Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
ihn gefoltert.
Die anderen Elemente waren ganz still. Mar hielt sich an ihrer Tasse fest. Sie waren nach drinnen gegangen. Mark sah sich nicht in der Lage, heute zu arbeiten. Und wie durch ein Wunder verstand der Betreiber der Eisdiele das. Er ließ sie gewähren. Bei Marks Gesicht hätte das jeder an seiner Stelle getan.
„Es war kein Unfall.“, deutete Mark das Verstummen richtig. „Ich habe den Verstand verloren. Ich verliere gerade den Verstand. Ich weiß nicht mehr, wer ich bin oder was ich tue.“
Sasha sah zu Boden. Elijah warf ihr einen Blick zu. Auch Mar und Line wussten nicht, was sie sagen oder gar, was sie tun sollten. Sie alle spürten, dass etwas vor sich ging. Dass Mark sich veränderte. Und das erschreckte sie.
„Wieso?“, flüsterte Line dann auf einmal. Obwohl die Eisdiele voll und entsprechend laut war, konnten sie ihn verstehen. „Wieso gerade jetzt? Was ist das? Sind es die Windler?“ Er war sehr blass.
„Die Windler haben nicht die Macht, jemanden derart zu beeinflussen.“, hielt Margarete dagegen. „Nein, Mark. Das, was du tust, muss von dir selbst kommen.“ Er hob den Kopf und sah sie vernichtend an. „Dann bin ich also so grausam, wie ich mich gegeben habe. Dann bin ich geboren, um Menschen auf brutale Art und Weise umzubringen. Vielen Dank, Margarete.“
„So meinte ich das nicht.“, fuhr sie auf. „Ich meinte damit, dass du solche Angst davor hast, dich zu verändern, dass du es auch tatsächlich tust. Und genau das ist dein Problem.“
„Aber wie kann ich es aufhalten?“, schrie Mark sie an. Die Leute drehten sich zu ihnen um. Marks Gesicht war so wutverzerrt, dass sie sich über die Tische beugten und zu tuscheln begannen.
„Komm wieder auf den Boden der Tatsachen.“, forderte Elijah ihn auf. „Und fang an, wie ein Anführer zu denken! Was könnten sie damit bezwecken, dir diese Urkunde zukommen zu lassen, von der wir nicht einmal wissen, ob sie echt ist? Was hätte Herr Austen davon als Nutzen?“
„Ich weiß es nicht!“, giftete Mark und vergrub seinen Kopf wieder in seinen Arm. „Frag mich nicht, ich kann dir keine Antwort geben, verdammt nochmal.
Ich weiß nur, dass ich Bilder sehe, die ich nicht sehen will. Dass ich Dinge tue, die ich nicht tun will. Und all das seit ich weiß, dass mein größter Feind mein Leben in die Welt gesetzt hat!“
„Das muss aber nichts heißen und das weißt du.“, versuchte El es erneut, zu ihm durchzudringen. „Ich bitte dich, sieh uns in die Augen, wenn du mit uns redest.“
„Das kann ich nicht.“, kam es dumpf von jenseits der Ärmel. „Immer wenn ich euch ansehe, sehe ich, wie ich euch töte. Ich will das nicht. Ich will dem nicht nachgeben.“
Sasha stellte ihre Tasse ab. „Wir gehen.“, befand sie. „Steht auf, wir verschwinden von hier.“ Entweder hatte sie einen Plan oder aber sie fürchtete sich vor Marks Verhalten.
El biss sich auf die Lippen. Er wusste nicht, was er sagen oder tun sollte. Dann sammelte er sich einen Moment. Nachdem er einmal lang eingeatmet hatte, packte er Marks Schultern und riss ihn hoch. „Sieh uns an, wenn du mit uns redest!“, schrie er ihn an, die Menschen in diesem Raum unbeachtend. „Du wirst das nicht tun, du Dreckskerl. Du musst handeln! Jetzt sofort!“
Mark blinzelte ihn an. Er sah müde aus. Seine dunklen Augen waren rot unterlegt. „Handeln...“, flüsterte er. Dann trat Entschlossenheit in seine Augen. „Natürlich, es wird Zeit.“ Plötzlich erhob er sich. Alte Kraft schoss in seine Adern zurück. „Wir müssen etwas tun. Es reicht. Was auch immer mir die Windler verabreicht haben, es wird nicht reichen, mich in die Knie zu zwingen.“ Er sah sie an und endlich fanden sie das wieder, was ihn zu ihrem Anführer gemacht hatte.
„Und wenn ich durch diese Droge sterben werde, dann reiße ich sie wenigstens mit in den Abgrund.“ Damit wandte er sich um und verließ das Café.
El sah die anderen sprachlos an. „Meint ihr, er denkt, der Umschlag war mit einer Art Droge eingerieben?“
Betrübt sahen sie zu Boden und dieses Schweigen gab ihm mehr Antwort als jedes Wort es vermocht hatte. „Dann müssen wir ihn sofort zu einem Arzt bringen.“ Er sprang auf und folgte Mark nach draußen.
„Er will es nicht.“ Die Mädchen und Collin liefen hinter ihnen her. „El, spürst du denn nicht, dass er nicht wieder warten will? Er wird nun handeln.“
„Das Reden ist vorbei, nicht wahr?“, gab Collin kleinlaut bei. „Nun werden wir nicht länger defensiv
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