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Windkämpfer

Windkämpfer

Titel: Windkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Redick
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war. Syrarys entschuldigte den Botschafter (der Ärmste litt wieder unter Kopfschmerzen).
    Als Letzte kam Oggosk mit ihrer Katze in den Armen. Kaum hatte der Diener die Tür hinter ihr geschlossen, als sich Sniraga mit empörtem Maunzen befreite und unter dem Tisch verschwand. Pacu lachte, aber Tascha Isiq machte ein finsteres Gesicht und tastete mit einer Hand nach ihrem Halsband.
    Das Essen fing nicht gut an. Pacu rezitierte eines der patriotischen Gedichte ihrer Großtante (In Arqual leben viele ems’ge Bienen / doch ihre Stacheln schmerzen auch den Hünen! ) und Tascha wählte genau diesen Moment, um sich an ihrer Suppe zu verschlucken. Dann bat Thyne alle aufzustehen und auf ihre Große Gönnerin in Etherhorde zu trinken, Bolutu fühlte sich genötigt, von Lady Lapadolmas Freundlichkeit gegenüber irgendeinem streunenden Hund zu erzählen, und Pacu erklärte, sie hätte ihrer Großtante ›alles, aber auch wirklich alles zu verdanken, was ich heute bin‹, worauf Tascha eine Augenbraue hochzog, als wollte sie sagen: ›Und was soll das sein?‹
    »Drei Tage bis Ormael!«, fuhr Pacu fort. »Arquals jüngste Eroberung! Was mag wohl nach fünf Jahren im Großreich aus der Stadt geworden sein? Soviel ich höre, wurde die Mauer wieder aufgebaut, im Zentrum wurde Ordnung geschaffen, man hat den Pöbel verjagt und solide arqualische Familien in den besseren Häusern einquartiert. Lassen Sie uns darauf trinken!«
    Oggosk (die sich nicht aus ihrem Stuhl gerührt hatte) spuckte geräuschvoll in den Napf. »Diese Safranwurzel schmeckt wie Schlamm«, sagte sie.
    Es wurde nicht besser, als Ott versuchte, Lady Tascha ins Gespräch zu ziehen: Sie habe inzwischen doch sicher schon viel Mzithrin gelernt? Tascha schüttelte energisch den Kopf, aber Syrarys rief: »Oh doch, ich habe sie sprechen hören! Und schließlich sind es bis zur Hochzeit nur noch zehn Tage! Sag doch etwas, Liebes. Diese Sprache klingt so urtümlich!«
    Tascha betrachtete sie voller Abscheu, dann knurrte sie plötzlich ein paar Worte und behauptete, sie bedeuteten: ›Der Feind meines Feindes ist mein Freund‹. Aber Rose bemerkte, wie Bolutu zusammenfuhr und ihr einen verdutzten Blick zuwarf.
    Alle waren daran gewöhnt, dass der Kapitän kaum etwas sagte – und nach zehn Wochen auf See störte das auch niemanden mehr. Es war seine Kabine, man konnte sein Essen auch genießen, ohne sich um ihn zu kümmern. Doch kurz vor dem Ende des Mahles sprang er so heftig auf, dass er den Tisch verschob.
    »Oggosk! Diese dreimal verdammte rote Katze hat soeben zu mir gesprochen!«
    Er zeigte auf seinen Schreibtisch; alle Blicke wandten sich dorthin. Sniraga saß neben dem Briefkorb und zuckte leicht mit der Schwanzspitze.
    »Pah!«, schnaubte Oggosk.
    »Kapitän!«, rief Pacu Lapadolma. »Sie glauben doch nicht etwa, Sie hätten eine erwachte Katze in Ihrer Kabine?«
    »Ich habe überhaupt keine Katze!«
    »Aber sie hängt sehr an Ihnen«, bemerkte Bolutu. »Ich frage mich, womit Sie so viel Zuneigung verdient haben.«
    Tascha Isiqs Augen wurden schmal. »Was hat sie denn gesagt, Kapitän?«
    Rose zögerte und starrte auf alle seine Gäste nieder. »Nichts von Bedeutung«, sagte er endlich.
    »Aber sind die ersten Worte eines Tieres nicht an sich schon wichtig?«, fragte Pacu.
    »Es sind nicht ihre ersten.«
    »Was sagte sie denn nun?«
    Rose wandte sich den beiden jungen Mädchen zu. »Kleine Spione«, sagte er.
    »Wie bitte?«
    »Das hat die Katze gesagt: ›Kleine Spione‹.«
    Niemand wagte zu lachen. Dann wischte sich Oggosk die fettigen Finger ab und schaute auf.
    »Ich habe es Ihnen gesagt – Sniraga ist kein erwachtes Tier. Sie ist schlau nach Katzenart, aber das ist auch alles. Sie werden von einer bösen Erscheinung heimgesucht, Nilus, vom Geist einer Katze aus Ihrer Kindheit oder Ihrer Familiengeschichte. Lassen Sie mein Tier nicht dafür büßen.«
    Sie sprach wie zu einem ungezogenen Kind. Rose ließ sich auf seinen Stuhl fallen und biss geräuschvoll in einen Apfel. Thyne und Syrarys versuchten, das Gespräch wieder aufzunehmen, aber Rose, der mit starren Augen der Katze auf ihren Streifzügen durch die Kabine folgte, zog alle Aufmerksamkeit auf sich.
    Endlich war das Essen zu Ende. Die Gäste leerten ihre Becher und verabschiedeten sich. Der Kapitänsdiener und sein Gehilfe eilten an den Tisch, räumten das Geschirr ab und löschten die Lampen. Dann verließen auch sie den Raum, und Rose blieb allein.
    Die Kabine lag im Halbdunkel. Rose stand stocksteif

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