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Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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dieser Portale versteckt?«
    »Ich fürchte, das werden wir nie herausfinden. Und jetzt lass uns wieder nach oben gehen. Uns bleiben nur noch ein paar Stunden, um uns auszuschlafen. Und morgen steht uns ein schwerer Tag bevor.«
    Lahen nickte widerwillig und wandte sich schon der Treppe zu, als mir etwas an einer Wand auffiel. »Sieh mal, noch eine Zeichnung!«
    Wir sahen sie uns näher an.
    »Der Torbogen ist das Zeichen des Skulptors. Also hat er hier noch mehr versteckt. Diese Tür ist auf die gleiche Weise gesichert wie die oben.«
    »Willst du sie öffnen?«
    »Nein«, antwortete sie. »Sonst kriegen wir wirklich keinen Schlaf mehr ab. Außerdem bin ich noch nicht wieder so stark, dass ich meinen Funken für Scherze dieser Art vergeuden könnte. Das sehen wir uns beim nächsten Mal an.«
    »Wir kommen bestimmt noch einmal her.«
    »Versprichst du mir das?«
    »Ja.«
    Sie lächelte mich müde an.
    Nachdem wir uns in unsere Wolldecken gehüllt hatten, flüsterte mein Augenstern: »Dunkelheit«, und die Kugeln an den Wänden erloschen.
    Ga-nor wachte auf, weil die Tür knarrte. Er fuhr hoch und griff nach dem Dolch, der neben seinem Kopfkissen lag.
    »Keine Sorge, das bin nur ich«, sagte Luk rasch und streckte vorsichtshalber noch die Hände vor, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war. Nicht, dass der Irbissohn einen bösen Traum gehabt hatte …
    »Seh ich auch, dass du es bist«, brummte Ga-nor, legte die Waffe weg und streckte sich wieder aus. »Steh nicht in der Tür rum, sondern komm rein. Und schließe hinter dir ab. Wo bist du die halbe Nacht gewesen?«
    »Hast du dir etwa Sorgen um mich gemacht?«
    Ga-nor durchbohrte den anderen mit einem finsteren Blick, was Luk jedoch nicht bemerkte. »Womit habe ich das verdient, dass Ug mich so straft?«, stieß der Irbissohn aus.
    »Was meinst du?«, fragte Luk, der sich aufs Nachbarbett setzte und nicht einmal seine Schuhe auszog.
    »Die Rede ist von dir. Warum musstest du mir über den Weg laufen? Und wieso muss ich jetzt dein Kindermädchen spielen?«
    »Tut mir aufrichtig leid«, giftete Luk. »Aber wenn du meinst, mein Kindermädchen spielen zu müssen, dann handelst du aus freien Stücken. Ich habe dich nämlich nicht darum gebeten. Von mir aus hättest du deine werten Augen nie auf meine bescheidene Person zu richten brauchen. «
    »Jetzt hast du gut reden. Aber damals hätten dich diese Untoten beinah kaltgemacht. Hätte ich dir nicht geholfen, würdest du schon längst nicht mehr unter uns weilen.«
    »Von wegen! Mit denen wäre ich auch spielend allein fertiggeworden!«
    »Bei Ug!« Empört setzte sich Ga-nor erneut auf. »Du bist wirklich das undankbarste Schwein der Welt! Nicht nur, dass ich deine Haut gerettet und mit dir den halben Süden durchquert habe, nein, ich habe mich sogar noch darauf eingelassen, dich nach Alsgara zu begleiten. Was habe ich hier verloren?! Der Krieg tobt im Norden und im Osten – aber ich hocke hier in dieser verfluchten Stadt und kratze schon seit einer geschlagenen Woche an der Schwelle zum Turm der Schreitenden.«
    »Weißt du, warum du so eine Stinklaune hast?«, fragte Luk und streckte sich auf dem Bett aus, das unter seinem Gewicht erbärmlich quietschte. »Weil du dich nur in den Wäldern und Schneewüsten wohlfühlst. Die Stadt jagt dir einfach Angst ein.«
    »Bist wirklich ein Schlauberger. Was würde ich nur ohne dich tun?«
    »Da platzt doch die Kröte, völlig richtig! Ohne mich würden die Nabatorer womöglich schon mit deinem rotschopfigen Schädel Ball spielen. Ich habe gehört, was im Lande vor sich geht. Der Linaer Moorpfad ist genommen. Gash-shaku wird belagert, Okny ist gefallen und Feuer und Schwert übergeben. Es wird keine zwei Wochen mehr dauern, dann tobt der Kampf um die Treppe des Gehenkten. Damit wäre der Weg ins Herz des Imperiums und in die Hauptstadt für Nabator frei. Halte mich nicht für einen Feigling, aber ich bin ganz froh, nicht in diesen Kämpfen verheizt zu werden. Oder irgendwelchen Nekromanten als Feuerholz zu dienen.«
    »Für einen Feigling halte ich dich nun wirklich nicht«, erwiderte Ga-nor, nur um sogleich hinterherzuschieben: »Bloß für einen Dummkopf. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Ich bin Soldat. Es ist meine Pflicht zu kämpfen, nicht vor den Schreitenden zu katzbuckeln und darauf zu warten, wann sich diese einfältigen Wachteln dazu herablassen, uns anzuhören. Wie lange sollen wir eigentlich noch um diese … um deine Audienz bitten?! Will dir denn nicht in den

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