Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
anders.“
Nach einer Weile fügte Mark noch hinzu: „Und ich danke dir. Fast wäre ich wirklich zu einem schlechten Menschen geworden. Oder ich hätte unsere Kräfte verraten.“
Noch einmal seufzte das Feuer. „Ich weiß.“, sagte er erneut. „Ein erfüllter Sonntag.“
„Eines musst du mir erklären.“, sagte Collin zu Margarete, die vor ihm saß und Lilly kraulte. „Ich meine, ich habe ja schon einiges im Regelbuch gelesen. Aber eines verstehe ich nicht.“
Mar lächelte geheimnisvoll. Sie sah ihn an. Wieder waren sie zusammen zum Dachboden gegangen, um Collins Ausbildung fortzusetzen. Sie saßen auf dem staubigen Boden. Diesmal allerdings hatten sie Lilly mitgenommen, da die beiden Jungs sich jeweils in ihren Zimmern vergraben und den Hund ganz allein gelassen hatten. „So? Was hast du denn alles gelesen?“ wollte sie wissen. „Erzähle es mir, damit ich weiß, ob du es auch verstanden hast.“
Collin straffte sich und rieb Dreck von seiner Hose. Er war stolz, dass er sich das Wissen ganz allein angeeignet hatte, auch wenn die Art und Weise vielleicht nicht ganz in Ordnung war. Er hatte Elijah zuvor noch nie so wütend gesehen wie in jenem Moment. Kein Wunder. Eigentlich hatte der Junge seine privaten Sachen durchwühlt. Und diesem tat das inzwischen sehr leid. Um nichts in der Welt wollte er sich mit El streiten.
„In dem Buch mit der sehr kleinen Schrift und der hochtrabenden Sprache stand, dass es in einem Kampf der Elemente verschiedene Attribute gibt. Jedes der Attribute hat eine ganz bestimmte Aufgabe, die das Überleben der Gruppe sichern soll, nicht wahr? Es geht darum, dass durch einen Einzelnen das Überleben der ganzen Gruppe gesichert ist. Fällt ein Attribut aus, dann bleiben noch die anderen, die allerdings doppelt so sehr aufpassen müssen, dass der Kampf nicht zum Erliegen kommt. Und das ist schwer, wenn ein Attribut fehlt.“
Margarete hob einen Finger. „Bedenke eines.“ meinte sie. „Du redest, als wäre das Attribut, das wir führen, gleichzusetzen mit den Elementen, über die wir gebieten. Dem ist nicht so.“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, so habe ich das auch nicht verstanden. Das Attribut ist quasi die Stellung eines Kämpfers und das Element seine Waffe.“ Nun nickte Mar und deshalb fuhr er fort. „Es gibt verschiedene Attribute. Und zwar Angriff, Verteidigung und Bannkreis. Diese drei. Und jeder von ihnen ist vom anderen abhängig.“
„Und welche Aufgabe haben diese drei Attribute jeweils?“ wollte sie nun wissen und kraulte Lilly am Bauch. Es kam Collin so vor, als würde sie von ihm unterrichtet und nicht anders herum. „Der Angriff ist dafür zuständig, die Angriffsattribute des Feindes zu bekämpfen. Es ist sehr aktiv und offensiv und entscheidet meist über den Ausgang des Kampfes. Denn es kann auch Bannkreis und Verteidigung des Feindes niederstrecken. Da Mark der Anführer ist, würde ich mal darauf tippen, dass er ein solches Attribut hat. Er ist stark und recht aktiv. Die Verteidigung ist dafür da, sowohl Bannkreis, als auch Angriff zu... naja, zu verteidigen. Und zwar vor den Angriffen des Feindes. In jeder Hinsicht. Es ist passiv und vor allem dafür zuständig, Finten und Fallen zu erkennen und entsprechend zu handeln. Deshalb würde ich auf eine Person tippen, die eher schüchtern ist, aber sehr gut beobachten kann. Und das ist Sasha, nicht wahr?
Weiter... der Bannkreis. Seine Aufgabe ist es, den Kampf abzuschirmen, damit die Menschen im Umkreis geschützt werden. Oder er setzt seine Fähigkeiten in den Kampf aktiv ein und wehrt so Angriffe ab, wenn zum Beispiel eine Überzahl an Feinden vorhanden ist. Der Bannkreis ist eine Art Schutzschild, das alle einschließt und die Kraft der anderen abwehrt oder aufsaugt. Es muss eine starke Person sein und ich weiß, dass Mark erwähnt hat, dass du der Bannkreis bist. Deshalb bist du die einzige, mit der ich üben kann. Du allein hast die Kraft, sich erfolgreich gegen mich zu wehren, sollte ich dich versehentlich angreifen.“ Margarete nickte die ganze Zeit. Collin verstummte und holte Luft. So viel hatte er noch nie am Stück geredet. Nur einmal in der Schule, als er diesen Vortrag über Moose und Farne halten musste. Wegen seiner Nervosität hatte er glatt den Projektor umgestoßen und seinen Lehrer wütend gemacht. Die Schule hatte von diesem Vortrag nicht nur eine johlende Klasse, sondern auch noch eine Rechnung für den Projektor erhalten. Eine wahre Glanzleistung.
„Einen hast du
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