Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
verkrampften sich um den Stab. „Nein...“, flüsterte er erschrocken.
„Das kann ich nicht.“
„Der ist viel zu feige dazu.“, warf Elijah ein. „Er hat ja solche Angst, ich könnte mich wehren. Lieber tötet er unschuldige Hunde. Das ist alles, was er kann.“
Herr Austen stellte sich vor Kai. „Mein Sohn, dies ist es, was dich an dein altes Leben bindet. Du kannst es besiegen, das weißt du. Und du musst. Du willst doch einer von uns werden, oder?“
Ja, das wollte er. Kai nickte. Er wollte bei seinem Vater bleiben.
„Dann tue es. Vernichte das, was dich daran hindert. Ich liebe dich, mein Sohn, Vergiss das nicht. Du brauchst nur noch mich. Mich und die Kraft deines Elements.“
Ja, das stimmte. Kais Blick wurde fester. Sein Vater liebte ihn. Das wusste er doch! All sein Ärger und seine Wut waren vergessen. Mit neuer Entschlossenheit umrundete er Herrn Austen und stellte sich vor Elijah. Dieser hatte vorerst noch ein hämisches Gesicht aufgesetzt. Doch angesichts der Wut in den Augen seines ehemaligen Freundes fiel das Lachen in sich zusammen. „Nein, das tust du nicht, Mark.“, flüsterte er.
Kai näherte sich ihm. Die Spitze des Stockes schwang auf seine Schulter zu. Dann verharrte er. Was tat er da eigentlich? Wieso hörte er auf seinen verdammten Vater? Dieser Mann war böse! Das hatte er begriffen, nur wenige Minuten vorher, als er mit seiner Mutter auf seinem Zimmer gesessen hatte.
Und da verstand er endlich, was seine Mutter ihm sagen wollte.
„Du bist das.“ Kai wandte sich um. „Du bist das die ganze Zeit. Du beeinflusst mich.“
Herr Austen sah ihn schweigend an.
„Ja.“ Kai lief auf ihn zu. „Ich habe verstanden, wozu du in der Lage bist. Du kannst Menschen steuern. Ihre Träume und Gedanken beeinflussen. Wann immer ich in deiner Nähe war, war ich der Meinung, du wärst gut so wie du bist.“
Herr Austen schüttelte langsam den Kopf. „Nein, Kai, das kann ich nicht. Ich kann nur Träume steuern, was du selbst erlebt hast. Und ich kann Gefühle beeinflussen, ja. Ich kann machen, dass du mich liebst. Oder ich kann machen, dass du deinen besten Freund verprügelst.“ Er lachte. „Und weißt du, was ich auch machen kann? Dass du ein Kind mit Kazusa zeugst. Oder deinen Freund sogar tötest!“ Noch einmal lachte er, dann winkte er und verließ den Raum.
Kai wandte sich um. Sein Vater hatte recht! So schlimm war es nicht. Er würde es tun können, schließlich wollte er so stark wie die anderen Windler werden. Er hielt den Stab an Elijahs Schulter.
„Warte!“, schrie der auf, doch Kai hatte den Knopf bereits tief gedrückt.
„...ich bin auf dem Weg zu euch. Keiner von euch verlässt das Haus. Mark scheint vollkommen durchgedreht. Er hat den Windlern gesagt, wo wir wohnen. Lilly ist tot. Lasst keinen ins Haus. Ich komme.“
Margarete drückte auf den Knopf und Elijahs Stimme verstummte. „Das hat er mir geschickt als wir geschlafen haben.“, flüsterte sie. „Um Himmels willen, was ist nur geschehen?“
Zechi sank auf dem Küchenstuhl nieder. „Lilly ist tot?“, wiederholte sie flüsternd. „Wieso? Ich meine, warum hätte Mark das tun sollen? Er selber hat mir den Hund doch geschenkt!“
Collin sah auf die Uhr. „Wann hat er dir die Nachricht hinterlassen?“ Er blickte auf sein eigenes Telefon, doch Elijah hatte nicht versucht, auch ihn zu erreichen. Er musste es sehr eilig gehabt haben.
„Gestern Abend!“, stieß Mar aus. „Ich dachte, er sei in der Wohnung!“
„Wieso ist er dann noch nicht hier?“ Sasha blickte auf. Ihre Augen waren gerötet. Mar fand es schwer, zu sagen, ob die Freundin wegen des Hundes weinte oder der Tatsache, dass Mark der Täter war. „Wenn er gestern Abend herkommen wollte, wieso ist er dann noch nicht angekommen?“
„Ruf ihn doch mal an!“ Grimbold stand in der Tür und schlurfte zum Kühlschrank.
„Wo kommst du denn bitte her?“, fuhr Line auf. „Ich dachte, du sitzt im Flugzeug nach Afrika.“
Der Zwerg zuckte mit der Schulter. „Euch kann man doch nicht allein lassen.“, meinte er und nahm sich den Kuchen, der von gestern noch übrig war. „Das merkt man ja schon nach einer Nacht. Ich habe auf dem Sofa geschlafen, hast du das nicht mitbekommen? Zustände sind das hier! Ist ja kein Wunder, dass euch die Windler einen nach den anderen erwischen wie die Dominosteine.“
Mar zitterte als sie Els Namen in ihren Kontakten suchte. „Sprich nicht so.“, flüsterte sie voller Sorge. „Nein, er ist sicher nicht bei
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