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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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schüttelte den Windlern ebenfalls die Hand, in der Hoffnung, sie würden sein Element nicht spüren. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Und er hatte das Gefühl, er müsse wieder reden. Theoretisch hätten sie doch die Rollen tauschen sollen, schließlich war er die Zunge!
    „Welche Technik?“, fragte einer der Männer misstrauisch. Er war schlecht rasiert. Sicher sahen die Wachtposten tagelang nichts anderes als dieses Häuschen. Sie rochen auch leicht nach Alkohol.
    „Solch technische Anlagen gibt es doch auf dem ganzen Gelände.“ Unversehens fiel Collin in seine Rolle als Zunge und plapperte drauflos. „Ich kenne das noch aus der Schule, da gab es überall Sicherheitssysteme. Und die müssen immer mal überprüft werden. Da waren öfters mal so nette Leute in Anzügen, die dann tagelang die Gänge blockiert haben. Solch Geräte können schnell mal verdrecken und dann funktionieren sie nicht mehr. Unsere Firma hat einen neuen Kundendienst eingerichtet, sodass Sie sich künftig keine Sorgen mehr machen müssen. Immer wieder wird jemand von uns bei Ihnen vorbei schauen und die Geräte überprüfen.“ Grimbold stieß ihn in die Seite und er verstummte. „Wo ist denn die Zentrale ihrer Sicherheitssysteme?“
    Die beiden Männer wechselten ein paar Worte in einer fremden Sprache. Collin meinte, öfters den Namen Austen heraus zu hören. Tauschten sie sich aus, ob sie die beiden Fremden Herrn Austen ausliefern sollten? Der eine schien dafür zu sein, doch der andere schüttelte immer wieder den Kopf.
    „Kommen Sie.“, sagte letzterer schließlich, als er sich gegen seinen Kollegen durchgesetzt hatte. Er hatte einen starken Akzent, doch Collin konnte nicht einordnen, woher die beiden Männer kamen. „Ich führe Sie hin. Aber das alles darf nur wenig Zeit in Anspruch nehmen. Mein Herr ist sehr misstrauisch, was Fremde angeht.“
    „Kein Problem!“, erwiderte Grimbold und verneigte sich leicht. Sie ließen sich von dem Mann um das Häuschen herum führen und kamen an ein weiteres, das von dem ersten verdeckt wurde. Hier schloss der Sicherheitsbeamte einige Schlösser auf, ließ einen Retinascanner über sich ergehen und deutete dann in die offene Tür. „Zehn Minuten.“, sagte er mit seinem starken Akzent. „Mehr ist wirklich nicht drin.“
    „Das reicht.“, rief Collin erleichtert aus und stieg über die kleine Stufe in den Raum, den Zwergen im Schlepptau.
    „Na, das ging doch besser, als ich dachte.“, frohlockte Grimbold und sah sich in dem Raum um. An der Decke hingen Neonröhren, die die Technik unter sich mit fahlem Licht beleuchteten. Überall standen hier Fernsehschirme herum und große Computer, die ganze Wände ausfüllten. Und neben den Monitoren befand sich eine Tastatur. Collin entschied, dass sie hier wohl das meiste erfahren würden und montierte die kleine Kamera nach Mars Anweisungen neben der Tastatur. Dann stellte er sie so ein, dass besonders der Ziffernblock gut zu sehen war. Schließlich schob er einen der Computer so davor, dass die Kamera nicht zu sehen war und trotzdem alles filmen konnte.
    „Ich bin fertig.“, sagte er zu dem Zwergen, der die ganze Zeit die Monitore anstarrte. „Wir können...“ Er verstummte, als er sah, was Grimbold beobachtete. Anscheinend gab es überall im Haus Kameras. Sogar der Garten hinter der Villa war damit ausgestattet. Doch der Zwerg hatte eine Kamera ganz besonders im Blick. Sie zeigte einen jungen Mann, der auf seinem Bett lag. Er war gefesselt. Collin näherte sich dem Bildschirm.
    „Das ist...“, fing er an. Doch der Zwerg unterbrach ihn mit einem Nicken. „Was auch immer passiert ist, der Kerl mit dem Machtproblem scheint sich hier nicht mehr wohl zu fühlen. Siehst du die Burschen, die ihn bewachen?“
    „Vielleicht hat er sich gegen seinen Vater gestellt, weil er weiß, dass Elijah in Gefangenschaft geraten ist?“
    „Was wir nicht wissen.“, blieb der Zwerg optimistisch. „Wir haben keine Ahnung, wo sich die Hungerstelze aufhält. Also sagen wir auch nicht, dass er hier ist.
    Aber allem Anschein nach ist Mark nicht mehr allzu glücklich in diesem Haus. Wenn er es denn jemals war.“
    „Vielleicht hat er deshalb nicht auf unsere Anzeige geantwortet?“, mutmaßte Collin.
    „Oder aber Herr Austen hat die Anzeige auch gelesen und gehandelt.“, gab Grimbold knurrend zurück. „Lass uns verschwinden.“ Sie verließen das Haus. Auf dem Monitor war noch immer Mark zu sehen, den man mit großen Seilen an das Bett gefesselt hatte.

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