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Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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in die Seite. »Coole Sache, Winston! Du hattest genau den richtigen Riecher! Emilia ist wirklich nicht krank, sie ist entführt worden. Wie gut, dass du die Idee hattest, noch mal hierherzukommen. Jetzt können wir helfen, Emilia zu retten. Ich bin stolz auf dich!«
    Grundgütiges Katzenklo, wie komme ich aus der Nummer bloß wieder raus? Und schon fängt meine Schwanzspitze an zu jucken …

Von Helden und Gurken.
    »Warum hast du das Blatt mitgenommen?«
    »Ich will es Kira zeigen. Damit sie weiß, was hier los ist!«
    »Du willst WAS?« Odette reißt ungläubig die Augen auf und starrt mich an.
    Als Emilias Eltern mit der Polizei in einen Nebenraum gegangen sind, um zu besprechen, wie man das Telefon abhören könnte, falls der Erpresser anruft, haben wir unsere Chance genutzt und uns aus dem Staub gemacht. Vorher habe ich allerdings den Erpresserbrief aus einem Wust anderer Zettel vom Couchtisch gefischt.
    Und nun sitzen wir nach einem olympiareifen Spurt durch den Garten schwer atmend und mit klopfenden Herzen auf der anderen Seite der Mauer. Neben uns hockt Karamell, der von unserem plötzlichen Erscheinen aus seinem kleinen Nickerchen in der Sonne gerissen wurde. Tolle Rückendeckung! Aber wenigstens hat Spike sich von seiner missglückten Baumbesteigung wieder erholt und betrachtet jetzt das Blatt Papier mit den aufgeklebten Buchstaben, das ich vorsichtig vor mir im Gras ablege. Dafür, dass ich es im Maul über eine Mauer hinwegtragen musste, sieht es noch aus wie neu. Vielleicht ein bisschen angesabbert am Rand, aber ansonsten: tadellos!
    »Lass mich raten: Emilia ist gar nicht krank, sondern sitzt zu Hause und bastelt«, meint Spike.
    »Falsch«, erwidere ich.
    »Aber warum hast du das Papier denn mitgeschleppt? Ist das keine Bastelarbeit? Es erinnert mich an die Sachen, die kleine Menschen immer im Kindergarten basteln.«
    »Tja, in einem Punkt hast du recht: Das hat wirklich ein Mensch gebastelt«, erkläre ich. »Allerdings kein kleiner, sondern ein großer. Das Papier ist ein Erpresserbrief. Darin fordert der Verbrecher, der die arme Emilia entführt hat, zwei Millionen Euro von ihren Eltern. Sonst gibt er Emilia nicht zurück.«
    »Hä?«, fragen Spike und Karamell wie im Chor.
    »Also, für euch zum Mitschreiben: Odette und ich haben herausgefunden, dass Emilia entführt worden ist. Sie ist gar nicht krank, sondern befindet sich in den Fängen eines Verbrechers. Und dieser Zettel ist der Beweis. Der Erpresser schreibt, dass er Lösegeld will. Deswegen habe ich den Brief auch mitgenommen. Denn das hier ist eine Nummer zu groß für uns. Auch wenn wir Muskeltiere sind – wir müssen Kira und ihren Freunden Bescheid sagen!«
    »Und du irrst dich auch nicht?« Odette ist skeptisch. »Ich meine, da lagen doch ganz viele Zettel auf dem Tisch. Bist du sicher, dass du den richtigen erwischt hast?«
    »Ja. Todsicher.«
    »Warum? Du kannst doch nicht lesen.«
    Äh. Stimmt. Offiziell kann ich nicht lesen. Und ich glaube kaum, dass nun der richtige Zeitpunkt ist, Odette und den anderen zu erklären, dass ich es nämlich doch kann – und vor allem, warum . Die halten mich garantiert für komplett verrückt! Und dann bin ich sie bestimmt wieder los, meine neuen Freunde. Mist, was sage ich denn bloß?
    »Ich, äh, ich, also …«
    »Du was ?«, bohrt Odette nach.
    »Ich … habe es erschnuppert. Genau. Der Zettel riecht doch genauso wie der Mann, der ihn eben die ganze Zeit in den Händen hielt. Dieser Zettel muss es einfach sein!« Ob sie das als Erklärung schluckt?
    »Wow – du scheinst ja eine Nase wie ein Hund zu haben. Also, so empfindlich, nicht so lang, meine ich. Respekt!« Puh! Gerade noch mal gut gegangen! Odette schnuppert nun selbst an dem Zettel.
    »Hm, ich finde, der riecht irgendwie ein bisschen nach … Tannengrün.« Sie schnuppert noch einmal. »Genau. Der Zettel riecht wie ein Weihnachtsbaum.«
    Wie ein Weihnachtsbaum. Für den Bruchteil einer Sekunde fühle ich mich an etwas erinnert, aber bevor mir einfällt, woran, ist der Moment auch schon vorbei.
    »Aber was willst du denn mit Kira? Die brauchen wir doch gar nicht«, mischt sich jetzt Spike ein. »Das ist genau die Chance, auf die wir Muskeltiere gewartet haben – ein echtes Abenteuer! Wir fangen den Entführer, retten das Mädchen und sind Helden.«
    »Ich glaube, du stellst dir das mit dem Heldentum ein bisschen einfach vor«, versuche ich, Spike von seinem Plan abzubringen. Immerhin weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schwierig

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