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Winter auf Italienisch

Winter auf Italienisch

Titel: Winter auf Italienisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joleen Carter
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Weg suchen, mich besser zu fühlen. Das ist nur fair,
findest du nicht?«

 
    Ich wollte nicht, dass er meine Tränen
sah, aber sie kamen einfach aus mir heraus. Ich hatte das vage Empfinden,
gerade einen riesengroßen Fehler zu begehen. Aber ich hatte so viel hin und her
überlegt in den letzten Monaten, und es hatte alles nichts gebracht. Ich wusste
einfach nicht mehr, was richtig und was falsch war.
    »Ich liebe dich auch!«, schluchzte ich
und brach die Verbindung ab.

 
    Am Ostersonntag fuhr ich mit Steffi,
Birgit und Holger in den Heidepark Soltau. Natürlich fuhren wir mit meinem
roten Golf. Meine Freundinnen hatten keinen eigenen Wagen, und Holgers silberner
Mercedes SLK besaß nur zwei Sitze.
    Zu Ostern tummelten sich natürlich zahlreiche
Familien mit Kindern und Großeltern auf dem Gelände. Das Wetter meinte es gut
mit uns. Es war schon angenehm warm, wenn man in der Sonne ging. Wir aßen Eis
und zum Mittag Pommes mit Ketchup und Burger. In der Wildwasserbahn setzte ich
mich zwischen Holgers Beine. Und als es bergauf ging, drückte die Schwerkraft
mich fest gegen seinen Schoß, sodass ich spüren konnte, dass er hart war. Fast
war mir, als zittere Holger hinter mir. Hatte er Angst vor der rasanten Fahrt
oder war er erregt? Jedenfalls schloss er seine Jacke, als wir ausstiegen, und
hielt von nun an meine Hand. Es fühlte sich gut an: warm und fest. Mein Herz
blieb seinem normalen Rhythmus treu. Alles war in bester Ordnung.

 
    Am Abend fuhr ich erst Birgit, dann
Steffi nach Hause. Holger hatte schon eine eigene Wohnung, nur zwei Eingänge
von Steffi und seinen Eltern entfernt. Er bat mich auf ein Glas Wein zu sich
hinauf.
    Klar, warum nicht, dachte ich mir. Mit
Mattia war alles geklärt. Sicher hatte er sich dieses Wochenende gleich
getröstet.

 
    Bei einem Glas Weißwein saß ich wenig
später neben Holger auf seinem weißen Ledersofa. Wir sprachen ein wenig über
die Erlebnisse des heutigen Tages und leerten dabei unsere Gläser. Umgehend
schenkte Holger nach. Wollte er mich betrunken machen? Dachte er von sich, man
müsse sich ihn erst schön trinken, bevor man ja sagte? Oder musste er erst
eigene Hemmungen abbauen? Wenn es mir nicht gelang, meinen Kopf von derartigen
Gedanken zu befreien, würde das sowieso nichts werden. Also leerte ich mein
Glas erneut und hielt es ihm mit einem süßen Lächeln hin.
    »Dann wollen wir doch mal sehen, wer mehr
ab kann«, scherzte ich. Er errötete bis hinter beide Ohren, bis es ihm
schließlich gelang, mir die ersehnte Frage zu stellen.

 
    »Hast du Lust auf ein Kartenspiel?«
    »Gern!« Ich war froh, nicht mehr so
untätig und steif herumsitzen zu müssen. »An was hattest du denn gedacht?«
    Jetzt bekam er auch noch rote Flecken im
Gesicht.
    »Ich würde sehr gerne Stripp-Mau-Mau mit
dir spielen«, stotterte er. Fast verschluckte ich mich an meinem Weißwein. Doch
bereits beschwingt, sagte ich:
    »Klar, ist ein super Spiel. Habe ich zwar
ewig nicht gespielt, aber das kommt dir sicher ganz gelegen, was?« Dabei
zwinkerte ich ihm zu.
    »O.k.!« Holger war nun sehr geschäftig.
Er stand auf, ging zu seiner Stereoanlage und entlockte ihr leise klassische
Klänge. Dann legte er das Kartenspiel auf den Tisch. Zu guter Letzt entkorkte
er eine weitere Flasche Wein und goss mir den Rest der ersten Flasche ein.
     
    Das erste Spiel gewann ich.
Anfängerglück!
    »Der Gewinner entscheidet, was der
Verlierer ausziehen muss«, bestimmte ich. Ich war eindeutig schon betrunken.
Ich konnte wirklich gar nichts vertragen, dachte ich belustigt. Holger nickte
und sah mich fragend an.
    »Also?«
    »Die Hose!«, entschied ich. »Alles andere
ist uninteressant.«
    Er grinste, stand auf und öffnete Gürtel
und Reißverschluss seiner Stoffhose. Sie glitt zu Boden und übrig blieben
haarige Beine und ein weißer Slip. Dieser war bereits verdächtig ausgebeult.
Ich war mir nicht sicher, ob mir das gefiel.

 
    Von da an verlor ich. Und zwar gleich
drei Mal hintereinander, was mich Hose, Bluse und BH kostete. Ein bisschen
merkwürdig fühlte ich mich schon, auf dem kühlen Leder, mit freigelegter Brust.
Nicht, dass sie nicht ansehnlich genug gewesen wäre, um sie so zu präsentieren.
Die Frage war nur, wollte ich sie wirklich in die Hände dieses Mannes vor mir
legen? Dass er sie wollte, daran bestand kein Zweifel. Sein Slip war ihm zu
klein geworden, die Hände zitterten beim Mischen der Karten.

 
    »Ich schenke mir noch mal nach«, sagte
ich und beugte mich vor. Doch noch

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