Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
das heißen?“
Mar warf einen Blick auf die Armatur. „Das heißt, dass das Ding abwärts zählt.“ Und tatsächlich – auf dem Display waren schillernde Zahlen aufgetaucht, die langsam nach unten zählten. Sie hatten noch vier Minuten.
„Mar, sag mir, dass du das Ding nicht aktiviert hast!“, flehte er „Sag mir, dass ich zu viel getrunken habe.“
„Tut mir leid.“ Er roch ihren Schweiß. „Aber ich glaube, ich hätte diesen Schalter hier nicht anfassen dürfen.“
„Dann tu etwas!“ El konnte die flimmernde Anzeige nicht mehr aus den Augen lassen. „Sonst haben wir in drei Minuten keine Probleme mehr. Verflucht, nochmal!“ Er hätte nie gedacht, dass er der Tote sein würde.
„Schon gut.“, flüsterte sie. „Ich muss einfach den Schaltkreis durchbrechen. Aber ich finde die Energiequelle nicht, das ist das Problem. Ich weiß nicht, welches Kabel zur Explosion führt.“
„Dann schneide ich alle durch.“ Er zog sein Taschenmesser und klappte es auf.
„Wenn wir das so machen, können wir sicher sein, dass das Richtige darunter ist.“ Sie fiel ihm in den Arm. „Theoretisch ja, aber praktisch nein. Wenn du das Kabel durchtrennst, dass die Energiequelle mit der Uhr verbindet, glaubt die Bombe, dieselbe sei bei Null angekommen.“
„Und dann geht sie hoch?“, vergewisserte er sich.
Sie nickte. „Gib mir das Messer.“ Sie nahm es entgegen. „Es hilft nichts. Wir müssen raten.“ Mit steifen Fingern legte sie die Klinge an eines der Kabel. Dann atmete sie tief durch und zögerte.
„Mach!“, fuhr er sie an. „Wenn ich schon sterben muss, dann wenigstens ohne die quälende Warterei.“
Sie nickte und gab sich einen Ruck. Mit einem sauberen Schnitt durchtrennte sie das Kabel. Die beiden Hälften glitten in den Kasten zurück. Einen Moment geschah nichts, dann ertönte ein Sirren.
Alarmiert blickte El auf die Anzeige. Und diese war erheblich schneller geworden. Die Ziffern rasten nur so herunter, dass ihm schwindelig wurde. „Verdammt!“, fluchte er und wollte Mar fort ziehen.
„Nein!“ Sie riss sich los. „Wenn ich das richtige Kabel finde, dann...“
„Zu spät!“, schrie er gegen sie an. „Wir müssen hier weg!“
„El!“, rief sie zurück und ließ sich unter der Bühne hervor ziehen. „El, ich muss dir etwas sagen!“
„Jetzt nicht!“ Er warf sich zu Boden und bedeckte sie mit seinem Körper. Dann erwartete er, einen ohrenbetäubenden Knall zu hören noch ehe der Schmerz über ihn herein brach.
Doch es geschah nichts. Minutenlang lagen sie einfach übereinander, ohne sich zu rühren und ohne, dass etwas geschah. Nur langsam richteten sie sich auf.
Sie starrten sich an. Dann schüttelte Mar den Kopf. „Vielleicht ist die Bombe defekt? Schließlich haben sie sie selber gebaut. Dann kann es natürlich sein, dass sie niemals hochgeht.“
Zögerlich schlichen sie zur Bühne zurück und hoben das Tuch an. Der Kasten stand noch an derselben Stelle. Die Anzeige lag davor und griente ihnen entgegen. Es waren keine Zahlen mehr zu sehen. Aber dennoch verstanden sie die Nachricht, die das Display nun anzeigte:
Ihr seid wie Hunde.
El schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. Dann hatte er auch schon Mars Hand gepackt und rannte mir ihr nach draußen. Er mochte sich verfluchen. Natürlich, sie waren in die Falle getappt. Und Mark sah sich den Windlern ganz allein gegenüber. So wie es geplant war...
Mit kalten Fingern näherte er sich dem Tor. Ja, alles war nach Plan verlaufen, einfach alles. Es war so gekommen, wie sein Vater es prophezeit hatte. Alles war so einfach, sah man es aus der Sicht seines Vaters. Dann ergab alles einen Sinn. Er hatte es schon immer gewusst. Und nun fiel ihm nicht mehr ein, wieso er an den Worten je zweifeln konnte. Sein Vater war gut. Auf seine Art; auf seinem Gebiet war er unschlagbar.
Er erreichte das Wachhaus und klopfte an. Sofort öffnete ihm ein Kerl. Er trug eine hässliche Augenbinde und sah ihn erstaunt an. „Der junge Herr?“, flüsterte er erschrocken. „Ich hätte nie gedacht, Euch wiederzusehen.“
Nun stellte er fest, dass er keine Zeit für derartige Sachen hatte. „Öffne auf der Stelle das Tor oder ich schwöre dir, dass du den nächsten Tag nicht mehr erleben wirst.“
„Selbstverständlich.“, buckelte der Mann. Er konnte sich erinnern, ihn auf dem Überwachungsband gesehen zu haben. Bevor er durch das Tor trat, verharrte er.
„Kann es sein, dass du derjenige warst, der den Zwergen tötete?“, fragte er ihn
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