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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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spürte, wie Aufregung sich seiner bemächtigte. Da gab es schon wieder etwas Spannendes zu erfahren. Das half ihm fast über die Sorge um Elijah hinweg. „Ich meine, du scheinst doch sehr alt zu sein. Wieso kommst du dazu, so jungen Leuten wie sie es sind zu helfen und dich jahrelang mit einem kleinen Zylinder einsperren zu lassen?“
    „Nun mach aber mal halblang.“, warf Grimbold ein und stieß ihn spaßeshalber gegen die Schulter. „Was heißt denn hier einsperren lassen? Ich habe meine Höhle sehr gemocht, auch wenn viele Menschen sie nicht als gemütlich bezeichnen würden. Schließlich war sie mein Zuhause. Was Mark betrifft... Der Junge hatte ein Problem mit seiner Stellung. Im Allgemeinen hat er ein Problem. Aber wenn du jahrelang geschlagen und ausgenutzt wirst, ist das auch kein Wunder. Und komm mir nicht mit dem Argument, Elijah hätte dasselbe durchgemacht.“, warf er ein, da Collin bereits den Mund geöffnet hatte. „Natürlich hat er das. Aber er ist eben anders damit umgegangen. Mark hat das nicht verkraftet und ist deshalb zu diesem ewig zaudernden, nicht immer schnell begreifenden jungen Mann geworden. Und dennoch sperre ich mich gegen die Annahme, er sei böse.“
    Collin warf ihm einen Blick zu. Man konnte den Zwergen für diese einfache, alles vernichtende Einschätzung beneiden. Er hatte kein Problem damit, an die Dinge so zu glauben, wie sie lagen.
    „Was im übrigen ein sehr brachialer Begriff ist.“, fuhr der Wächterzwerg fort.
    „Denn immerhin ist es schwer zu sagen, was gut und was böse ist. Ist es böse, ein Laib Brot zu stehlen?“
    „Natürlich!“, gab Line zurück. „Schließlich hat der Bäcker Eifer, Geld und Zeit hinein gesteckt, um ihn zu backen. Und er muss schließlich davon leben, was ihm das Brot an Geld bringt.“
    Grimbold nickte. „Das ist nur allzu wahr. Nun lass mich die Frage anders stellen: ist es böse, wenn ein hungerndes Kind einen Laib Brot stiehlt?“
    Collin verstummte.
    Der Zwerg nickte und deutete sein Verstummen richtig. „So ist es. Auch das ist theoretisch böse. Denn der Bäcker hat in diesen Laib Brot genauso viel Eifer, Geld und Zeit hinein gesteckt wie in eines, das er dem kleinen Mädchen verkauft hätte. Also muss man überdenken, was die Definition von böse wirklich ist.“
    „Grimbold, ich glaube, du bist mir zu intelligent.“, seufzte Collin und war ehrlich froh, dass sie endlich die Türen zum Garten der Villa erreicht hatten. „Aber ich komme gerne auf dich zurück, wenn Mark wieder zuhause ist.“
    „Das ist nur allzu gut.“, kam es zurück. „Das heißt zumindest, dass du ihm die Chance gibst, dein Vertrauen zurück zu gewinnen. Und das ist schon viel wert, Collin.“
    Sie machten vor dem kleinen Häuschen neben dem hohen Zaun halt. Grimbold streckte seine Rechte aus und klingelte das Wachhäuschen auf die Grundfesten nieder. Collin wagte einen Blick zur Villa. Hohe Giebel reckten sich in den Himmel und trugen das schillernde Dach. Alles hier sah nach Reichtum aus. Der Weg, der zur prachtvollen Eingangstür führte. Blumenbeete säumten den Weg, im Hintergrund ragten gepflegte Büsche auf und rundeten das Bild ab. Es sah aus, als würde jemand viel Liebe und Pflege in den Garten stecken.
    „Hast du das Gerät bei dir?“, wisperte der Zwerg aus den Mundwinkeln. Hinter der Tür wurden Schritte laut.
    Collin kramte in seiner Tasche und fand die kleine Kamera, die Mar aus ihrem Telefon ausgebaut und präpariert hatte. „Solche Villen sind immer geschützt.“, hatte sie gesagt. „Wir brauchen den Code, der uns die Tür öffnet.“
    Der Junge hatte gar nicht erst gefragt, woher sie wussten, wo Herr Austen wohnte. Er hatte das Gefühl, er würde in den nächsten Monaten noch mehr solcher Überraschungen erleben. „Ja, alles da. Lenk’ du sie ab.“
    „Ablenkung ist mein zweiter Vorname.“, erwiderte Grimbold. Und als er das Grinsen bemerkte, fügte er hinzu: „Das war mein Ernst. Mein voller Name ist Grimbold Falling Zuscha. Und in meiner Sprache heißt Falling ,Ablenkung‘. Frag meine Eltern, wie sie auf einen so dämlichen Namen gekommen sind.“
    Endlich ging die Tür vor ihnen auf. „Ah, guten Tag, die Herrschaften. Das dauert ja eine Ewigkeit, Sie mal persönlich zu sehen. Mein Name ist Grimbold Falling Zuscha. Hallöchen.“ Er schüttelte ausgiebig die Hände der beiden verdutzten Männer. „Das ist mein Kollege Collin Menkel. Wir sind hier, um die Technik zu überprüfen.“
    Collin setzte ein Lächeln auf und

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