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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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dass sich hinter all den Vorgängen ein großes Mysterium verbarg.
    Evans würde frühestens in zwei Stunden zurückkommen und ihn ablösen.
    Der Vize war seit achtzehn Stunden im Dienst.
    »Er hat recht … Ich arbeite eindeutig zu viel …«, grummelte er.
    Wenn wenigstens das Telefon klingeln würde. Bei Vermisstenmeldungen kamen normalerweise so viele, vor allem belanglose, Anrufe, dass das Telefon heiß lief.
    Aber diesmal hatte es seit fünf Tagen keinen einzigen Anruf gegeben.
    Er wanderte im Büro umher, bis er schließlich der Versuchung nicht mehr widerstehen konnte und sich dem Schreibtisch seines Vorgesetzten näherte. Das übliche Chaos darauf entlockte ihm ein amüsiertes Grinsen.
    Er schob das unvermeidliche Durchschlagpapier sowie eine zerknitterte Ausgabe des ›North Wales Pioneer‹ beiseite und fand schließlich die Akte, die er suchte.
    Evans hatte den Rapport persönlich verfasst und seinem Vize ein paar Stunden Schlaf gegönnt.
    Die Augen des jungen Polizisten überflogen rasch die Zeilen.
    Letzte Sichtung von Griffith Chiplin und Winter Starr. Zum Bahnhof begleitet um 17:00 Uhr. Anruf von Winter Starr um ca. 20:00 Uhr wurde nicht mehr beantwortet.
    »Rech!«
, fluchte er zwischen den Zähnen. Was bedeutete das?
    Er legte die Dokumente auf den Schreibtisch zurück.
    Ein paar Stunden später bemerkte Ioan Evans, dass die Akte verschoben worden war.
Ich hatte dich für disziplinierter gehalten, mein Junge
, dachte er seufzend.
    In London betrat der Exekutor das Strong Ale auf die Minute genau.
    Er zog die Jacke aus und ging direkt zum Tisch, wo er erwartet wurde. Eine Frau wie Susan Bray war in dem Lokal schwer zu übersehen.
    »Etwas gefunden?«, fragte er und setzte sich ihr gegenüber.
    Die Anwältin verkrampfte sich für ein paar Sekunden, dann seufzte sie resigniert.
    »Dachten Sie, ich wollte Sie nur zu einem Kaffee einladen?«
    Iago Rhoser schenkte ihr ein kleines Lächeln. Eine neue Ruhe war in ihrem Tonfall, nicht die übliche vorgetäuschte Kühle, mit der sie ihre Angst zu verbergen suchte.
    Sie in die Sache hineinzuziehen, war eine gute Entscheidung gewesen.
    »Was darf ich Ihnen bringen?«, fragte die blonde Kellnerin, und ihr Blick konnte eine gewisse Neugier nicht verbergen. Die beiden passten als Paar denkbar schlecht zusammen.
    Susan wechselte einen raschen Blick mit dem Mann.
    »Zwei Kaffee, natürlich«, antwortete sie dann ironisch.
    Sie warteten, bis die Kellnerin sich entfernt hatte, dann zog Susan einen USB -Stick aus ihrer Handtasche.
    »Ich bin nicht sicher, ob es mir gefällt, aber Sie hatten recht, Rhoser«, sagte sie und legte den Stick auf den Tisch.
    Iago betrachtete ihn gedankenverloren.
    »Sie haben also Beweise gefunden …«
    »Gerichtlich wären sie nicht verwendbar, aber es ist auf jeden Fall ein guter Anfang.«
    Sie legte die Hände auf den Tisch. Es war zu spät, um sich aus der Sache zurückzuziehen, doch die geheime Zusammenarbeit mit dem Exekutor bereitete ihr Unbehagen.
    »Ich habe mich in die Mailbox von Fennah eingeloggt. Und eine interessante Korrespondenz mit einem gewissen Macduff entdeckt. Ich glaube, sie wollen Lochinvar nach der Unterzeichnung des Pakts stürzen.«
    »Hier, bitte.«
    Die Kellnerin stellte die Kaffeetassen auf den Tisch. Bis sie wieder an den Tresen zurückkehrte, hörte man nur das Klimpern der Löffel.
    »Sind Sie sich bewusst, dass Winter dadurch in große Schwierigkeiten gerät?«
    Rhosers Blick ruhte auf Susans Gesicht, doch sie schüttelte nur den Kopf.
    »Da täuschen Sie sich. Wer immer dieser Macduff ist, er droht, ziemlich viel Staub aufzuwirbeln, wenn ihr etwas zustoßen sollte.«
    Sie klopfte mit dem lackierten Zeigefinger auf den Tisch, neben dem USB -Stick.
    »Er wird den Pakt platzen lassen, wenn Fennah nicht beweisen kann, dass Winter in Sicherheit ist.«
    Der Exekutor lachte.
    »Jetzt verstehe ich, warum Sie so relaxed sind, Bray!«
    »Nun ja, ›relaxed‹ würde ich das nicht gerade nennen …«
    Sie tranken schweigend den Kaffee aus.
    Also sind uns die Hände gebunden …
, überlegte Rhoser. Und wahrscheinlich war dies ein neues Indiz, das ihn auf die schottische Fährte führte. Jetzt mussten sie nur noch herausfinden, wer dieser geheimnisvolle Macduff war.
    »Ich werde dem Mädchen kein Haar krümmen, solange der Pakt nicht erneuert ist«, versprach er voller Sarkasmus, die Hand auf dem Herzen.
    »Bis zur Festnahme von Macduff«, präzisierte Susan schneidend.
    Sie nahm die Brille ab und putzte sie

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