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Winterkaelte

Winterkaelte

Titel: Winterkaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie M. Schwartz
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kommen. Doch ich habe die Schlösser auswechseln lassen und sein ganzes Zeug in seiner Wohnung deponiert. Ich will den Kerl nie wieder sehen!«
    »Ich bin stolz auf dich. Das hat bestimmt viel Kraft gekostet.«
    »Ja, das hat es«, gab Elena offen zu, »Ich kann mir auch nicht erklären, wieso ich ihn ständig in Schutz genommen habe. Ich weiß es einfach nicht.«
    »Damit ist jetzt sowieso Schluss. Und auch Schluss mit diesen Themen. Ich bin hier um Spaß zu haben und du auch. Ich freu mich auf die nächsten Wochen!«
    »Ich mich auch«, erwiderte Elena.

    Mit offenem Mund streifte Lea durch die Stände auf der Tattoomesse. Hier gab es so viel zu sehen. Überall wurde gearbeitet. Das helle Surren erfüllte die Luft, genauso wie der Gestank von Desinfektionsmittel und tausenden Besuchern.
    Am Stand von Jimmy Newman traf sie nach ihrer Runde Elena wieder. Die junge Schauspielerin trug ein enges, trägerfreies Top, das ihren Bauch frei ließ und dazu eine knappe Hotpants ohne Strümpfe. Ihre Tätowierungen kamen so gut zur Geltung und wieder einmal was Lea stolz auf ihre Arbeit. Die Sleeves sahen wirklich toll aus.
    Als Elena sie entdeckte, winkte sie die junge Tätowiererin zu sich.
    »Ich habe mit Jimmy geredet«, sagte sie laut auf deutsch, den Lärm der Musik und der Menschen übertönend, »Er hat einige Ersatzapparate da und wir dürfen die hintere Liege benutzen. Wenn du willst, können wir also sofort anfangen.«
    In Leas Fingern begann es zu kribbeln. Gestern nach war sie mit Elena in einem Casino gewesen und hatte dort 250$ gewonnen. Doch der wahre Gewinn war die Entscheidung Elenas für einen ihrer Entwürfe.
    Darin hatte sie das Artwork der Sleeves fortgeführt. Die bereits bekannten Blumen würden sich über ihrer Brust vereinen und seitlich daran hinabfließen. Zwischen den Brüsten wurde dich der Stängel einer Orchidee erheben, deren Blüte einem Totenkopf glich und knapp unterhalb ihres Halses endete.
    Elena wollte sich dann außerdem ein Areola-Tattoo in ähnlicher Form stechen lassen, doch das würde erst das nächste Projekt werden.
    »Und das geht wirklich in Ordnung? Ich meine, ich will keine Probleme mit der Messeleitung oder sonst irgendwem haben. Tätowierer sind oft eigen, was ihre Geräte betrifft«, meinte Lea unsicher.
    »Es ist alles geregelt meine Süße«, lächelte Elena, »Ich habe meine Beziehungen. Da wird nichts passieren. Und für Jimmy ist es eine gute Werbung. Wir sind in Amerika. Da ist eine barbusige Frau ein Aufreger und Zuschauermagnet.«
    Lea lachte. Die Amerikaner waren wirklich ein prüdes, bigottes Volk. Sie verbannten eine nackte weibliche Brust aus dem Fernsehen, doch Gewalt gab es zu beinahe jeder Sendezeit zu sehen. Waffen waren alltäglich, doch Nacktheit oder Sexspielzeug galten als anrüchig. Und das im Land mit der größten Sexindustrie der Welt.
    Elena nahm sie an der Hand und führte sie zu einem schmächtigen Mann mit gedehnten Ohrläppchen und tätowierten Armen. Er trug eine schwarze Baseballkappe mit einem Symbol, das Lea nicht kannte, dazu eine Brille mit dicken, dunklen Rändern.
    Das bartlose Gesicht war freundlich, wenn auch die unzähligen Piercings in Nase, Mund, Lippen, Wange und Augenbrauen üblicherweise die ersten Blicke für sich beanspruchten.
    »Jimmy«, sagte die junge Schauspielerin laut, »Das ist Lea. Ich habe dir von ihr erzählt.«
    Der Tätowierer blickte von dem Oberschenkel auf, in den er gerade mit seiner Maschine dünne Linien gezeichnet hatte.
    »Freut mich«, sagte er mit einem so starken Südstaatenakzent, dass Lea ihn kaum verstand.
    Doch für Elena war das kein Problem.
    »Die Maschine liegt hinten, Cindy wird dir zeigen wo. Die Liege neben mir kannst du auch benutzen. Bin schon gespannt, was die Kleine so draufhat.«
    Elena nickte und folgte einer chirurgisch optimierten, blonden Blondine, die offensichtlich Jimmies Lea war, hinter eine Trennwand und kam kurz darauf mit einer Schachtel wieder hervor, die sie Lea übergab.
    Die junge Tätowiererin überprüfte den Inhalt. Sie kannte dieses Modell und hatte bisher gute Erfahrungen damit gemacht. Noch bevor sie fragen konnte, hatte Cindy ihr einen Satz mit Farben gebracht.
    Während Lea sich darauf vorbereitete zu beginnen, legte sich Elena schon einmal testweise auf die Liege neben sie.
    »Reicht das?«, fragte sie mit einem leisen Zittern in der Stimme.
    »Das ist gut so.«
    Aus ihrer Tasche holte Lea die vorbereitete Transferfolie hervor und legte sie Testweise auf Elenas

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