Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
für einen Grünschnabel wie dich!“, brachte er heraus. „Was war das bitteschön? Hast du jetzt gelernt, dich zu wehren?“
„Komm schon, steh auf!“, bat Mark ihn und wollte seinen Arm ergreifen. Doch da sah er das Blut. Es spritzte auf.
Ein Schrei entrang sich Marks Kehle und er zuckte zurück. Das Blut lief aus Els Brust. Das Feuer war zusammen gesunken und bebte. Ein Blutrinnsal lief an seinem Mundwinkel herab.
„Elijah!“, rief Kai aus.
Der Student griff nach oben und packte Kais Kragen. „Nun hast du es vollbracht!“, flüsterte er. Der Geruch von Blut schlug ihm entgegen. „Nun endlich bist du mich los.“
„Elijah!“, schrie er noch einmal. Er wollte auf Els Brust fassen, die Blutung stoppen. Doch das Blut floss durch seine Hand, an ihm herab. „Nein!“ Er war panisch.
„Es ist vorbei.“
Kai schreckte auf. Hinter ihm stand sein Vater. „Es wird Zeit, mein Sohn.“, flüsterte Herr Austen.
„Elijah!!“ Kai wachte auf und war noch genauso panisch wie vorher. Karla griff nach ihm.
„Er ist tot!“, würgte Kai hervor. „Elijah ist tot! Nein!“ Er schlug sich die Hand vor das Gesicht. „Das war ganz anders. Damals. Meine Erinnerung wurde überlagert. Da ist etwas. Etwas anderes!“
„Kai, hast du verstanden, was dein Vater tut?“, fragte seine Mutter. „Hast du verstanden, warum du hier bist?“
Er sah auf und sah sie an. Sie wirkte besorgt. „Er will, dass ich ihm mit seiner Wissenschaft helfe.“, erklärte er. „Und er will mich hier haben, weil er mich liebt.“ In ihren Augen lag der Ausdruck von tiefem Schmerz. „Weißt du, was dein Vater kann? Hat er dir erzählt, welche Fähigkeit sich bei ihm ausgeprägt hat?“
Kai starrte sie an. Sie verwirrte ihn. Nein, sie brachte ihn vollends aus der Fassung. „Fähigkeit? Nein, er meinte, ich würde das später erfahren und dann sei noch Zeit genug...“
Nun war der Schmerz in ihrem Gesicht stärker als je zuvor. „Du weißt es, Kai. Du weißt, was dich zwingt, hier zu bleiben. Du weißt, dass dein Vater daran schuld hat.“
„Dann geben sir mir Drogen.“ Er stand auf und starrte sie an. „Sie geben mir Drogen, so wie sie dir welche geben. Deshalb habe ich immer diese Visionen aus meiner Vergangenheit und immer ist mein Vater auch dort, obwohl ich ihn damals noch gar nicht kannte! Was ist das?“
Doch seine Mutter schüttelte nur traurig den Kopf. „Nein, sie geben dir keine Drogen, Kai. Bitte, du musst verstehen, was er tut, sonst kannst du dich nicht dagegen wehren. Ja, sie haben die Geburtsurkunde mit einer Droge eingerieben. Sie täuschte deine Sinne und ließ dich unsinnige Befehle erteilen. Deshalb ist für dich alles ab dem Zeitpunkt, in dem du die Urkunde in der Hand hattest nur schwammig. Aber du musst dich erinnern! Du musst etwas getan haben, Kai! Was hast du getan, als du allein warst?“
Mit weit aufgerissenen Augen starrte er sie an. Es stimmte. Er wusste nicht einmal mehr, was er mit dem Zylinder getan hatte! Was hatte er befohlen? Er hatte den anderen gesagt, sie sollen den Zylinder holen. Und was hatte er selbst getan? Irgendwann hatte er doch begreifen müssen, dass er das Teil die ganze Zeit mit sich herum geschleppt hatte!
„Du musst... mir einen Gefallen tun, Tomaro. Bitte, versteck’ das bis... bis ich...“ Kai schlug sich gegen die Stirn! „Natürlich, jetzt weiß ich, wo der Zylinder ist! Ich habe ihn doch zu Tomaro gebracht! Weil ich gespürt habe, dass irgendetwas mit mir vorging.“ Nun, da er endlich wusste, wo er suchen musste, war er sich sicher, dies seinem Vater auf keinen Fall mitteilen zu dürfen. Dann wäre alles verloren.
„Was noch, Kai?“, fuhr seine Mutter dazwischen. „Da muss noch mehr passiert sein. Was hat dein Vater getan?“
Noch immer waren seine Augen auf sie gerichtet. Krampfhaft versuchte er, sich zu erinnern, was passiert war. Wortfetzen kamen ihm ins Gedächtnis.
„Bleib ruhig, Mark.“ Das war die Stimme des Erdmannes . „Es wird nicht lange dauern. Es tut mir leid. Aber sie haben mich gezwungen.“ Diesmal begriff Kai sofort, dass er ihn verraten hatte.
„Mein Sohn.“ , flüsterte Herr Austen in seinem Kopf.
„Lass mich. Fass mich nicht an.“
„Du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben.“
„Geh weg! Lass mich in Ruhe! Hilfe!“
„Nun bist du mein!“ Es war, als hätte er es geschrien.
Kai schlug sich gegen die Stirn. „Er hat etwas mit mir gemacht!“, stieß er aus, als er es begriff. „In Tomaros Höhle hat er irgendetwas mit
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