesen auf. Dort blieb er liegen. Regungslos.
„Du Schwein!!!“, schrie sie vor Schmerz und Wut. Ihre Arme umfingen den Angreifer und schleuderten ihn aus dem Bad nach draußen. Er schlug gegen die Wand und rutschte daran herunter. Doch er fing sich rasch wieder. Ehe Sasha zum zweiten Mal ausholen konnte, war er auf das Fensterbrett gesprungen.
„Er wird mir gehören.“, flüsterte er mit rauer Stimme. Sasha schlug nach ihm, doch der unbekannte Angreifer war schon gesprungen. Sie rannte zum Fenster, als ihr Arme wieder kleiner wurden.
Der Kerl musste ein Beißer sein. Denn er schlug mit einer Wucht auf die Straße, die jedem normalen Menschen das Leben gekostet hätte. Schließlich waren sie hier im vierten Stock! Doch der Mann stand einfach wieder auf und verschwand in einer dunklen Seitengasse wie ein Schatten. Niemand außer ihr hatte ihn gesehen. Zechi wandte sich ab. In der Tür stand eine Schwester und schlug sich die Hände über dem Kopf zusammen. „Was ist denn hier los?“, schrie sie erschrocken, als sie das Bett sah. „Wo ist der Patient? Und was ist das für ein Krach?“
„Auf der Toilette.“ Sasha sah zu spät, dass die Tür zum Bad zugefallen war. Die Schwester warf nur einen Blick dorthin und räumte dann die Sachen in das Bett zurück. Sasha hörte ihr Schimpfen gar nicht.
Als hätte man sie in Eiswasser getaucht, stand sie da und wartete, dass die Schwester wieder ging. Dann erst wagte sie es, zum Bad zu gehen. Schwer legte sich ihre Hand auf die Klinke.
Lass sie zu ., sagte eine innere Stimme zu ihr. Geh und hol Mark . Nein, das konnte sie nicht.
Mit tiefem Luftholen zog sie die Tür auf und warf einen Blick hinein. Sie riss die Augen auf, als sie El sah, der in der Dusche stand und seine Hände vom Blut reinigte.
„Elijah!“, rief sie überglücklich aus. „Du lebst!“
Er wandte sich um und schaltete die Dusche aus. Dann sackte er zusammen. Sofort war sie bei ihm und fing ihn auf. Er schien schwach. Rote Striemen bedeckten seinen Hals.
„Es... es geht schon.“, stöhnte er. Doch sie griff unter seine Arme und lud ihn sich auf den Rücken. Mit wenigen Schritten waren sie wieder beim Bett. Sanft legte sie ihn hinein. Dann holte sie den Tropf aus dem Bad.
„Er war auf einmal da.“, flüsterte Elijah mit rauer Stimme. „Ich bin aufgewacht, als das Fenster aufging. Er hat mich aus dem Bett geholt und ins Bad gezerrt. Wohl damit niemand meine Laute hört, wenn er mir die Luft abdrückt.“ Er war schwach. Nicht nur durch das Gift. Schock und Erschöpfung erfüllten ihn. Und das zu Recht.
„Es tut mir leid.“, flüsterte sie und streichelte seine Hand. „Es tut mir so leid, ich hätte hier sein müssen.“
„Du kannst nichts dafür.“, gab er zurück. „ Du kannst doch nichts dafür.“
Sie presste die Lippen aufeinander und verschwieg ihm, dass er nur deshalb hier nicht allein war, weil Mark ihnen befohlen hatte, ein Auge auf Elijah zu haben. Damit Sachen wie diese nicht passierten. Sie hatte versagt.
Gerade öffnete sie den Mund, als eine Schwester hereinkam, um den Tropf zu wechseln. Elijah rutschte tiefer unter die Decke, damit sein Hals nicht zu sehen war und lächelte die Schwester an. Sie sah erstaunt, dass die Nadel aus Els Handrücken gezogen worden war. Er sah sie an und lächelte schief. „Ich bin im Bad gestolpert.“ Zur Bekräftigung der Worte hob er die Hand, mit der er gegen den Spiegel geschlagen war und an der lauter kleine Kratzer waren. „Und bin gegen den Spiegel gekommen. Tut mir leid.“
Die Schwester lächelte nachsichtig, wenn auch besorgt. „Das kann passieren. Das nächste Mal, wenn Sie zur Toilette müssen, betätigen Sie bitte den Schwesternknopf.“ Dann warf sie noch einen Blick in das Bad. „Ich lasse den Hausmeister kommen. Ruhen Sie sich aus.“
Kaum hatte sie seine Hand
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