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Winter auf Italienisch

Winter auf Italienisch

Titel: Winter auf Italienisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joleen Carter
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bevor ich mir nachschenken konnte, nutzte
Holger die Gelegenheit und legte seine Hände fest um meine linke Brust. Ich
setzte mich auf, mit der Flasche in der Hand. Als er keine Anstalten machte,
aufzuhören, trank ich eben aus der Flasche. Endlich war ich betrunken genug, um
Holgers Spiel mit meinen Knospen gut zu finden. Ich stellte die Flasche fort
und griff in sein Haar - das sich leider nicht so voll anfühlte wie das von
Mattia - um ihn zu mir heranzuziehen. Aber er wollte mich gar nicht küssen. Er
küsste lieber meine Brust. Auch gut, dachte ich.
    Also streichelte ich ein wenig seinen
Rücken und nahm dann Kurs auf seinen Slip. Holger stöhnte, als ich hineingriff.

 
    Sollte ich ihn so befriedigen? Dann
bliebe mir der Rest vielleicht erspart? So richtig wollte sich die Lust bei mir
nicht einstellen. Ein bisschen vielleicht dank des Alkohols, der meine Gedanken
halbwegs vernebelte. Wo war nur das Feuer geblieben, das noch im Winter in
meinem Inneren gewütet hatte, wenn man mich küsste? Wenn Mattia mich küsste!
Mattia!
    Scheiße! Gerade jetzt war nicht der
Moment, an ihn zu denken.

 
    Nun küsste Holger mich doch, hielt meine
Brust aber weiterhin fest umschlossen und knetete sie. Vorsichtig drückte er
mich zurück auf das Sofa. Mann, war das kalt im Rücken, dachte ich. Dann
streifte er mir auch schon den Slip ab und seinen hinterher. Sein Penis war normal.
So wie überhaupt alles an Holger normal war. So normal, dass es sich auch
normal anfühlte, als er meine Beine spreizte und in mich glitt. Er stöhnte
leise, während er sich mit einer Hand abstützte, um mit dem Mund meinen Busen
zu liebkosen.
    Ich schloss die Augen, und in meinem Kopf
drehte sich alles. Erst als ich mir ganz fest vorstellte, ein Italiener mit
langem, dunklen und gewellten Haar umkreise gerade mit seiner Zunge meine
Knospen, begann ich zu fühlen. Holger bewegte sich immer heftiger. Irgendwann
reichte die Reibung aus, um auch mir eine kurze Befriedigung zu verschaffen.

 
    Ernüchtert lag ich da und sah zu, wie
Holger sich erhob und mit zufriedenem Gesichtsausdruck ins Bad ging. Ich nutzte
die Zeit, um mich schnell wieder anzuziehen.
    Überrascht sah Holger mich an, als er
zurückkam, denn ich war schon im Begriff, aufzubrechen.
    »Du willst gehen? War es so schlimm?«
    »Nein, das ist es nicht!« Ich sah zu
Boden, der gefährlich schwankte.
    »Aber du bist total betrunken, Tanja. So
kannst du unmöglich Auto fahren.«
    Er hatte recht. Ich konnte kaum gerade
stehen. Doch ich wollte nur raus. Nur allein sein. Am liebsten hätte ich mir
noch eine Flasche mitgenommen und so lange getrunken, bis ich alles vergessen
haben würde: die Sehnsucht nach Mattia, ebenso wie die Tatsache, dass ich ihn
eben betrogen hatte. Am meisten aber quälte mich die Tatsache, dass ich mich
selbst belogen hatte.

 
    »Bitte lass mich gehen«, sagte ich mit
schwerer Zunge. »Ich lasse den Wagen stehen und gehe zu Fuß nach Hause. Es wird
mir gut tun. Ich muss nachdenken.«
    »Über uns?«
    »Auch!«
    »Habe ich etwas falsch gemacht?«
    »Nein, das ist es nicht. Ich bin
diejenige, die alles falsch gemacht hat.«
    Mit diesen Worten ging ich zur Tür. Zum
Anziehen der Schuhe musste Holger mich festhalten.
    »Danke für dein Verständnis. Ich melde
mich.«
    Flüchtig küsste ihn auf die Wange.
    Erst als ich auf der verlassenen Straße
stand, konnte ich wieder frei atmen. Schwankend machte ich mich auf den
Heimweg.

Kapitel 25

 
    Dieser Ostermontag war in keinster Weise
vergleichbar mit dem, den ich im letzten Jahr mit Mafalda erlebt hatte. Die
Sonne strahlte zwar zum Fenster herein, stach mir aber   direkt in die müden Augen. In meinem Kopf
verrichtete ein Presslufthammer sein Werk. Zudem war mir übel und mein
Kreislauf war am Boden. Ich schleppte mich ins Bad, ließ meinen schmutzigen
Slip in der Waschmaschine verschwinden und stellte mich unter die kalte Dusche.
Als mein Kopf etwas klarer war, drehte ich auf heiß und begann, mir wie
wahnsinnig den Körper sauber zu schrubben. Ich wünschte so sehr, ich könnte die
letzte Nacht ungeschehen machen, wenigstens das. Ich hasste mich. Es war nicht
nett, wie ich mich Holger gegenüber verhalten hatte. Er war ein anständiger
junger Mann. Er hatte Besseres verdient. Dass ich in einen anderen Mann
verliebt war, dafür konnte er nichts. Ich würde ihm alles erklären, wenn ich
später mein Auto bei ihm abholte. Ich hoffte sehr, er würde mich verstehen.
Vielleicht konnten wir Freunde werden, irgendwann.

 

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