Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
Vom Netzwerk:
Brust.
    »Den Chiplins und Vaughan sind die Hände gebunden, solange die Ratsmitglieder keine Position beziehen«, seufzte sie und suchte nach den richtigen Worten. »Du dagegen … Es wäre besser gewesen, wenn wir uns nie begegnet wären. Ich bin es leid, dich dauernd in Schwierigkeiten zu bringen, und auch ich ertrage den Gedanken nicht, dich zu verlieren!«
    Rhys drückte ihr sanft eine Hand auf die Lippen.
    »Ich bereue es keineswegs, dass ich mich in dich verliebt habe. Es ist das Schönste, was mir je passiert ist«, sagte er zärtlich.
    Er verlor sich in ihren hellen Augen. Nichts anderes kümmerte ihn in diesem Moment, weder ihre Feinde noch das Blut, das an seinen Kleidern klebte, noch der brennende Schmerz in der Seite.
    Er setzte sich neben sie auf den Baumstamm und zog sie zu sich auf die Knie.
    Ihre Lippen suchten sich drängend, und Winter streichelte seine Brust.
    Es vergingen ein paar Augenblicke, bis sie feststellte, dass ihre Hände blutverschmiert waren.
    Sie hob sein zerfetztes Sweatshirt an und entdeckte einen scharlachroten Fleck an seiner linken Seite.
    »Du bist verletzt …«
    Er zuckte mit den Schultern und verzog dann schmerzverzerrt das Gesicht.
    »Zeig her, Rhys.«
    Ohne seine Reaktion abzuwarten, zog sie ihm das Sweatshirt aus und hob vorsichtig sein T-Shirt an.
    Rhys wollte sie wieder in die Arme nehmen.
    »Ist nicht so schlimm, wie es aussieht, es tut auch gar nicht weh«, versicherte er mit einem perfekten Lächeln.
    Winter hörte ihm gar nicht zu.
    Sie suchte in der Hose nach einem Taschentuch und rannte zum Fluss, um es zu benetzen.
    Sie spürte nicht einmal die Kälte, als sie ihre Hände ins Wasser tauchte.
    Rhys war verletzt.
    Ich bin schuld
.
    Sie kehrte zu ihm zurück und begann, die Wunde abzutupfen.
    Sie spürte, wie er ihre Haare streichelte, und zog sich abrupt zurück.
    »Es ist nur ein Kratzer, Winter.«
    Sie biss sich auf die Lippen und fuhr zitternd fort, die Wunde zu säubern.
    Der Junge wiederholte ihren Namen, aber sie hob den Kopf erst, als alles Blut weggewischt war. Als sie die Verletzungen auf seiner Haut näher betrachtete, musste sie zugeben: Es waren keine tiefen Wunden.
    Winter richtete einen intensiven, verängstigten Blick auf ihn.
    »Schwör mir, dass du nie mehr so ein Risiko eingehen wirst.«
    Rhys beugte sich zu ihr, doch Winter entzog sich seinem Kuss.
    »Schwör es.«
    Er lachte.
    »Nein«, antwortete er, »ich würde lügen. Ich habe dich um dasselbe gebeten, aber wir sollten inzwischen begriffen haben, dass es unmöglich ist.«
    Diesmal war er schnell genug und fing sie in seiner Umarmung ein.
    »Vergiss es! Ich werde dir bis in die Hölle folgen, sollte es notwendig sein …
«
    Wir wissen beide, dass wir sterben könnten
, erkannte Winter bestürzt.
    Wenn es nur um sie gegangen wäre, wäre es nicht so schlimm gewesen. Aber Rhys … Allein der Gedanke, er könnte getötet werden, war unvorstellbar. Inakzeptabel.
    Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe, ihn zu beschützen
.
    Alle Menschen, die ihr nahestanden, gerieten in Lebensgefahr, so wie ihre Großmutter und Madison.
    Doch für Rhys konnte sie vielleicht wirklich etwas tun.
    Es war verrückt, gefährlich. Und doch war es die einzige Möglichkeit.
    Sie presste ihren Mund in einem verzweifelten Kuss auf seine Lippen.
    Ihre beiden Herzen rasten wie wild. Sie wurden von identischen Schwindelgefühlen ergriffen, dem Bedürfnis, den anderen zu atmen, sich in dem Sturm der Begierde zu verlieren.
    Ihre Haut brannte, wo Rhys’ Hände sie berührten.
    S usan Bray zwang sich, nicht daran zu denken, dass das, was sie tat, an der Grenze zum Verrat lag.
    Unweit der U-Bahn-Station Camden Town, in einem Viertel, in dem sie praktisch nie verkehrte, saß sie in einem Internetcafé an einem Computer.
    Sie schüttete das Zuckertütchen in ihren Kaffee und rührte zerstreut um.
    Ihre Augen sprangen zwischen dem Monitor und dem bekritzelten Blatt Papier auf der Tastatur hin und her.
    Sie hatte Wochen gebraucht, um die E-Mail-Adresse, die auf einen äußerst fraglichen John Smith lautete, und die Passwortliste herauszubekommen.
    Wahrscheinlich war es ein totaler Reinfall, doch die Versuchung, den Account wenigstens einmal auszuprobieren, war in den letzten Tagen zu groß geworden.
    Na schön, dann wollen wir mal sehen!
    Obwohl der Kaffee noch brühend heiß war, nahm sie einen Schluck und tippte flink.
    Beim dritten Versuch zeigte die Sanduhr an, dass das System die Daten verarbeitete. Dann wurde endlich

Weitere Kostenlose Bücher