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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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damit das UNTIER so weit zu besänftigen, dass er mit größerer Klarheit denken konnte.
    Beim ersten Schluck krampfte sich ihm der Magen zusammen. Er wusste nun, wie falsch, wie ungenießbar der Geschmack des Serums war …
    Er zwang sich, das Glas in einem einzigen Schluck auszutrinken. Das UNTIER knurrte verärgert.
    Rhys setzte sich hin und wartete auf das Gefühl der Erleichterung, das normalerweise auf die Einnahme des Serums folgte. Doch sein Organismus rebellierte gegen das synthetische Blut. Er wurde von heftigen Krämpfen geschüttelt, bevor die Substanz langsam zu wirken begann und der DURST gestillt wurde.
    Sein Kopf war nun klarer und erlaubte ihm nachzudenken.
    Er wusste im Moment als Einziger, wo Madison gefangen gehalten wurde, es gab für sie also keine Hoffnung, wenn er sich umbringen lassen und das Geheimnis mit ins Grab nehmen würde.
    Er nahm ein Blatt Papier vom Block auf seinem Schreibtisch und schrieb die Informationen auf, die er dem getöteten Vampir abgepresst hatte.
    So. Jetzt kann ich mich getrost umbringen lassen!
, dachte er mit beißender Ironie.
    Er nahm das Blatt und verließ das Zimmer.
    »Wo gehst du hin, Rhys?«, wollte Cameron Farland wissen und stellte sich ihm im Flur in den Weg.
    »Das geht dich nichts an.«
    »Machst du Witze? Du siehst aus wie einer, der den Tod sucht …«
    Rhys lächelte, aber seine Augen blieben kalt.
    »Vielleicht habe ich es nicht besser verdient.«
    Cameron musterte ihn eine Zeit lang eingehend. Rhys war der Beste unter ihnen. Es war unvorstellbar für ihn, dass Rhys einen Fehler begehen könnte.
    »Überschätz mich nicht, Cam«, hörte er ihn sagen, quasi als Antwort auf seine Gedanken.
    Cameron hielt seine Augen so lange auf ihn gerichtet, bis Rhys’ Blick unerträglich wurde. So hatte er ihn noch nie erlebt: finster, entschlossen …
    Und mächtig.
    Er seufzte.
    »Du kennst dein Verschulden, Rhys«, sagte er mit einem Schulterzucken, »aber ich kenne dich. Und wenn du jetzt unbedingt die Gefahr herausfordern willst, werde ich mit dir kommen, es sei denn, du schaffst es, mich daran zu hindern.«
    Rhys lächelte ironisch, während das UNTIER in ihm die Augen öffnete und sich rekelte. Es flüsterte ihm ein, die implizite Herausforderung in Camerons Worten anzunehmen.
    Diesmal nicht
, erwiderte er und fletschte die Zähne. Er würde keinen Freund niederschlagen, dessen einzige Schuld darin bestand, ihm helfen zu wollen.
    »Glaub mir«, versicherte er in einem düsteren Flüstern, »ich wäre absolut in der Lage dazu …«
    Er war sehr ernst: Cameron erkannte, dass es dumm und gefährlich wäre, ihn auf die Probe zu stellen.
    »Du hast etwas Neues herausgefunden, nicht wahr?«
    »Ich weiß, wo die Freundin von …« Rhys’ Stimme brach, der Schmerz war zu groß. »… von Winter gefangen gehalten wird.«
    Der andere nickte.
    »Dann gehen wir sie holen. Ich habe mit der Starr eine Schuld zu begleichen.«
    Rhys musste beinahe lachen.
Du Glückspilz. Ich werde meine nie abbüßen können …
    Er legte den Zettel auf den Tisch und Cameron trat zur Seite, damit er die Haustür öffnen konnte.
    Cameron konnte ihm folgen, wenn er wollte.
    Für das UNTIER machte es keinen Unterschied.
    A uf der Polizeiwache von Cae Mefus nahm Danny Roberts den Umschlag in die Hand, den Evans ihm reichte, und öffnete ihn.
    Im flimmernden Neonlicht erkannte er sofort den amtlichen Briefkopf.
    Neugierig begann er zu lesen und wandte sich für einen Moment von seinem Vorgesetzten ab.
    »Was zum Teufel bedeutet das, Sir?«, fragte er dann und schaute ihn ungläubig an.
    »Dass ich dir gratulieren kann, mein Junge«, antwortete Evans rasch, »und dass wir auf deine Beförderung anstoßen können.« Er lächelte.
    Der junge Polizist war so verblüfft über die Neuigkeit, dass ihm das Detail der Beförderung entgangen war.
    »Ich bin versetzt worden …«, murmelte er vor sich hin und hing dem Klang dieser Worte nach.
    Er entschied, dass es ihm nicht gefiel.
    »Du wirst mir fehlen, wir waren ein gutes Team.«
    Danny Roberts Hirn verarbeitete rasch die Informationen und kam zur einzig möglichen Schlussfolgerung.
    »Nein«, widersprach er, »ein gutes Team hat keine Geheimnisse voreinander.«
    Evans nickte ernst und trat von einem Fuß auf den anderen.
    »Alle haben Geheimnisse, Daniel«, entgegnete er streng, »und einige sind gefährlicher als andere.«
    Danny konnte seine Wut nicht mehr zurückhalten.
    »Gefälschte Rapporte, zum Beispiel …«, sagte er.
    Evans neigte

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