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Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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saugt das Auto.«
    »Aber warum macht er das?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht bekommt er Besuch von seiner Mutter? Anna hat auch den Putzfimmel bekommen, als sich Babuschka angekündigt hat.«
    Mittlerweile hat Schmidt alle Autotüren geöffnet und saugt sich fröhlich von den Vordersitzen zu den Hintersitzen. Dort nimmt er eine karierte Decke von der Rückbank, faltet sie ordentlich und legt sie wieder hin.
    »Oder«, mutmaßt Karamell, »er will Spuren verwischen. Falls er Emilia in dem Auto transportiert hat, dann könnte die Polizei möglicherweise noch etwas von ihr im Wagen finden.«
    Auch eine gute Theorie. Karamell ist zwar ein Angsthase, aber dumm ist er nicht.
    Jetzt stellt Schmidt den Staubsauger aus, greift in seine Hosentasche und zieht ein Handy heraus, das offensichtlich angefangen hat zu klingeln. »Schmidt! Ach, ja, hallo. Bin gerade dabei.« Er lauscht angestrengt. »Ja, muss ich kurz holen. Im Büro, sagen Sie? Moment, ich gehe hin. Ja, ich rufe zurück, wenn ich da bin.« Er steckt das Handy wieder ein und läuft zum Schuppen.
    »Na, der hat ja die Ruhe weg«, stellt Spike trocken fest. »Aufgeregt wirkt er jedenfalls nicht. Wenn ich so kurz vor einer Lösegeldübergabe wäre, würde ich nicht mehr in aller Seelenruhe telefonieren.«
    »Ein bisschen dauert es doch noch – die Übergabe findet doch erst heute Nachmittag statt«, wirft Odette ein. »Und vielleicht ist Schmidt auch ein Berufsverbrecher mit entsprechender Erfahrung. Da wird man vermutlich mit der Zeit cooler.«
    »Stimmt, so wird es sein«, gebe ich Odette recht, »und wenn er erst mal …« Bevor ich noch weiter ausführen kann, was Herr Schmidt machen wird, wenn er erst mal das Geld hat, bleibt mir die Spucke weg. Denn direkt vor uns taucht auf einmal Emilias Mutter auf. Mit einer großen Plastiktüte!
    »Das gibt’s doch nicht!«, faucht Odette. »Was will die denn schon hier?«
    Frau Stetten läuft zum Auto und beugt sich auf der Beifahrerseite ins Wageninnere. Sie schiebt die Tüte unter den Sitz und zieht ihn anschließend nach vorne, sodass die Tüte nicht mehr zu sehen ist. Dann guckt sie sich kurz um und verschwindet so schnell, wie sie gekommen ist. Ein gespenstischer Auftritt!
    Odette knufft mich in die Seite. »Winston, ich verwette meine Schnurrhaare darauf, dass hier gerade etwas ganz gewaltig an uns allen vorbeiläuft! Und es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.«
    Ich starre sie an. »Äh, ja? Welchen denn?«
    »Ist doch wohl klar: Ab in den Wagen. Bevor Schmidt zurückkommt.«
    »WAS?«, ruft Karamell. »Bist du jetzt völlig verrückt geworden? Du willst doch wohl nicht in dieses Auto einsteigen!«
    Ich gebe es nur ungern zu: Aber in diesem Fall bin ich genau der gleichen Meinung wie Karamell. Dieser Vorschlag ist völlig verrückt.
    Odette schnaubt. »Doch. Das ist der beste Weg herauszufinden, wo Emilia steckt. Denn Schmidt wird mit dem Lösegeld hier garantiert gleich die Biege machen. Los, Winston – bist du dabei?«
    »Ähem«, räuspere ich mich, »also, bist du sicher, dass …«
    »Achtung! Er kommt zurück!« Spike macht seinem Amt als Späher alle Ehre.
    »Also, was ist jetzt? Kommst du?« Odette schaut mich durchdringend an.
    Ich kann es selbst nicht glauben – aber zwei Sekunden später hocke ich zusammengekauert unter der karierten Decke auf der Rückbank des blauen Autos. Grundgütiges Katzenklo, wo bin ich da bloß reingeraten? Und viel wichtiger: Wie komme ich da wieder raus?

Ich weiß nicht, warum ich immer dachte, Verbrecher seien dumm.
Es stimmt nämlich leider nicht.
    Die ganze Fahrt über mache ich mir Gedanken, was Entführer wohl mit Katzen anstellen, die sie auf dem Rücksitz ihres Autos unter einer karierten Wolldecke finden. Da die Fahrt aber erstaunlich kurz ist, komme ich diesbezüglich zu keinem eindeutigen Ergebnis. Auf alle Fälle aber wird es böse enden – da bin ich mir sehr sicher!
    Das Auto ruckelt etwas und scheint einen Hügel hinunterzufahren, dann hält es an. Um uns herum ist es stockfinster. Und das liegt nicht nur an der Decke.
    »Meinst du, wir sind schon da?«, flüstert Odette, die neben mir hockt. »Wir sind doch gerade erst losgefahren.«
    »Keine Ahnung! Wie du weißt, sitze ich zum ersten Mal in diesem Auto.« Maunz! Ich glaube, das klang ziemlich unfreundlich.
    »Hey, bist du sauer auf mich?«, kommt es prompt zurück.
    Ich überlege kurz. Bin ich sauer? »Nein, sauer bin ich nicht. Ich habe nur richtiges Muffensausen und wundere mich, dass du so wahnsinnig

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