Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
Vom Netzwerk:
zu bleiben.
    Geschmeidig reibe ich mich an ihren Beinen und maunze so lieblich, wie ich nur kann. Das Mädchen kichert und streichelt mich weiter. Als ihre Hand meinen Kopf streift, beginne ich, ihr die Finger abzuschlecken. Sie kichert noch mehr.
    »Aber guck mal, Finn, die Katze mag mich. Ich hätte auch sooo gern eine Katze. Ich spare schon dafür!«
    »Na, dann kannste die fünf Euro ja gleich in dein Sparschwein stecken«, erwidert der Junge.
    »Mach ich auch! Wirst schon sehen – bald habe ich eine eigene Katze. Mit der spiele ich dann den ganzen Tag und nachts darf sie in meinem Bett schlafen.« Sie lächelt mich verzückt an. Wenn ich könnte, ich würde zurücklächeln. Es geht doch nichts über Menschen, die Katzenfreunde sind!
    »Hey, Lotti – es ist schon total spät, lass uns los. Wir kriegen sonst bestimmt Ärger!« Mist! Wo bleiben denn meine eigenen Katzenfreunde? Gelingt es Odette etwa nicht, ihnen zu verklickern, dass sie hier dringend gebraucht werden? Das wäre aber richtig ätzend, denn mein Gefühl sagt mir, dass wir kurz davor sind, in Sachen Entführung einen entscheidenden Schritt weiterzukommen. Vorausgesetzt natürlich, Kira erwischt die Kinder noch, bevor sie nach Hause gehen.
    Vielleicht muss ich meine Taktik ändern: Ich drehe mich von Lotti zu Finn und kuschele mich an seine Beine. Dann noch ordentlich geschnurrt, ein kurzer Blick nach oben: Wirkt es schon?
    Es wirkt! Nun lächelt auch Finn und streckt die Hand zu mir aus. »Also, süß ist so ’ne Katze schon. Wenn du deine hast, darf ich dann auch mal mit ihr spielen?«
    Lotti nickt. »Klar«, sagt sie gönnerhaft. »Wenn du mir dann mal dein Kickboard leihst!«
    »Mach ich.« Er streicht mir noch einmal über den Kopf und richtet sich dann wieder auf. »Wollen wir dann?«
    »Okay. Tschüss, Katze«, verabschiedet sich das Mädchen von mir. Als ich noch überlege, was ich noch tun könnte, um sie am Gehen zu hindern, taucht endlich, ENDLICH, Odette wieder auf, dicht gefolgt von Kira.
    »Hallo, ihr beiden – ich muss euch mal etwas fragen.«
    Lotti und Finn drehen sich zu Kira um und gucken neugierig.
    »Was denn?«, will Finn wissen.
    »Habt ihr zufälligerweise jemanden gesehen, der gerade einen Brief bei dem Haus da drüben eingeworfen hat?«
    Die beiden Kinder sagen nichts, sondern betrachten sehr gründlich ihre Fußspitzen.
    »Also, habt ihr nun oder habt ihr nicht?«, hakt Kira nach.
    »Na ja, also, es war …«, beginnt Lotti, schweigt dann aber wieder und guckt Finn fragend an. Der holt kurz Luft.
    »Ähem, also, na ja … hm.«
    »Oh Mann, was denn jetzt? Ich will doch nur wissen, ob ihr gesehen habt, wie jemand dahinten etwas durch den Postschlitz gesteckt hat.«
    Lotti seufzt. »Ich wusste doch, dass das irgendwie Ärger gibt«, sagt sie dann zu Finn. »Wir haben den Brief da eingesteckt.«
    Kira schnappt nach Luft. »Was?! Ihr wart das?«
    Lotti guckt sie mit großen Augen an. »Ist das jetzt schlimm? Was ist denn mit dem Brief?«
    Darauf antwortet Kira nicht. Stattdessen packt sie Lotti bei den Schultern, sodass diese zusammenzuckt.
    »Woher habt ihr den Brief?«
    »Den hat uns jemand gegeben. Eine Frau«, antwortet Lotti ängstlich.
    »Eine Frau?« Kira klingt genauso erstaunt, wie ich es gerade bin. Ich weiß gar nicht warum – aber ich war mir ziemlich sicher, dass der Entführer ein Mann sein muss. Vielleicht, weil ich Frauen solche bösen Sachen gar nicht zugetraut hätte? Da sieht man mal, wie falsch man liegen kann!
    »Ja, eine Frau«, bestätigt Finn. »Ziemlich groß war die.«
    »Die Haare waren lang und blond. Und eine riesige Sonnenbrille hat sie getragen, ich konnte ihr Gesicht gar nicht richtig sehen. Sie hat gesagt, wenn wir den Brief einstecken, bekommen wir beide fünf Euro.«
    Der Junge kramt in seinen Hosentaschen und befördert einen arg zerknitterten Geldschein zutage.
    »Hier. Da ist das Geld – kannst uns ruhig glauben, mehr wissen wir darüber nicht.«
    Ich hangle mich an Finns Beinen hoch und schnuppere an dem Schein. Auch hier wieder: Volltreffer! Eine Wolke von Tannenbaum umgibt die Banknote. Ich fauche laut.
    Der Junge zuckt zurück. »Hey, was hat die Katze denn auf einmal? Die war doch eben ganz lieb!«
    »Erstens: Winston ist ein Kater. Zweitens: Der ist immer noch ganz lieb. Allerdings stört ihn irgendetwas an dem Geldschein. Wahrscheinlich«, Kira überlegt kurz, »ja, wahrscheinlich merkt Winston, dass ihr das Geld von einem Verbrecher bekommen habt.«
    »Von einem Verbrecher?«,

Weitere Kostenlose Bücher