Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Titel: Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
Vom Netzwerk:
Mutter.
    »Was hat er bestellt?«
    »Wie bitte?«
    »Als Sie in Lou Lous Café zu Mittag gegessen haben. Was hat Gary da bestellt?«
    Ruthies Mutter schien etwas erstaunt, gab dann jedoch bereitwillig Antwort. »Ein Clubsandwich mit Putenbrust und einen Kaffee.«
    Katherine lächelte. »Gut. Das war immer sein Lieblingsessen.«

5. Januar
Gegenwart

Ruthie
    Ruthie erwachte von den vertrauten, tröstlichen Geräuschen, wie ihre Mutter unten das Frühstück zubereitete. Es roch nach Kaffee, Speck und Zimtschnecken. Sie kroch aus dem Bett und ging nach unten in die Küche.
    »Guten Morgen!«, grüßte Mom sie munter. Ruthie betrachtete ihre Mutter und sah sich in der Küche um. Für diesen einen Moment lang erlaubte sie sich die Vorstellung, dass alles, was in den letzten drei Tagen passiert war, nichts als ein böser Traum gewesen war.
    Dann brach ihre Mutter den Bann.
    »Ruthie, ich weiß, dass du viel verarbeiten musst. Ich möchte nur, dass du weißt, wenn du irgendwelche Fragen hast, wenn ich dir irgendetwas genauer erklären soll, dann bin ich da.«
    »Danke«, sagte Ruthie, bevor sie sich einen Kaffee eingoss.
    »Weißt du, für deinen Vater und mich warst du unser größtes Geschenk. Wir hätten dich nicht mehr lieben können, als wir es getan haben. Es war nie wichtig für uns, dass du nicht unsere leibliche Tochter warst.«
    Ruthie nickte und spürte, wie sie rot wurde.
    »Es tut mir leid, dass wir dir die Wahrheit verschwiegen haben. Und noch mehr tut es mir leid, dass du es auf diese Weise erfahren musstest.«
    Ruthie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Jetzt kennst du die ganze Geschichte, und ich möchte, dass du über etwas nachdenkst. Ich weiß, wie viel es dir bedeutet, aufs College zu gehen, und wenn du nach wie vor dazu entschlossen bist, werden wir auch einen Weg finden, es möglich zu machen. Aber ich werde nicht jünger. Und irgendjemand muss sich um Gertie kümmern, wenn ich es nicht mehr kann. Wenn ich ganz ehrlich bin, könnte ich jetzt schon Hilfe brauchen – sie ist eine große Verantwortung für einen allein, und jetzt, wo dein Vater tot ist, konnte ich ihr, fürchte ich, nicht mehr die Aufmerksamkeit schenken, die sie benötigt. Sie braucht jemanden in ihrer Nähe, sonst wird sie … einsam.«
    Ihre Mutter drehte sich wieder zum Herd, wendete den Speck in der Pfanne, klappte die Ofentür auf, um nach den Zimtschnecken zu sehen, und wischte sich die Hände an der Schürze ab.
    »Gertie hatte immer eine besondere … Vorliebe für den Schrank in meinem Schlafzimmer. Wenn ich nicht so oft zu ihr in die Höhle kam, wie sie gerne wollte, dann fand ich sie früher oder später im Schrank. Ich hatte solche Angst, dass sie eines Tages einem von euch beiden über den Weg laufen würde. Deswegen habe ich ihn schließlich zugenagelt. Ich wollte sie einfach nur davon abhalten, hierherzukommen. Aber es hat sie bloß unheimlich wütend gemacht. Als sie in der Nacht kam, um mich zu holen, da hatte sie einen solchen Zorn, eine solche Verzweiflung in den Augen, wie ich es noch nie gesehen habe; sie dachte, ich hätte sie im Stich gelassen. Ich musste mit ihr mitgehen – mir blieb keine Wahl. Ich hatte Angst, was sie tun würde, wenn ich mich weigerte. Angst, dass sie dir oder deiner Schwester vielleicht etwas antun könnte.«
    Sie nahm die Kaffeekanne und wollte Ruthie nachschenken, aber Ruthie hatte noch keinen einzigen Schluck getrunken. Also füllte sie stattdessen ihre eigene Tasse auf und rührte jede Menge Milch und Zucker hinein.
    »Aber diesmal wollte Gertie mich nicht wieder gehen lassen. Sie hat mich an den Stuhl gefesselt und wollte, dass ich ihr Geschichten erzähle. Sie hat … sehr viel Kraft. Und als sie gehört hat, wie ihr in die Höhle gekommen seid, hat sie die Fesseln verstärkt und mich sogar geknebelt, damit ich nicht rufen konnte.« Die Mutter nippte an ihrem Kaffee und schaute aus dem Fenster in Richtung Hügel.
    »Du verstehst das doch, oder? Wir müssen alles dafür tun, dass so etwas wie mit Willa Luce nie wieder vorkommt. Die Sache mit Willa – das ist nur passiert, weil ich versagt habe. Aber wenn ich deine Hilfe hätte, wäre es vielleicht anders.«
    Ruthie sah zu ihrer Mutter hoch, die ihr langsam und zärtlich übers Gesicht strich.
    »Jemand muss die Geheimnisse unseres Hügels bewahren und dafür sorgen, dass die Leute im Ort sicher sind. Ich will nur, dass du darüber nachdenkst, das ist alles.«
    Fawn kam in die Küche geschlurft. Sie trug einen rosafarbenen

Weitere Kostenlose Bücher