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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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Gewalt schob er Sasha zur Seite.
    „Geh nicht!“ Sie war ehrlich den Tränen nah. „Bitte, Mark. Geh nicht!“
    „Wieso nicht?“, fragte er sie und blickte zurück. „Wieso hältst du mich auf?“ Schmerz lag in ihren Augen. „Du müsstest den Grund schon lange bemerkt haben.“, erwiderte sie. „Mark, du kannst unmöglich so blind sein. Sag mir, dass du es gesehen hast.“
    Lange sah er sie an. Dann trat er an sie heran und nahm sie in die Arme. „Du wirst für mich immer etwas Besonderes sein, Sasha Prenski. Aber Gefühle wie du sie hast, habe ich nicht für dich.“ Ohne ihr noch einmal ins Gesicht zu sehen, ließ er von ihr ab und trat durch die Tür. Er sah nicht mehr, wie sie zusammensackte und in wildem Weinen ausbrach. Aber er konnte es sich vorstellen. Er schloss die Tür.
    Wieder verschwamm seine Sicht. Er hielt sich am Geländer fest und kletterte daran herunter. Stimmen wurden in seinem Kopf laut. Von langen Gesprächen, die nicht mehr existierten. Wie heute Morgen in seinem Traum schien alles aus seiner Kindheit zu ihm vorzudringen. Bens Geschrei. Elijahs beruhigendes Geflüster. Und auch die Stimme seiner Mutter. „Sei ruhig, Kai!“ , fuhr seine Mutter ihn an. „Da, wo du hingehst, brauchst du ihn nicht mehr.“ Was brauchte er nicht mehr? Er wusste es nicht. Es war zu viel für seinen Kopf.
    Schwach taumelte er auf die Straße und schleppte sich zur Bushaltestelle. Die Menschen auf der Straße machten um ihn einen weiten Bogen, als hätte er eine ansteckende Krankheit. Vielleicht dachten sie auch, er wäre betrunken.
    Er schaffte es zum Bus und ließ sich auf einen Sitz fallen. Der Gegenstand in seiner Hosentasche brannte schon wieder. Er nahm ihn heraus und betrachtete das matte Silber. Wieso hatte er seine Freunde geschickt, den Zylinder zu holen, wenn er ihn seit einigen Tagen doch mit sich herum trug? Um sie aus dem Weg zu haben? Das Gefährt brummte und trug ihn fort aus der Stadt. Es gab nur ein Wesen auf dieser Erde, bei dem er Unterschlupf finden konnte. Er hoffte, Tomaros Höhle war wieder trocken.
    Den Feldweg musste er laufen. Nicht selten blieb er stehen, um sich zu fangen und den Schwindel zu bekämpfen, der sich seiner bemächtigte. Er hatte Sasha so sehr weh getan. Und doch hatte er es tun müssen.
    Natürlich war er nicht blind gewesen. Er hatte nur gehofft, sie würde ihn niemals fragen. Dann hätte er ihr nicht wehtun müssen. Nun war es zu spät.
    Er erreichte den Stein, der als Wegweiser diente und durchkramte seinen Kopf nach den Schritten, die er tun musste. Noch eine weitere Viertelstunde schleppte er sich über den unebenen Boden. Dann endlich fand er die Luke.
    Schwer atmend zog er sie auf. Der See war verschwunden. Erleichtert glitt er in die Höhle. Dunkelheit umfing ihn. Mark brauchte lange, um sich an die Schwärze unter der Erde zu gewöhnen. „Tomaro?“, flüsterte er. „Bist du da?“
    „Es kann nicht sein. Einer von euch bemüht sich doch tatsächlich, mich zu besuchen.“ Der volltönende Bass durchdrang Mark bis in die Eingeweide. Er ging hinüber zu der Wand am anderen Ende der Höhle. Der Erdmann tat ihm den Gefallen und gab sich sogleich ein Gesicht. Es wuchs aus der Erde und formte sich aus Holz, Lehm und Steinen. Tomaro grinste. „Es ist schön, dich zu sehen, Mark.“ Dieser stürzte zu Boden. Seine Beine waren einfach eingeknickt. Er hatte keine Kraft mehr. Was auch immer die Windler ihm gegeben hatten, es würde bald wirken. Es dauerte nun nicht mehr lange.
    „Du musst...“ Seine Lippen wurden taub. „Du musst... mir einen Gefallen tun, Tomaro.“ Seine Stimme versiegte. Er holte mit schwachen Fingern den Zylinder aus seiner Tasche und ließ ihn zu Boden gleiten. Das Bauteil rollte über die Erde und fing sich in einer Kuhle. „Bitte, versteck’ das bis... bis ich...“ Nun hatte er keine Kraft mehr zum reden. Er schloss die Augen und versuchte, weiter zu atmen.
    Als er die Lider wieder hob, sah er die Wurzeln, die sich um seine Knöchel wanden. Tomaro zog ihn auf die Füße und drückte ihn gegen die Wand. „Bleib ruhig, Mark.“, flüsterte der Erdmann, fast schon zärtlich. „Es wird nicht lange dauern. Es tut mir leid. Aber sie haben mich gezwungen.“
    Marks Kopf sackte zur Seite. Er war schon viel zu benebelt, um zu verstehen, was Tomaro ihm zu sagen versuchte. „Wovon...?“ Seine Stimme versagte schon wieder. Doch seine unausgesprochene Frage beantwortete sich von selbst. Auf der Treppe zur Luke erschienen Schuhe. Dann

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