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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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und nach auflösten und schließlich den Vollmond freigaben.
    Es wäre romantisch gewesen, wenn sie sich zu Hause in ihrem Zimmer befunden hätte.
    Sie zog die Knie an die Brust und bemühte sich erneut, ihre Angst niederzuzwingen.
    Das Einzige, was sie in den Tagen ihrer Gefangenschaft herausgefunden hatte, war, dass ihre Entführer keine Menschen waren. Der Grund konnte also nur Winter sein.
    In was für einen Schlamassel bist du da geraten, Schwester?
    Ein konstantes Plätschern war das einzige Geräusch in der Stille.
    Ihren Berechnungen nach musste es ungefähr neun Uhr sein, als jemand in den Raum trat. Sie begann zu zittern: Sie war nie sicher, ob man sie am Leben lassen würde.
    Wenn sie wenigstens einen Sinn in der ganzen Geschichte sähe …
    »Guten Abend, Madison«, sagte der Vampir.
    Er blieb bei der Tür stehen, sodass die Dunkelheit sein Antlitz verbarg.
    Doch die Haltung, die fließenden und außerordentlich leichten Bewegungen verrieten seine Raubtiernatur.
    Das Mädchen schnaubte nur.
    »Ich fürchte, du musst noch etwas Geduld haben. Weißt du, solche Mechanismen sind extrem heikel: Ein falscher oder zu hastiger Schritt kann sie leicht ins Stocken bringen …«
    Beim Gelächter des Vampirs überlief es sie kalt.
    Madison schluckte.
    »Warum bin ich hier?«, flüsterte sie schwach.
    Obwohl es zu dunkel war, um etwas sehen zu können, fühlte sie sich von einem grausamen, unmenschlichen Blick durchdrungen.
    »Tu nicht so, als hättest du es noch nicht kapiert. Uns interessiert deine Freundin.«
    »Warum?«
    Wieder erscholl sein Gelächter, diesmal schmeichelnd, samtig.
    »Du stellst dir besser keine Fragen, wenn du überleben willst.«
    Madison sah wieder aus dem Fenster, suchte Trost im Vorbeiziehen der Wolken. Sie hatte noch nie so viel Angst gehabt wie in diesen langen Stunden.
    Der Vampir kam näher. Er trug ein langes, dunkles Cape mit einer Kapuze, die Kopf und Gesicht bedeckte. Madison konnte es nicht wissen, aber nicht einmal Crow und seine Kumpanen wussten, wie er aussah.
    Er näherte sich ihr langsam, und auf die kurze Distanz konnte sie die Form seines Mundes erahnen.
    »Willst du deiner Freundin nicht noch ein Geschenk machen?«, schlug er schmeichelnd vor.
    »Schicken Sie ihr doch Pralinen«, erwiderte Madison scharf.
    Der Vampir ging nicht darauf ein.
    Madison hatte so starkes Herzklopfen, dass es ihr rhythmisch die Kehle zudrückte. Das Blut hämmerte gegen ihre Luftröhre.
    »Wenn ihr mir mein Handy zurückgebt, kann ich ihr eine SMS schicken.« Gefangen zu sein, machte sie so rasend, dass sie unvernünftig wurde.
    »Wir sind alle etwas nervös und nicht zu Scherzen aufgelegt«, erwiderte ihr Gefängniswärter. »Ich kann dir nur empfehlen, kooperativ zu sein. Du hast einen einladenden Duft, und meine Selbstbeherrschung lässt langsam nach …«
    »Wie könnt ihr annehmen, dass ich euch dabei helfe, Winter eine Falle zu stellen?«
    Ein entnervter Seufzer entfuhr ihm und ließ seine Schultern erbeben.
    »Glaubst du wirklich, du hast eine Wahl? Diesmal könnten wir sie einen deiner Ohrringe finden lassen, was meinst du?«
    Eine bleiche Hand kam unter den Falten des Capes hervor.
    Madison fixierte zitternd die ausgestreckte Hand vor ihrem Gesicht. Sie löste einen hölzernen Ring vom Ohrläppchen und ließ ihn in die Hand fallen.
    Mit einem zufriedenen Lächeln schloss der Vampir die Finger.
    Ein weiterer Schritt, und er stand wieder im Dunkeln und war ihrem Blick vollständig verborgen.
    »Um ehrlich zu sein, Madison, muss ich mich bei dir bedanken. Du hast mir die Variable geliefert, die ich brauchte, das unvorhergesehene Element, das mir erlauben wird, die Falle zuschnappen zu lassen, ohne Argwohn zu erregen. Deine Rolle ist unersetzbar.«
    Madison biss sich auf die Lippe, bis sie fast blutete. Nur eine plötzliche Eingebung sagte ihr, dass das in dem Moment keine gute Idee gewesen wäre.
    »Ihr macht einen Fehler. Ich bin nicht so wichtig für Winter«, versuchte sie zu bluffen.
    Doch ihr antwortete nur das zuschnappende Geräusch des Türschlosses, was Madison mit einer beredten Geste quittierte.
    Sie ließ sich auf das Bett fallen und starrte die verschlossene Tür an, als wollte sie sie mit ihrem Blick in Flammen setzen.
    Das sind alles Psychopathen, Win
, dachte sie bitter.
Wenn ich hier rauskomme, schleppe ich dich nach London und wir nehmen den erstbesten Flug nach Mexiko.
    Sie musste eine Fluchtmöglichkeit finden. Und zwar so schnell wie möglich.
    A m Morgen danach ging

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