Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Schlafsäcke und Matratzen für den Wald. Die Mädchen könnten im Flur schlafen, Grimbold oben auf dem Treppenabsatz. Mark... Mark schläft auf dem Sofa und wir beide bei mir im Zimmer.“
So richteten sie es dann auch ein. Margarete half Elijah die Treppe hoch und legte ihn in Collins Bett. Der Junge entschied, auf dem Boden davor zu schlafen und schaffte sich einen Schlafsack ins Zimmer. Dann kletterte er auf den kleinen Dachboden und reichte drei weitere weiche Bündel zu Mar herunter.
Diese gab eines davon an den Zwergen weiter und brachte die anderen beiden nach unten. Gerade wollte sie nach Zechi rufen, als sie Stimmen aus dem Wohnzimmer vernahm.
„... hat mich beeinflusst.“, sagte Mark gerade und er klang noch immer vollkommen entkräftet. „Und deshalb kann ich nur sagen... nein, ich sage es besser nicht noch einmal. Ich kann nicht erwarten, dass ich plötzlich auftauche, sage, dass es mir leid tut und schon verzeiht ihr mir.“
„Nein, das kannst du nicht.“, gab Sasha zurück. „Aber ich kann deine Entschuldigung annehmen. Du bist schwach und schwankst die ganze Zeit. Ich denke, morgen wirst du uns viel besser erklären können, was passiert ist. Nur eines will ich von dir wissen: hast du Lilly getötet oder nicht? Und wage es nicht, zu lügen.“ Einen Augenblick herrschte Stille. Mar drückte sich an die Wand neben der Tür und lauschte gespannt.
„Nein, das habe ich nicht.“, erklang es dann. „Elijah hat so etwas erwähnt. Was ist mit ihr passiert?“
Mit wenigen Worten beschrieb Zechi, was El auf Mars Anrufbeantworter gesprochen hatte. Mark schien davon überrascht. „Das können nur die Windler gewesen sein.“, behauptete er unumwunden. „Ich habe damit nichts zu tun.“
„Aber es lag nahe.“, räumte Sasha ein. „Schließlich wussten die Windler nicht wo wir wohnen bevor du zu ihnen gegangen bist. Kaum warst du weg, ist es geschehen. Woher wussten sie denn, wo wir wohnen, wenn nicht von dir?“
Wieder schwiegen sie einen Moment. „Von Justin.“ Mar zuckte bei diesem Namen zusammen. Doch es wurde ihr klar, dass Mark recht hatte. Sie selbst hatte diesem Beißer gezeigt, wo sie wohnten. Er war sogar im selben Haus untergekommen! Genau genommen war sie an dem Unglück schuld und nicht Mark.
Diese Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. „Es tut mir leid.“, flüsterte sie betroffen in die Dunkelheit des Flures.
„Dafür kannst du nichts.“, erklang wieder Marks Stimme und Margarete wusste, dass sie sie gehört hatten. „Er hat uns alle betrogen. Aber im Gegensatz zu ihm habe ich meinen Fehler eingesehen. Nichts anderes war es: ein Fehler. Und nun ist er vorbei. Ich kann versprechen, dass ich ihn garantiert nicht wiederholen werde.“ Mar wandte ihren Blick und schaute ins Wohnzimmer. Mark sah ihr ruhig entgegen. Zechi saß auf dem Sessel neben ihm und reichte ihm gerade eine Tasse des Tees.
„Wir sollten uns hinlegen.“, meinte das Wasser und reichte Sasha den Schlafsack. Dann nickte sie Mark zu, der zurück nickte und legte sich in den Flur. Nach einer Weile hörte sie am Rascheln neben sich, dass Zechi sich ebenfalls zur Ruhe legte. Irgendwann spürte sie Sashas Finger, die ihre Hand umschlossen. Mar drückte sie zusammen, um ihr wenigstens auf diese Art ein wenig Beistand zu leisten.
Mit leiser Stimme erzählte Elijah noch immer, als Collin in seinem Schlafsack lag. Er berichtete von seinem Kampf mit der Harpyie und seiner Gefangennahme. Obwohl er lange erzählte, hatte Collin das Gefühl, er würde einiges auslassen. El erwähnte zum Beispiel mit keinem Wort, wie sie zu ihrer Flucht gekommen waren. Oder was Mark zu ihm gesagt hatte, dass El auch mit ihm kam. Doch irgendwann wurde seine Stimme immer leiser und erstarb dann.
„Elijah?“ Collin wagte einen Blick in die Dunkelheit zu seinem Bett hin. Doch das Feuer schien nur zu schlafen. Es rührte sich nicht mehr und atmete leise und gleichmäßig. Er musste viel durchgemacht haben, obwohl er doch nur einen halben Tag lang in der Gewalt der Windler gewesen war.
Nachdenklich ließ sich der Junge zurück sinken und betrachtete den Mond am Himmel, der durch sein Fenster schien. Langsam wanderte die helle Scheibe über den tiefschwarzen Vorhang. Manchmal traf er Collins Gesicht, doch oft schoben sich die Äste eines Baumes in den Leuchtfinger. Draußen stürmte es gewaltig.
Er wusste nicht, was er denken sollte. Plötzlich war Mark wieder da. Und dass obwohl sie beschlossen hatten, ohne ihn weiterzumachen. Es war
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