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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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er konnte Sashas Haarmeer in der zwielichtigen Dunkelheit erkennen.
    Also konnte es nur Mark sein, der die kleine Lampe auf dem Beistelltisch angeschaltet hatte. Aber es war mitten in der Nacht! Was hatte er denn zu tun, wenn er doch so geschwächt war, dass er nicht einmal auf eigenen Füßen zur Tür herein kommen konnte? Collin wusste nicht, ob er es wissen wollte.
    So stand er unschlüssig im Flur. Vielleicht konnte er so herausfinden, ob Mark ein böses Spiel mit ihnen trieb? Aber wollte er das wirklich? Er wusste es nicht. Andererseits war es Marks Sache, nachts um vier das Licht einzuschalten. Es sollte ihn nicht kümmern. Mit diesen scheinheiligen Argumenten wollte er sich weiter zur Küche bewegen, trat aber auf das Dielenbrett, das seit einigen Tagen ganz hässlich knarrte, wenn man es falsch belastete. Collin schlug sich im Dunkeln die Hand gegen die Stirn, als das Knarren durch den Flur hallte. Die Mädchen wachten nicht auf.
    Aber Mark wurde auf ihn aufmerksam. „Hallo?“, ertönte es aus dem Wohnzimmer. „Ist da jemand?“
    Selbst wenn Collin sich noch dafür entschieden hätte, zu schauen, ob Mark einige krumme Dinger drehte, so war dies nun endgültig hinfällig. Vielleicht konnte er sich zurück stehlen? Doch nein, dazu war er viel zu neugierig.
    Er trat in den Lichtschein und kniff die Augen zusammen bis diese sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Mark saß auf dem Sofa, die Beine unter der Decke und sah ihm entgegen. Er wirkte krank. Sein Gesicht war eingefallen und blass. Zudem sah Collin, dass der Wind stark schwitzte.
    „Collin?“ Die roten Augen blinzelten ihn an. „Wieso schleichst du dich hier herum?“
    Der Junge rümpfte ein wenig die Nase. „Ich darf doch bitten.“, sagte er und trat an das Sofa heran. „Dies ist schließlich mein Haus. Da kann ich schleichen wie ich will.“
    Ein schiefes Lächeln erschien auf dem gramerfüllten Gesicht. „Du hast recht, bitte verzeih.“ Dann runzelte er die Stirn und hielt sich den Bauch. Ein leises Keuchen drang aus seiner Kehle.
    Wider seines Willens war Collin besorgt. „Was hast du? Hast du Schmerzen?“
    „Ja.“, presste Mark hervor. Der Schweiß hatte seine Haare durchnässt. „Schon seit einiger Zeit. Es scheint, als hätte mein Körper das Zeug nicht vertragen, das sie mir gegeben haben. Es ist schlimmer als vor einigen Tagen.“
    „Was ist denn los?“ Collin suchte nach einem Glas und Wasser, das er Mark geben konnte. Nicht dass er noch auf dem Sofa seiner Eltern vertrocknete! „Was hast du denn genau für Schmerzen?“
    „Ich habe Krämpfe und mir ist schlecht.“, gab er zurück und presste die Lippen aufeinander. „Ich glaube, ich muss mich übergeben, wenn das so weiter geht.“ Collin trat neben ihn und riss die Decke zurück. „Komm, wir gehen ins Bad. Steh auf. Warte, ich helfe dir.“ Er griff unter Marks Arm und zog ihn hoch. Wenn er sich übergeben musste, so war er in Bad allemal besser aufgehoben als hier. Außerdem konnten sie ihn dort abtrocknen. Und Tabletten bewahrte seine Mutter in dem Schrank hinter dem Spiegel auf. Vielleicht fanden sie etwas gegen die Schmerzen.
    Schwankend arbeiteten sie sich an den Mädchen vorbei. Collin spürte ganz genau, dass Mark keinesfalls schauspielerte. Es ging ihm wirklich schlecht! Der Wind konnte sich kaum auf den Beinen halten und hielt sich auf dem Weg an allem fest, was dafür herhalten konnte. Außerdem glühte er vor Fieber.
    Collin ließ Mark auf dem Schemel neben der Badewanne sinken und schaltete das Licht ein. Seine Mutter war so stolz auf ihr Badezimmer, das sie beim Einzug selbst gestaltet und in Farbe gebracht hatten. In hellen Gelbtönen präsentierte es sich dem Betrachter. An der Wand mit dem Fenster gab es eine wunderschöne goldene Rose, deren Ranken durch das ganze Zimmer ging. Die Badewanne füllte einen Großteil davon aus.
    Collin trat an das Waschbecken und zog den Spiegel zur Seite, um in dem Schrank dahinter nach Medikamenten zu suchen. Seine Mutter führte eine ganze Apotheke. Sie war manchmal übervorsichtig. Es fand sich alles. Von Salbe gegen Hornhaut über Mittel gegen Erkältung bis hin zu Binden für verstauchte Gelenke. Collin fand eben ein Schmerzmittel und las, dass es auch gegen Fieber half, als er hinter sich hörte, wie Mark gegen seine Übelkeit verlor.
    Die weiße Packung noch in der Hand, wandte er sich um. Wenigstens hatte der Student es geschafft, in die Toilette und nicht auf den Boden zu brechen. Nun sank er keuchend

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