Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Koffer, die sie gar nicht kannten. Mar warf Collin einen fragenden Blick zu, der lediglich die Schultern zuckte. Dann stiegen sie über die Beutel und Koffer hinweg in den Flur, wo sie Sasha begegneten.
„Zechi!“ Mar umarmte die Freundin freudig. „Seit wann bist du denn zurück?“, rief sie aus. Sasha kam auch zu Collin und dieser umarmte sie ebenfalls, einfach weil sie in einem Rutsch in seine Arme glitt.
„Gerade eben sind wir angekommen.“, meinte sie und begrüßte auch Lilly mit einem Lächeln. Sie sah ein wenig besser aus als vor ihrer Abreise. Anscheinend hatte sie sich wieder ein bisschen beruhigt.
„Wer ist denn ,wir‘?“, rief eine Stimme. Sie wandten sich um und entdeckten Mark und Elijah, die gerade wieder nachhause kamen. Sie machten ein Gesicht, als würde draußen Sturm herrschen. „Hallo Zechi.“, begrüßten sie die Freundin und umarmten sie ebenfalls.
„Wen meinst du denn?“ fragte El, als er sich von Sasha wieder löste. „Wer ist mit dir mitgekommen?“
„Ich!“ Sie fuhren zusammen, als sie die junge Stimmer vernahmen. In der Tür zum Wohnzimmer stand eine Frau in den Vierzigern und Sweatjacke um den sportlichen Körper. Collin bemerkte, dass er diese Stimme kannte.
„Meine Mutter.“, erklärte Zechi und sie wirkte leicht rot. Nun verstand der Junge auch, dass er die Stimme dieser Frau schon einmal am Telefon gehört hatte.
„Tut mir leid. Es hat sich kurzfristig ergeben.“
„Was hat sich kurzfristig ergeben?“, fragte Mark, der auf der Lauer lag. Er war jedoch nicht unfreundlich.
„Ich will ein paar Tage bei euch bleiben.“, meinte Frau Prenski mit Inbrunst und legte einen Arm um ihre Tochter. „Bis auf weiteres bin ich euer Gast.“
4
Es war einfach ein mieser Montag. Das spürte Mark schon am Morgen, als er aufstand Um genau zu sein, auf schreckte . Elijah stand neben seinem Bett und rüttelte an ihm. „Schlafmütze!“ fuhr er ihn an. „Du musst in zehn Minuten im Hörsaal sein!“ Mark riss die Augen auf. Sein Kopf hatte es allerdings noch nicht begriffen. Erst als das Feuer auf den Wecker neben dem Bett deutete, wurde ihm deutlich, dass er verschlafen hatte. „Sch.... Schande!“ rief er aus, als sein benebeltes Gehirn begriff, dass er zu spät kommen würde.
Und das war lediglich der Anfang. Ohne einen einzigen Kaffee musste er zum Montagmorgen das Haus verlassen und rannte in die Uni, da der Bus schon gefahren war. Eine halbe Stunde zu spät, war die Tür zum Saal natürlich schon zu. Auf dem Schulflur blieb er noch eine Minute stehen, um zu Atem zu kommen und nicht den gesamten Hörsaal auf sich aufmerksam zu machen. Als er relativ ruhig atmete, zog er die Tür auf und schlich ins Innere.
Die Studenten in der letzten Reihe wandten die Köpfe. Doch der Dozent hatte sich gerade der Tafel zugewandt und bemerkte nichts. Mark schlich auf die Stufen zu und nahm dort Platz, da die Sitzplätze alle belegt waren. Die Vorlesungen des Professor Hummerlich waren gerne besucht. Es war ein interessanter, dickbäuchiger Herr, der viel übrig hatte für wissbegierige Schüler. Und nicht umsonst untermalte er seinen trockenen Stoff gerne mal mit einigen Scherzen. Allerdings manchmal auch auf Kosten der Schüler.
„So also ziehen wir den Rückschluss zu Aufgabe eins.“ sagte er gerade. Mark kramte seinen Notizblock hervor, um sich wenigstens noch schnell die Skizzen abzuzeichnen. Heute ging es um biologische Grundkenntnisse. Eigentlich gehörte dies nicht zu Marks Studienrichtung. Aber er hielt es für wichtig, dennoch eine gute Allgemeinbildung zu haben und besuchte öfter mal Vorlesungen, die nichts mit Recht zu tun hatten. Auch, um einfach manchmal etwas anderes zu hören und zu entspannen.
„Der menschliche Bewegungsapparat ist, wie wir alle sehen, ein Wunderwerk des modernen Menschen.“ sagte Professor Hummerlich und sein Schnauzbart wackelte. „Alle Komponenten arbeiten zusammen, um ein komplexes Gesamtbild zu erhalten. Fällt eine Einheit aus, so hat der Körper zu kämpfen, um sie zu ersetzen. Bei manchen Organen kann dies sein, ohne die Funktion des Körpers zum Erliegen zu bringen. Zum Beispiel, Mark Thun?“
Mark war gerade der Bleistift abgebrochen und er suchte nach einen Neuen. Die Augen des Dozenten hatten sich auf ihn gerichtet. „Sie suchen so angeregt in ihrer Tasche nach einem Stift, nehme ich an? Ist das wichtiger, als mir zu folgen? Sie wissen, ich gebe immer genug Zeit, abzuschreiben. Es sei denn, ich höre, dass jemand sein Mundwerk
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