Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
den Windlern.“ Line drängte sie zu einem Stuhl, damit sie nicht zusammenbrach. Sie hielt sich das Telefon ans Ohr. Nein, das durfte nicht sein! Nicht auch noch Elijah!
Die Musik drang in seine Ohren wie durch Watte. Es war, als würde ein Außenstehender zu ihm sprechen. Mark war wie in Trance. Elijah schrie und wand sich am Boden. Plötzlich wurde ihm bewusst, was er tat.
„Elijah!“ Mark warf den Stab weit von sich und beugte sich über das Feuer. „Oh nein! Nein, es tut mir leid!“
Der Rothaarige erwiderte nichts. Er wollte nach seinem Telefon greifen, doch Mark war schneller.
„Das geht nicht.“ Der Wind zertrümmerte das Gerät an der Wand. „Das können wir nicht riskieren.“
„Du räudiger Hund.“, zischte Elijah und versuchte, sich aufzurichten. „Lass mich auf der Stelle gehen.“
„Verstehst du nicht? Mein Vater weiß, was hier vor sich geht. Er weiß, wenn du das Telefon benutzt. Wir können nicht riskieren, dass die anderen auch noch gefährdet werden.“
„Ach, verzieh dich doch.“ Mark wollte ihm aufhelfen, doch Elijah wehrte seine Hände ab. „Geh und spiele mit deinem werten Herrn Vater!“, herrschte er ihn an. Mark zuckte zurück. Seine helfenden Händen fielen ins Nichts. Elijahs Worte verletzten ihn. So sehr er sich gewünscht hatte, ihn wieder zu sehen, so sehr hatte er sich auch davor gefürchtet. Und nun waren sie allein. Die Tür in ihrem Rücken war nur angelehnt. Sein Vater war verschwunden. Stille umhüllte sie, nur gelegentlich durchbrochen von Elijahs Stöhnen. Er litt schwere Schmerzen.
„Es war nicht meine Schuld.“, sagte Mark in die Stille hinein. „Versteh das bitte. Es war mein Vater. Er hat mich gesteuert. Ich wollte das alles gar nicht.“
Ein trockenes Lachen ertönte. „Du wolltest das alles gar nicht, Kai? Tja, dann habe ich Neuigkeiten für dich. Es ist mir egal, ob du es wolltest oder nicht. Du hast es getan und das allein zählt!“
„Bitte nicht.“, flehte Mark. „Bitte, Elijah. Du darfst mich nicht hassen für...“
„Für was?“, spie Elijah. „Dafür, dass du mich zusammengeschlagen hast? Oder dafür, dass du die anderen in Gefahr gebracht hast? Oder Lilly abgeschlachtet hast? Dafür soll ich dich nicht hassen!?“
Mark starrte ihn an. Er verstand nicht, wovon das Feuer sprach. „Lilly? Was ist mit ihr?“
„Also ob du das nicht besser wüsstest! Schließlich hast du ihre Gedärme an der Wand verteilt!“
Er stand auf und wich zurück. „Nein.“, flüsterte er. „Das war ich nicht.“ Er dachte nach und erinnerte sich, dass sein Vater gestern gegangen war, um etwas zu erledigen. Konnte es sein, dass er in die Wohnung der Studierenden gegangen war, um Lilly zu töten? „Wie geht es den Mädchen? Und Collin?“
„Wenn du sie nicht abgeschlachtet hast, so wie den Hund oder gefoltert hast wie mich, dann wird es ihnen sicher noch gut gehen.“, erwiderte Elijah stöhnend. Er versuchte, sich aufzusetzen.
„Du musst verarztet werden.“ Mark beugte sich über ihn und wollte ihm helfen. Doch Elijah besann sich seiner alten Kraft wieder und stieß ihn von sich. „Fass mich gefälligst nicht an!“, schrie er.
Mark fiel zurück und landete unsanft auf dem Rücken. Er erhob sich. „Elijah, du musst verstehen...“
„Ach, ich muss verstehen , ja?“ Noch immer war seine Wut nicht abgeflaut.
„Weißt du was? Ich habe Neuigkeiten für dich: Ich verstehe nicht! Ich verstehe gar nichts!“ Sein Ton war laut und vernichtend.
„Ich war es nicht!“, versuchte es Mark noch einmal, die Lage aufzuklären. „Es war mein Vater! Du hast es doch gehört. Er kann mich beeinflussen. Er hat mich dazu gebracht. Es tut mir leid.“
„Nur weil es dir leid tut, muss ich dir nicht vergeben!“, erwiderte Elijah hämisch. Keuchend lehnte er sich gegen die Wand. Mark sah besorgt, wie das Blut an ihm herab lief. „Du kommst hierher, erzählt irgendetwas von deinem Vater und dass der Schuld hat und erwartest von mir, dass ich dir sofort verzeihe? Tut mir leid, Kai. Das bringe ich nicht.“
„Mein Name ist Mark.“, flüsterte der Wind. Er vergrub seinen Kopf in seinen Armen. „Verdammt, ich bin doch nie jemand anders gewesen. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich weiß es nicht. Ich will dich nicht töten. Und gleichzeitig weiß ich, dass ich es tun werde, sobald mein Vater bei mir ist.“
„Und du meinst wirklich, ich könnte dir vergeben?“, flüsterte Elijah. „Nach allem, was du getan hast? Und auch vor dem, was du noch tun
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