Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
er zurück zum Loch. Ein letzter Blick auf den regungslosen Körper, dann ließ er sich von Sasha nach oben halfen.
Diese nahm den Zylinder entgegen und steckte ihn ihn ihre Tasche. Dann sah sie lange in das dunkle Loch zu ihren Füßen. „Er ist wirklich tot?“, wollte sie wissen. Auf sein Nicken hin, sagte sie: „Dann will ich ihn angemessen beerdigen.“ Mit diesen Worten kniete sie nieder und schloss die Augen.
Nervös wartete Collin ab und leuchtete mit der Lampe auf die Erde. Als er glaubte, ewig hier unten stehen stehen zu müssen, bebte die Erde. Der Junge fiel gegen eine Wand und hielt sich daran fest. Doch das Beben dauerte nicht lange. Der Tunnel unter ihnen fiel in sich zusammen und begrub Tomaro wie die liebende Umarmung einer Mutter. Erde zu Erde. Und Staub zu Staub.
„Wenn wir erwischt werden, ist es aus und vorbei.“, flüsterte Elijah, der die Straße auf und ab blickte. „Und dann können wir weder Mark, noch den anderen Elementen zu Hilfe eilen. Dann werden wir in das Gefängnis gesteckt. Schluss. Aus. Die Polizei versteht das sicher nicht, wenn wir sagen, dass wir Feuer und Wasser sind.“
Er sah nur ihren Hinterkopf. Dennoch spürte er fast körperlich, dass sie die Augen verdrehte. „El, könntest du bitte mal die Klappe halten, ich versuche...“ Sie hatte gar nicht ausgesprochen, als die schwere Eingangstür der Schule mit einem Ruck aufging. Erstaunt ließ sie ihre Haarnadel sinken.
„Du hast es geschafft.“, frohlockte Elijah, griff über sie hinweg und öffnete die Tür noch ein Stück weiter. „Das ist mein Mädchen. Ich liebe es, wenn du Schlösser knackst.“
Unwirsch folgte sie ihm in die Eingangshalle und schloss die Tür hinter sich.
„Das war viel einfacher, als ich dachte. Anscheinend legen die hier nicht sehr großen Wert auf Sicherheit. Wenn mich nicht alles täuscht, gibt die Schule nicht viel Geld für Schlösser aus. Eine Schande ist das.“
„Vielleicht ist das Schloss auch nur lädiert, weil die Windler zuvor hier waren.“, mutmaßte El und brachte sie auf den Boden der Tatsachen zurück. „Kann gut möglich sein.“ Er zuckte die Schulter ob ihres erschrockenen Blickes. „Komm, wir sollten uns beeilen. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass Mark ganz allein bei den Windlern ist.“
Während sie die Stufen nach oben nahmen, blickte El sich immer wieder um. Er war noch nie in der Dunkelheit, mitten in der Nacht in der Schule. Es war so still hier. Sonst waren die Gänge belebt vom vielstimmigen Geschnatter der Schüler und der herrschenden Töne der Lehrer. Doch heute nicht. Heute war es bedrückend still. Nur ihre Schritte hallten in den hohen Gängen wider.
Die Aula befand sich ganz oben und hatte zwei Eingänge. Margarete kniete bereits vor eine der Türen und fingerte ihren Dietrich aus der Tasche. Dann wurde sie still. Einige Minuten lang war nur das Klicken von Metall zu hören. Dann gab es ein lautes Knirschen und die Tür öffnete sich.
Leise schlichen sie in die große Halle. Die Deckenmalerei in diesem Raum war etwas ganz besonderes. Nur war es heute viel zu dunkel, um bis zur Decke sehen zu können. El ließ eine Flamme auf seiner Hand tanzen, damit sie wenigstens etwas Licht hatten. Die Taschenlampe aus dem Auto hatten sie Line und Sasha gegeben, weil diese über den finsteren Feldweg gehen mussten. El wusste nicht wirklich, ob er mit ihnen tauschen wollte.
„Wo kann man hier eine Bombe verstecken?“, flüsterte Mar und sah sich mit großen Augen um, Dieser Saal war ihnen lediglich von den Prüfungen her bekannt. Nun bekam El eine weitere unschöne Erinnerung, die hier stattfand. Jemand hatte den Raum schon für den kommenden Festtag vorbereitet. Die Stühle und Tische, die hier normalerweise in einer Reihe standen, waren an die Seite geschoben worden. Anscheinend sollte die Aula als eine Art Marktplatz fungieren. Mehrere Stände waren hier aufgebaut, an denen es Essen und Trinken gab oder an denen sich verschiedene Projekte der Schule vorstellten. Es gab hier unter manchen Tischen einige Kisten.
„Lass uns hier suchen.“, schlug er vor und umrundete die Bühne, die neben der Tür stand. Er öffnete die erste Kiste, doch es prangten ihm nur eine Menge Zettel entgegen. Kopfschüttelnd schloss er sie und nahm sich die nächste vor. Mar hatte am anderen Ende des Raumes begonnen und durchsuchte im Dunkeln die Kisten, indem sie darin herum wühlte. Sie öffnete sogar den Sicherungskasten in der Ecke des Raumes und blickte die Lampen an
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