Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
sicher ist. Und...“ Er machte eine Pause. Wut lag in seiner Stimme als er weitersprach: „Und meinen Vater zur Hölle schicken.“
Elijah sah ihn aus den Augenwinkeln an. Mark schien tatsächlich so viel ernster als sonst. Heute Nacht würde es einen Toten geben. Doch das Feuer hoffte, es war nicht sein Freund.
Nacheinander lief dieser an den Elementen vorbei und wünschte ihnen viel Glück während sie sich bereit machten. Als er bei El ankam, fasste dieser Mark in die Hosentaschen und klopfte dessen ganzen Körper ab.
„Darf ich fragen, was das werden soll?“, wollte dieser dann wissen.
„Gar nichts.“ El grinste und erhob sich wieder nachdem er Marks Socken durchsucht hatte. „Ich wollte nur sichergehen, dass du den Zylinder nicht irgendwo am Körper trägst.“
Die Kiefer vor ihm mahlten aufeinander. „Um eines will ich dich bitten.“, flüsterte Mark. So leise, dass nur El ihn hören konnte. „Ich kann die Anderen darum nicht bitten, aber dich. Ich bin mir sicher, dass ich meinem Vater erlegen sein werde. Die Frage ist nur, wie lange. Sollte ich es doch nicht schaffen und euch angreifen...“ Er verstummte.
„Du schaffst das.“ El legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich weiß, dass du es diesmal schaffst.“
Mark wehrte seine Hand ab. „Nein, El, ich will, dass du es beendest.“ In seinen Augen lag kein Schelm. Kein Hinweis darauf, dass er es nicht ernst meinte. Dass er El nur erschrecken wollte. „Nur du kannst es beenden. Das weiß ich. Ich will als Mark wieder zu euch stoßen. Nicht als Kai. Meine Name ist Mark Thun. Und nichts anderes.“
Elijah schluckte. Er gab es auf, den Wind aufzuheitern. Dann nickte er. „Du kannst dich auf mich verlassen.“
„Gut, dann geh jetzt. Viel Glück.“
Er presste die Lippen aufeinander. Elijah hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache.
„Dir auch.“, erwiderte er. „Vielleicht sogar noch mehr als mir. Ich würde dir all mein Glück geben, wenn ich könnte.“
Mark lächelte dünnlippig. „Du redest Unsinn.“ Er drückte seine Hand. Dann lösten sie sich voneinander. El meinte, dies würde in Zeitlupe geschehen. Ihre Finger rutschten auseinander und trennten sich. Ein inneres Gefühl sagte El, dass er Mark nicht gehen lassen durfte, aber er hatte keine Wahl. Es gab keinen anderen Weg. Eine Falle. Sie rannten geradewegs in eine Falle. So wie ein Abgrund, der unaufhörlich auf sie zukam und doch bremsten sie sich nicht. Die ungute Ahnung verstärkte sich. Heute Nacht würde es einen Toten geben.
Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Collin spürte Sasha direkt hinter sich und doch war ihm mulmig zumute. Die Sonne kroch im Osten noch nicht einmal über den Rand. Sie hatte sich wohl entschieden, heute viel zu spät aufzugehen. Manchmal hatte der Junge das Gefühl, die Natur richte sich nach seiner Stimmung. Wenn er traurig war, regnete es. War er glücklich, schien die Sonne. Und manchmal, wenn er Angst hatte so wie jetzt, war es dunkel. Dann dauerte die Nacht viel zu lange.
Sasha trug die Taschenlampe und leuchtete ihnen die Wege aus. Nachdem El sie am Feldweg abgesetzt hatte, liefen sie durch die Dunkelheit. So manches Mal trat Line gegen einen Stein und stolperte. Doch glücklicherweise fiel er nicht. Was sie jetzt gar nicht gebrauchen konnten war, wenn er sich jetzt noch etwas brach.
„Ich mache mir Sorgen um Mark.“, sagte auf einmal Zechi und blieb stehen. Sie hatten den hohen Baum erreicht. Ihre Augen suchten im Schein der Taschenlampe nach dem Stein, der ihnen als Wegweiser dienen sollte.
„Er ist ein starker Kämpfer.“, gab Collin selbstsicher zurück. „Ich glaube nicht, dass er verlieren wird. Außerdem muss er ja nur eine gewisse Zeit überleben. Bis wir bei ihm sind.“
Sasha sah ihn aufmerksam an. „Dein Vertrauen ehrt ihn. Du vergisst nur etwas, Line. Mark muss sich nicht körperlich gegen seinen Vater wehren. Sondern seelisch. Und das ist Marks große Schwäche. Damit ist es so gut wie sicher, dass er verlieren wird. Ich hoffe nur, Herr Austen hat Pläne mit ihm, sodass er ihn nicht gleich tötet.“ Collin schluckte. So weit hatte er gar nicht gedacht. „Aber... aber wenn Mark das weiß, wieso geht er dann allein dorthin? Wieso hat er nicht eine von unseren anderen Gruppen begleitet?“
Endlich fand Sasha den Stein. Langsam setzten sie sich in Bewegung. „Weil er nicht weiß, was die Windler vorhaben. Wenn es eine Falle ist und er unsere Leben aufs Spiel setzen muss, gibt er lieber sein
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