Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
hatte er ihn letzte Woche gefragt. Und Mark hatte geantwortet: Ich würde ihm zu gerne noch einmal begegnen. Ich glaube, heute würde er mir keine Spitznamen geben, so wie damals . Nun legte er es anscheinend darauf an, eine Schlägerei anzuzetteln.
Blöde Idee. ging es Elijah durch den Kopf. Ben schlägt Zähne mit Leichtigkeit aus. Schon von Berufswegen .
„Komm, wir gehen.“ meinte er deshalb zu dem Studenten neben sich. „Mar fragt sich bestimmt schon, wo wir bleiben.“ Er wollte ihn fort ziehen, doch Mark schüttelte seine Hand ab.
„Genau, wieso gehen, wenn wir uns nach so langer Zeit endlich mal wieder sehen?“ fragte Ben gehässig, als er spürte, dass Unwillen zwischen den beiden herrschte. „Obwohl, wenn ich mir dich so ansehe...“ fügte er hinzu und ließ seinen Blick über Marks Veilchen wandern. „...dann sieht es so aus, als wären wir uns gestern schon begegnet. Was ist passiert, Fischgesicht? Bist du in eine Kneipenschlägerei geraten? Oder hast du die Frau deiner Träume verteidigt? Um sie gekämpft, so wie die Urzeitmenschen damals? Das kann ich mir bei dir sehr gut vorstellen.“
Zusehends mahlten Marks Kiefer aufeinander. Elijah wusste, er musste es beenden ehe es angefangen hatte. „Hör auf, Ben.“ sagte er deshalb. „Wir sind alle älter geworden. Es wird Zeit, dass wir unsere Streitereien beilegen. Man könnte meinen, ein Mensch verändert sich, wenn er so jung Vater wird. Doch du bist noch genauso wie früher. Was soll das?“
Doch Benjamin zuckte nur mit den Schultern. Er betrachtete Marks stetige Wut.
„Natürlich habe ich mich irgendwie weiterentwickelt. Ganz anders als das Fischgesicht, nicht wahr? Sag mal...“ sagte er dann, noch immer mit provozierendem Ton. „Hast du der Weihnachtskerze eigentlich gepetzt, dass ich dich mit Hingabe verprügelt habe, wenn er nicht hingesehen hat? Wenn dein goldener Ritter nicht da war, um mir ein Bein zu stellen oder meine Wut auf sich zu nehmen? Bist du dann zu ihm ins Bett gekrochen, weinend und verletzt wie ein Mädchen? Machst du das heute auch manchmal? Zuzutrauen wäre es dir ja, so wie du aussiehst.“
Das war zuviel für Mark. Er wollte sich auf Ben stürzen, ihm an die Kehle gehen. Doch Elijah hatte gesehen, was kommen würde. Er packte ihn von hinten unter den Armen und zog ihn von Ben fort. „Lass mich los!“, schrie Mark. „Lass mich auf der Stelle los! Dem verpasse ich eine!“
„Hör auf!“, rief El über das Lachen und Schreien hinweg. Ben schien es kaum auszuhalten und schlug sich auf die Schenkel. Sicher hatte er sich gefragt, wie lange Mark seinen Worten Stand halten konnte. Nicht sehr lange jedenfalls.
„Was soll denn das?“, sagte El zu Mark, kaum dass dieser aufgehört hatte, um sich zu schlagen. Er ließ ihn allerdings nicht los, da er wusste, dass der Wind dann wieder auf Ben losgehen würde. „Du kommst niemals gegen ihn an.“
„Natürlich tue ich das.“, erwiderte Mark und zuckte mit den Armen. „Du weißt, dass wir stärker sind als er, auch ohne die pure Muskelmasse. Heute wird er bezahlen.“
„Nein!“, flüsterte Elijah eindringlich, weil Ben sich soeben wieder beruhigt hatte und sie feixend betrachtete. „Nein, das sind wir nicht. Hast du es vergessen? Hast du vergessen, dass wir unsere Kräfte nicht vor anderen Leuten einsetzen? Du weißt, dass man uns als Monster verkaufen wird.“
„Aber du bist doch stark!“, rief Mark verzweifelt. Selbst er musste sich in seiner Wut von der Logik geschlagen geben. „Zusammen können wir ihn bezwingen und es ihm heimzahlen, was er uns früher angetan hat!“
„Aber ich helfe dir nicht, einen Vater vor den Augen seines eigenen Kindes zusammen zu schlagen!“, rief nun Elijah energischer aus. „Du bist blind vor Wut. Beruhige dich wieder!“
Mark blinzelte zu Konrad hinüber, der sich hinter dem starken Beinen seines Vaters versteckte und ängstlich zu ihnen hinüber schielte. Der Atem des Windes wurde ein Stück ruhiger. Elijah ließ ihn los.
Seine Kiefer mahlten noch immer. Mark wandte sich ab und verließ den Spielplatz. Elijah warf Ben noch einen vernichtenden Blick zu, dann folgte er ihm.
Schweigend liefen sie nachhause. Die Straße war voll von Menschen, die friedlich spazieren gingen. Es war Sonntag und ein schöner Sonnenstrahl erhellte die ganze Welt.
Marks Gesicht war ein düsteres Verlies. „Ich hasse ihn.“, knurrte er, als er neben Elijah her lief.
„Ich weiß.“, seufzte dieser zurück. „Und mir geht es nicht
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