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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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dass etwas derartiges gleich kam. Keine Tat, nicht einmal Mord, war schlimmer. Und das sollte er seinem Vater sagen.
    Aber es war doch für die Wissenschaft! Hatte er diese Erkenntnis nicht gestern auch gehabt? Sicher, gestern hatte er alles verstanden. Doch nun, da sein großer Tag gekommen war, war er sich nicht mehr sicher, dass er in der Lage war, es zu tun. Dieses Mädchen zu...
    Es klopfte. Kai riss den Kopf hoch. „Ja?“, rief er aus. Er stellte sich vor sein riesiges Bett und wartete ab.
    Seine Mutter trat ein. Und Kai wurde augenblicklich warm ums Herz. Ohne ein Wort lief er ihr entgegen und nahm sie in die Arme noch ehe sie die Tür geschlossen hatte.
    „Warte, Liebes.“, flüsterte sie. „Uns darf niemand sehen.“ Sie schloss die Tür ab. Dann führte sie ihn zum Bett und ließ sich darauf nieder. „Ich hörte, heute sei dein großer Tag.“, begann sie. „Und deshalb...“
    „Er will mich zu einem der Windler machen.“, erklärte Kai. Er war froh, sich jemandem anvertrauen zu können. „Heute Nachmittag soll ich meine erste Seele aufnehmen. Er sagt, er hat einen Weg gefunden, wie ich mit nur einer einzigen Seele auf den Stand der anderen Windler kommen kann.“
    Karla sah ihn nachdenklich an. Dann nahm sie seine Hand. „Ich weiß das, Kai. Er plant, dir eine Seele eines Elements zu geben. Die sind kraftvoller als die Seelen normaler Menschen. Aber mein Sohn, wenn du das getan hast – wenn du deine Kraft unter deinen Egoismus gestellt und ein Leben vernichtet hast – dann gibt es für dich kein Zurück mehr. Dann bist du ihm auf ewig ausgeliefert.“
    „Ich weiß.“ Kai raufte sich die Haare und löste sich von ihr. Er begann seine rastlose Wanderung erneut und lief vor ihr auf und ab. „Aber gleichzeitig weiß ich, dass ich doch nichts anderes habe außer dir und ihm. Ich bin nun hier zuhause. Und jeder Mensch will stark werden, Mutter. Das weißt du!“
    Sie sah ihn ruhig an. „Wieso möchtest du stark werden, mein Sohn? Zu welchem Zweck meine ich?“
    Erschrocken blieb er stehen und sah sie an. Diese Frage war berechtigt. Wieso wollte er eigentlich stark werden? Er dachte nach. Über sich und sein bisheriges Leben. Über das Waisenhaus. Und über die Schule danach. Über den Zeitpunkt, als er entschied, nicht mehr davon zu laufen.
    „Ein für alle Mal!“, schrie Ben und schlug auf Elijah ein. „Es ist mir egal, ob du Hunger hast! Du gibst mir das, was du von dem Fischgesicht geschenkt bekommen hast oder ich prügel’ es aus dir heraus!“
    Mark hatte seinen Kopf wieder vergraben. Zusätzlich hielt er sich die Ohren zu. Doch seine Augen waren weit aufgerissen. Er hielt es nicht mehr aus. Hielt es nicht mehr aus, zusehen zu müssen.
    Wie von einem Blitz getroffen hob er den Kopf. Ben hatte Elijahs Kopf unter ein Kissen geklemmt und hielt ihn darunter fest. Der Körper des Jungen zuckte. Der Kerl brachte seinen besten Freund um!
    „Nein!“, schrie Mark auf. Er sprang hoch und stürzte hinüber. Dann trat er Ben gegen die Seite. „Lass ihn los! Lass ihn auf der Stelle los, du Rüpel!“
    Doch es war, als würde eine Ameise gegen einen Elefantenfuß treten. Es war schlichtweg wirkungslos. „Ach, mein Kleiner.“, lachte Benjamin hämisch. Er löste eine Hand vom Kissen ohne allerdings den Druck zu vermindern und griff Mark um den Hals. „Denkst du denn, du kannst mit einer Brise einen Baum umwerfen?“ Mark sah, dass Elijahs Bewegungen erlahmten. Ihm kamen die Tränen vor Hilflosigkeit. Doch er wusste sich zu wehren. Lange Zeit hatte er seine Kraft im Verborgenen gehalten. Ganz einfach aus Angst, dass sie böse war. Aber nun erkannte er, dass er mit ihr Gutes vollbringen konnte. Zum Beispiel Elijah zu retten.
    Mit einem Schrei ließ er die Kraft seines Elements wirken. Das war etwas, mit dem Ben gar nicht gerechnet hatte. Er wurde heftig von dem Sturm getroffen und umgerissen. Das ganze Zimmer erbebte unter der Wucht der Sturmhose, die sich durch den Raum arbeitete. Sie schleuderte Sachen durch die Gegend, riss Bücherregale um und zerfetzte das Bettzeug. Immerhin war Ben getroffen und sank ohnmächtig an der Wand herab.
    Doch leider hatte auch Elijah sich nicht wehren können. Er war gleichermaßen von Marks Wind erfasst worden und gegen den Schrank geschlagen. Nun lag er am Boden und rührte sich nicht.
    „Elijah!“, schrie Mark auf. Noch ehe sich der Sturm verzogen hatte, war er bei ihm und beugte sich über ihn.
    Der Junge hustete! Also lebte er noch! „Gar nicht schlecht

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