Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
es euch sagen. Übermorgen findet in der Schule ein Schautag statt. Die Eltern, die mit ihren Grundschulkindern kommen, sollen sehen, ob unsere Schule ihren Anforderungen entspricht. Wisst ihr, wie viele Kinder sich an diesem Tag im Gebäude aufhalten werden? Zudem noch die Schulabgänger und -abgängerinnen, die sich die Uni ansehen und deren Freunde und Verwandte. Es wird mehr los sein als beim Bundesausscheid der Nationalmannschaft.“ Nervös legte El seinen Finger auf das rote Kreuz in der Aula der Schule.
„Irgendetwas sagt mir, dass das nichts Gutes heißen wird. Wenn so viel Volk unterwegs ist, dann können sie...“ Er verstummte.
„Eine Bombe.“ Mar hatte verstanden. Sie wischte sich die Tränen von der Wange und setzte sich auf. „Nein, das können sie doch nicht tun, oder doch? Sie können keine Bombe in die Schule legen!“
„Was haben sie denn davon, so viele unschuldige zu töten?“, regte sich Line auf. Er sah übernächtigt aus. „Ich verstehe das alles nicht! Wieso sind sie auf einmal so aggressiv?“
Mark bedachte ihn mit einem Seitenblick. „Das waren sie schon immer. Doch bisher beschränkten sich ihre Interessen auf sich selbst und uns. Sie wollten mächtiger werden, um gegen uns kämpfen zu können. Aber dieses Ziel haben sie mittlerweile erreicht. Nun gehen sie weiter vor.“ Er zog unter den Plänen ein weiteres Blatt Papier hervor. „Ich unterstütze Mars These, denn nicht umsonst haben sie uns die Baupläne der Bombe beigelegt. Sie wollten, dass wir es verstehen. Es ist ein Spiel.“
„Ein Spiel?“, kam es aus Sashas und Lines Mündern gleichzeitig. „Was soll das für ein Spiel sein?“, warf der Junge hinterher. El wusste die Antwort noch ehe sich Mark niedergelassen und einmal tief geseufzt hatte.
„Die Windler spielen mit uns.“, sagte er müde. „Sie wissen, dass wir die unschuldigen Menschen auf keinen Fall sterben lassen können. Also werden sie damit rechnen, dass wir übermorgen verhindern, dass sie die Bombe zünden.“
„Wieso eigentlich?“, warf Zechi ein. „Was haben sie davon, die Menschen zu töten?“
Wenigstens das konnte El beantworten. „Seelen.“, sagte er frei heraus. „Wenn es so viele Tote gibt, dann gibt es auch Seelen. Hatten sie nicht gesagt, dass sie Seelen brauchen?“
Mark nickte. „Ja. Um die Maschine in Gang zu setzen.“ Einen Moment schwebte diese Tatsache zwischen ihnen. El spürte, wie die Kälte in seinen Fingern Einzug hielt. „Und damit wollen sie eine noch viel größere Katastrophe in die Wege leiten. Es wird ernst.“ Entschlossen sah ihr Anführer sie an. „Aber so weit werden wir es nicht kommen lassen. Sie haben nicht mit uns gerechnet. Wir werden das verhindern. Und zwar mit den unmöglichsten Mitteln.“ Er setzte sich auf und überflog noch einmal die Pläne. „Line und Sasha, ich will, dass ihr zu Tomaro fahrt und den Zylinder holt. Ich will ihn sicher wissen.“
„Der Zylinder ist bei Tomaro?“, fragte Line erstaunt. Er setzte sich ein wenig gerade hin. Nun endlich bekam er Aufgaben von äußerster Wichtigkeit. El hoffte, dass er auch so weit war, diese Aufgabe geflissentlich auszuführen.
„Frag mich nicht danach. Keiner von euch.“, würgte Mark aufkommenden Protest ab. „Dann weiter... El und Margarete. Ihr fahrt in die Schule und sucht die Bombe.“
„Jetzt und in der Nacht?“, warf Elijah ein. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sich sein Freund wirklich rührte. Nach so langer Zeit. „Wir sollen einbrechen?“ Mark nickte. „Lieber ein zerstörtes Fenster als eine Schule, die nur noch ein Haufen Müll ist.“
„Gut.“ El klatschte in die Hände. „Moment mal, wo bist du denn?“
Nun atmete er tief ein. Mark sah auf. „Ich werde meinem Vater einen Besuch abstatten.“
„Was?“ „Ganz allein?“ „Tu das nicht!“, erschallte es von überall her. Mark hob seine Hände. „Nein, ich bin lange genug weggelaufen. Heute Nacht wird er bezahlen für all das, was er uns angetan hat.“ Die Entschlossenheit in seinen Augen funkelte. El meinte, ein Funke springe auf ihn über. Er erhob sich und sah sie an. „Mark hat recht. Und ich vertraue ihm, auch wenn er ein Machtproblem hat. Es ist ja wohl klar, dass er die besten Chancen hat, die Villa zu verlassen. Wir werden einfach zu ihm stoßen, sobald wir unsere Aufgaben erfüllt haben.“
„Gut.“ Mark fasste noch einmal zusammen: „Unsere Mission heute Nacht ist also, zu verhindern, dass die Bombe in der Schule hochgeht, dass der Zylinder
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