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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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kletterte der Unbekannte hinein in Tomaros Loch.
    Obwohl seine Augen nichts mehr erkennen konnten, sah Mark Herrn Austen. Der Anführer der Windler lächelte und trat an ihn heran. Ihm folgten seine beiden Diener. Zu spät erkannte Mark, dass Tomaro ihn verraten hatte. Der Wind versuchte, sich zu befreien. Doch einmal in den Wurzeln des Erdmanns gefangen, gab es kein Entkommen.
    Dieser blickte betrübt zu Boden. Nein, er hatte es sicher nicht freiwillig getan.
    „Mein Sohn.“, flüsterte Herr Austen. Er trat näher und streckte seine schmierigen Finger nach Mark aus. Dieser wehrte sich im Angesicht seines größten Feindes mit neuer Kraft.
    „Lass mich. Fass mich nicht an.“, forderte er schwach. Es ekelte ihn vor den langen Fingern.
    „Du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben.“, wisperte Herr Austen, fast zärtlich und sanft. Er öffnete seinen weiten Mantel und näherte sich Mark immer mehr. Dieser konnte Alkohol riechen. Und einen fremden, harten Geruch, der ihm missfiel. Die langen schmalen Hände umfassten seine Schultern.
    „Geh weg!“, rief Mark voller Angst. „Lass mich in Ruhe! Hilfe!“
    „Nun bist du mein!“ Herr Austen fiel zusammen und wurde zur Wolke. Dann näherte er sich Mark. Dieser schrie auf, als Herr Austen in ihn eindrang. Er spürte, wie die schwarze Wolke in jede Pore seines Körpers drang und ihn ausfüllte. Er ekelte sich vor sich selbst. Mark schrie, obwohl es keine Schmerzen waren. Es war die reine Angst.
    Seine Schreie hallten durch die Höhle, hinaus an die Luft. Sie erklangen weit über dem Feld bis in den Himmel hinein. Doch niemand hörte sie. Niemand konnte sie hören.
    Es klickte, als die Flinte an seiner Schläfe entsichert wurde. Elijah wagte nicht, die Hände wieder herunter zu nehmen. „Okay, du Dreckssack. Nun sagt mir mal, was ihr hier unten zu suchen habt.“
    „Du verstehst das falsch.“ Margarete hockte zwischen Line und El und ihre Augen hefteten sich auf einen Punkt knapp neben Elijah. „Du musst uns doch wiedererkennen, Grimbold.“
    Das tat Grimbold offensichtlich nicht. „Keine Ahnung, wer du bist, du Stute. Aber du gibst sicher einen guten Bettvorleger ab. Und was ist das für ein Kauz da am Rande?“
    Ausnahmsweise versuchte Collin nicht, durch Reden zu handeln. Er versteckte sich hinter Mar.
    „Ganz ruhig, Grimbold.“, sagte nun Elijah. „Ich werde mich jetzt umdrehen, um mit dir zu reden. Ich flehe dich an, mir keine Ladung Schrott ins Hirn zu blasen. Sollte ich mehr versuchen, als zu reden, hast du die Erlaubnis dazu.“
    Einen Moment ware es still. „Einverstanden.“, knurrte die klare Stimme dann.
    „Dreh dich um.“
    Langsam stand Elijah auf und wandte sich um. Im Schein seines Feuers erkannte er, dass Grimbold sich in all den Jahren ganz schön verändert hatte. Trug er damals noch eine Rüstung aus Metall, Streitaxt und Helm, so zierten nun braune Bommeln seine Strickmütze, Rentiere tummelten sich auf dem fleckigen Pollunder und die Waffe in seiner Hand war eine Flinte, an der allerlei technisches Beiwerk befestigt war. Nur seine Größe war dieselbe geblieben. Er ging Elijah knapp bis zum Bauch. Und natürlich der Bart. Dieser war sogar noch stattlicher geworden. Grimbold war sehr eitel, was seine Gesichtsbehaarung betraf. Jeden Tag pflegte er sie und kämmte sie bis sie glänzte.
    „Grimbold, mein guter Freund.“, begrüßte Elijah ihn. „Du siehst anders aus, als ich dich in Erinnerung habe. Hast du zugenommen? Steht dir gut.“
    Sein Charakter war anscheinend noch derselbe geblieben. Denn er war noch immer so schlecht gelaunt wie vor einigen Jahren. Da er an Els Kopf nicht mehr herankam, zielte er ein wenig tiefer. „Hast du noch etwas hinzuzufügen ehe ich deine Nüsse durchbohre?“, knurrte er.
    „Wie wäre es mit: bitte tu es nicht?“, fragte Elijah hoffnungsvoll.
    „Gut, du hattest deine Chance.“ Grimbold legte einen Finger auf den Abzug und zielte.
    „Halt!“, rief Mar laut. Doch da war es schon zu spät. Der Schuss krachte. Elijah zuckte zusammen und drehte sich halb, doch zu seinem Erstaunen blieb der Schmerz aus. Als er sich traute, die Augen wieder zu öffnen, sah er, dass Grimbold auf die Wand hinter El geschossen hatte. Der Kerl schulterte nun seine Waffe und grinste.
    „Einen wunderschönen guten Tag, die Herrschaften. Sollte nur ein Scherz sein.“ Seine Lippen umspielte ein Lächeln. „Habt ihr denn gedacht, der alte Grimbold vergisst, wer seine Freunde sind?“
    Collin atmete laut aus. Mar stand auf

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