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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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unumwunden.
    Der Mann wusste nicht, ob er sich freuen oder ob er Angst um sein Leben haben sollte. „Nun, ja.“, gab er dann zu.
    Eine Minute verharrte er. Dann heiterte sich seine Miene auf. Er drängte den Mann in das Wachhäuschen. „Dann will ich dir danken...“, flüsterte er und schloss die Tür.
    Mehrere Minuten lang war es still in dem Häuschen. Dann plötzlich ging die Tür auf. Ein junger Student trat heraus und fuhr sich durch die dunklen Haare. Ruhig schloss er die Tür hinter sich. Dabei entdeckte er das Blut auf seiner Hand. Unauffällig wischte er es an seinem Hemd ab. Dann sah er sich um. Niemand hatte ihn beobachtet. Das war gut.
    Schließlich trat er endlich durch das Tor. Es blieb hinter ihm offen stehen. Schon lange hätte er hier sein müssen. Schon vor langer Zeit hätte er aufbrechen sollen. Langsam und bedächtig schritt er auf die große Villa zu. Der Kies knirschte unter seinen Füßen. Er wusste nicht, dass er diesen Weg niemals wieder betreten würde. Er ließ sich Zeit. Sein Vater sollte ihn kommen sehen. Und tatsächlich – kurz bevor er die hohe Tür erreicht hatte, öffnete sich dieselbe und Herr Austen kam ihm entgegen. Er hatte nur einen Morgenmantel um den Leib und wirkte, als hätte er in letzter Zeit wenig geschlafen.
    „Kai!“ Er rannte ihm die wenigen Schritte entgegen und fiel ihm um den Hals. Zögerlich erwiderte er die Geste. Die Kälte aus seinen Fingern war nicht gewichen.
    „Mein lieber Sohn!“ Hieronymus löste sich von ihm und betrachtete ihn von Kopf bis Fuß. „Sieh dich an! Du wirkst müde! Komm nur herein, komm. Ich wusste, du würdest zu mir zurückkehren.“ Er zog ihn zur Villa und brachte ihn nach drinnen. Die Dunkelheit und die Stille hier war drückend. „Stell dir vor, was alles passiert ist seit du verschwunden bist.“, begann Herr Austen zu reden und ließ die Hand seines Sohnes nicht mer los. Er war wirklich überglücklich.
    „Das Mädchen aus dem Eis.“, sagte er mechanisch. „Sie ist frei, nicht wahr?“ Hieronymus nickte. „Deine Mutter, die arme Seele. In einem Anfall von geistiger Umnachtung hat sie den Keller geöffnet. Louise selbst hat auf einmal begonnen, sich gegen das Eis zu wehren. Doch sie dient mir und ist mir absolut loyal. Ein gutes Mädchen. Im Gegensatz zu der Japanerin. Ich musste sie töten.“
    „Sie war meine Verlobte.“, entgegnete er leise. „Wieso hast du sie getötet?“
    Sein Vater winkte ab. „Wir brauchen sie nicht mehr.“, behauptete er. „Ich habe beschlossen, dass du nun mit Louise ein Kind zeugen wirst. Das Eis wird in unsere Familie eingeführt. Zumindest dafür können wir sorgen.“
    „Ich habe den Zylinder.“ Er hob seine Faust, in der er einen kleinen Gegenstand barg. „Die anderen habe ich weggeschickt. Sie wissen nicht, dass sie einer Fälschung hinterher jagen.“ Dabei erlaubte er sich ein kleines Lächeln.
    Sein Vater blitzte ihn an. Seine Augen lagen auf der Faust und in seinem Gesicht erschien ein irres funkeln. So wie der Drang eines Durstenden in der Wüste, nur wenige Meter von der Oase entfernt. „Ich wusste, ich kann mich auf dich verlassen, Kai. Du bist ein guter Junge. Nun gib ihn mir.“
    Er ließ den Gegenstand sinken. „Habt ihr eine reale Bombe in die Schule gelegt? Oder wolltest du mir einfach eine Möglichkeit zur Flucht bieten?“, wollte er wissen. Hieronymus lächelte. „Ich wusste, du würdest meinen Wink verstehen. Schließlich bist du klug.“
    „Zeig mir die Maschine.“, forderte er nun. Seine Stimme war noch immer tonlos und belegt. „Jetzt sofort. Ich will sie sehen. Ich will dabei sein, wenn wir endlich das letzte Bauteil an seinen Platz legen.“
    Der Anführer der Windler klatschte jauchzend in die Hände. „Da, wo es auch hingehört.“, rief er aus und beeilte sich, die Tür zum Keller auf zu schließen.
    „Deine Mutter war so dumm, als sie es stahl und mit dir gab. Sie dachte, sie könne so meine Pläne durchkreuzen. Wie dumm sie doch war!“, frohlockte er.
    Er folgte dem Mann im Morgenmantel nach unten. Dabei registrierte sein Kopf die kleinste Kleinigkeit. Die Zelle, in die man El gesperrt hatte, war wieder verschlossen. Dafür stand der Raum weit offen, in dem sein Vater das so genannte Haustier aufbewahrt hatte. Wo hatte er es hinbringen lassen?
    Sie traten an die Tür mit den vielen Schlössern. Sein Vater löste einen Bund Schlüssel, der um seinen Hals hing und öffnete eins nach dem anderen. Dann musste er noch ein Passwort in den Computer

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