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Winterkaelte

Winterkaelte

Titel: Winterkaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie M. Schwartz
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beinahe zwei Stunden.
    »Jetzt die Beine etwas mehr spreizen.«
    Elena wusste was sie zu tun hatte. Wie viele dieser Shootings hatte sie bereits hinter sich? Sie konnte sie nicht einmal mehr zählen. Wenn man die Shootings für Tattoo-Zeitschriften und Modeauftritte dazuzählte, ergab das sicher eine dreistellige Zahl.
    »So, ein letztes noch«, sagte der Fotograf, »Leg dich bitte auf die Parkbank. Das rechte Bein nach oben. Die Hand hält dein Haar hoch.
    Genau so.
    Und die Hüfte noch etwas aufstellen, dass sie zu mir zeigt. Perfekt.«
    Wieder klickte die Kamera.
    »Die Piercings müsste man noch etwas richten«, sagte jemand aus dem Stab.
    Ein junges Mädchen kam zu Elena und richtete die Schamlippenpiercings und auch das in der Klitoris so, dass sie dann auf den Fotos gut zu erkennen waren. Elena störte sich nicht daran. Sie war es gewohnt von Frauen und Männern an ihren intimsten Stellen berührt zu werden und hielt ihre Pose steinern durch.
    »Perfekt«, meinte Jill, die Redakteurin von Suicide Girls und der Fotograf fuhr mit seiner Arbeit fort.
    Kurze Zeit später war alles im Kasten und die Assistentin reichte Elena einen Bademantel, den sie nur zu gerne annahm. Der Fotograf zeigte ihr einige Fotos und sie war sehr zufrieden damit. Das würde gute Publicity geben und damit den Verkauf der drei neuen Filme, die sie erst noch drehen würde, sowie ihrer alten Streifen wieder ankurbeln.
    In einer Gruppe hinter der Crew des Fotografen entdeckte sie Jack, doch erst wollte sie sich wieder anziehen. Sie verschwand in dem bereitgestellten Zelt und zwang sich in ihre Klamotten. Wie immer trug sie nur eine enge Jeans und ein bauchfreies, enges Top.
    Als sie aus dem Zelt trat wartet ihr Agent bereits auf sie.
    »Hallo, meine Hübsche«, begrüßte er sie und umarmte Elena herzlich.
    Beinahe seit den ersten Tagen in Amerika war er ihr ständiger Begleiter gewesen und der alte Mann hatte sie bislang nicht enttäuscht. Sie hatte ihn über Debbie, die Elena damals für ihre Internetseite engagiert hatte, kennengelernt. Doch es war Jack, der das Potential der jungen Darstellerin erkannte.
    Er schickte sie in einen Schauspielkurs, für den er ihr das Geld lieh und brachte sie in ihre erste große Produktion eines namhaften Regisseurs. Nach Auftritten in zwei Gonzo-Filmen und der High-Class-Produktion bekam sie ihre erste Hauptrolle in einem Film.
    Von da an war sie nicht mehr aufzuhalten. Eigentlich nicht Mainstream geeignet, wurde ihr Stil und ihr Aussehen zu ihrem Markenzeichen. Sie war außergewöhnlich, neu und eine alternative zum Standardlook der sonstigen Darstellerinnen.
    Und Jack baute darauf auf. Wann immer im Valley eine alternativ aussehende Darstellerin gesucht wurde, brachte er sie ins Gespräch. Darum hatte sie sich jetzt rar gemacht. Wenn sie zu oft in Filmen auftauchte, würden die Kunden ihrer überdrüssig und darunter litte dann ihr Marktpreis. Doch auch darauf passte Jack auf.
    Er war ihre gute Seele in einem Business in dem es von Abzockern und Sexisten nur so wimmelte. Deshalb war er oft auch immer Vorort, wenn sie arbeitete. Elena sah das allerdings wenig romantisch, denn Jack tat nicht viel mehr als sein Investment zu beschützen.
    Das alles ließ er sich auch gut bezahlen, doch für Elena blieb immer noch genug übrig und sie verzichtete lieber auf ein paar Prozent ihres Gehaltes, als von einem der anderen schmierigen Agenten abgezockt und verheizt zu werden.
    »Hallo Jack, freu ich mich dich zu sehen«, sagte Elena und drückte ihn herzlich.
    Im Gegensatz zu Phil dachte sie nicht erst darüber nach, ob das überhaupt stimmte, denn sie mochte den alten Mann, der in den letzten Jahren wie ein Vater zu ihr gewesen war.
    »Ja, wir haben viel zu bereden«, begann er sofort ohne Umschweife und führte sie zu seinem Auto.
    In dem mächtigen Chrysler holte er einige Papiere hervor und gab sie Elena.
    »Das sind die Verträge für die drei Filme. Ich hatte eine Anfrage von Weinstein, du weißt von CBS. Die suchen für CSI eine Leiche die etwas alternativ aussieht. Naja, nicht primär Leiche, du hättest ein oder zwei Sätze und dann bist du tot. Hast du Interesse?«
    Elena nickte nur. Es war nicht das erste Mal, dass sie eine Komparsenrolle übernahm. Hier benutzte sie auch keine Pseudonyme, sondern trat unter ihrem echten Namen auf.
    Gelangweilt blätterte sie die Verträge durch. Standardformulare in ihrem Business, doch ungelesen wollte sie nichts unterschreiben. Natürlich hatte Jack die Verträge

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