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Winterreise

Winterreise

Titel: Winterreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Roth
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vor zehn Jahren aus der Kirche ausgetreten. Wenn er in großer Not gewesen war, hatte er an Gott gedacht. Er hatte auch gebetet, wenn ihm etwas wichtig gewesen war, aber kaum war es vorbei gewesen, hatte er es vergessen. Manchmal war es seine einzige Hoffnung, daß es einen Gott gäbe. Wenn er vor Schmerzen und Einsamkeit mit Gott gesprochen hatte, hatte er nicht an ihm gezweifelt. Aber wenn er eintönig dahinlebte, die Stunden vergingen und er sich nicht spürte, hielt er es nicht für wahrscheinlich, daß Gott existierte. Manchmal spürte er jedoch, daß es ihn geben mußte. Alles bekam dadurch einen flirrenden Sinn, war nicht mehr nur vordergründig, sondern hing zusammen. Oft hatte er in seinem Winzerhaus mit einem Luftdruckgewehr aus der Dunkelheit des Zimmers auf Menschen gezielt, auf Hunde, Katzen, Hühner, Krähen. Hin und wieder hatte er daran gedacht, wirklich abzudrücken. Es wäre ihm wie eine Erleichterung vorgekommen. In der Schule hatte er in solchen Augenblicken sinnloser, stummer Wut die Kinder über ihr Zuhause ausgefragt, um sich zu besänftigen. Er hatte nur selten grundlos das Gefühl gehabt, daß es einen Gott gab. Er war ruhig dagesessen, die Bauern hatten Mais gepflanzt, gemäht, das Gras zum Trocknen aufgehängt, Ribisel geerntet, die Blätter eines Baumes hatten im Sonnenlicht geschimmert, die Kinder waren in der Schule mit verkniffenen Lippen dabeigewesen, einen Buchstaben zu lernen und alles hatte eine Kraft ausgeströmt, die ihm Sicherheit gab.
     
    In einem Winkel saß ein bärtiger Mann, lachte, sprang auf und ging hinaus. Nagl folgte ihm aus Neugierde, er öffnete die Tür, und der Mann hockte auf einer der Stufen und bettelte.
    In einem Geschäft gegenüber der Kirche sah er verschiedene Schnapp- und Springmesser. Ohne nachzudenken, kaufte er ein Springmesser mit einem Elfenbeingriff, das er beim Gehen in der Jackentasche mit der Hand befühlte.
29
    Schöne Frauen in hellen Lederstiefeln und weichen Pelzmänteln gingen in Parfümwolken eingehüllt an ihnen vorbei. Sie setzten sich in eine Bar, Anna aß und Nagl saß ihr gegenüber. »Willst du nichts essen?« – »Nein.« – »Wenigstens eine Kleinigkeit?« – »Ich habe keinen Hunger.« Ein paarmal nahm Nagl das Springmesser heraus, legte es auf den Tisch und ließ es aufspringen, aber Anna wollte es nicht. »Du hast mir einmal erzählt, daß du Frauen auf der Straße nachschaust und daran denkst, wie du mit ihnen schläfst«, sagte Anna plötzlich. Er wußte nicht mehr, daß er ihr das erzählt hatte, und sagte nichts. Anna verlangte ein Taxi. Es kam erst nach zwei Stunden, und bis dahin war Nagl betrunken. In der Pension sagte Anna, daß sie müde sei. Ihre Strumpfhose und ihr Büstenhalter hingen über der Sessellehne. Nagl umarmte ihren warmen Körper und küßte sie, aber Anna wollte, daß er sie schlafen ließ.
30
    Am Morgen schob Anna die Decke zurück und nahm sein Glied in den Mund. Er gab vor zu schlafen, er war noch müde, aber es war genußvoll, im Bett zu liegen und Anna aus den blinzelnden Augen anzusehen, wie sie an seinem Glied saugte und erregt war. Anna stand auf, steckte sich die Haare hoch und schminkte sich vor dem Spiegel. Die ungewohnt hochgesteckten Haare fielen ihr langsam in das Gesicht. Sie hockte sich über das Bidet und begann sich zu waschen. Nagl sah ihre schöne Hand mit den rotlackierten Fingernägeln die Schamlippen reiben und über die Innenseite der Oberschenkel streichen. Ihr Gesicht bot den Anblick unbeobachteter Freude. Nagl stand auf und stellte sich vor sie und ließ sich sein Glied einseifen. Sie tat es mit abwesendem Gesicht, geschlossenen Augen und erregter Zartheit. Er wusch sein steifes Glied mit kaltem Wasser und setzte sich auf einen Stuhl vor das Bidet. Er hatte einen Drang zu urinieren, spürte aber nur einen brennenden Krampf, als er es versuchte. Er schloß seine Augen, dachte an etwas anderes, aber es ging nicht. Daraufhin fuhr er mit einem Finger in ihre Spalte, wartete und bemerkte dabei, daß auch sie wartete. In schmerzhaften Wellen pißte er auf einmal, er spürte wie sein Urin ihre Schamlippen traf, wie er in ihre Spalte pißte, und plötzlich spürte er, daß auch sie pißte. Sie saß auf dem Bidet mit gespreizten Beinen, ihre Knie berührten sich, und sie lehnte sich nach hinten. Er wartete, bis sie geendet hatte, hob sie auf das Bett und legte sich neben sie, daß ihre Beine über seinen Oberschenkeln lagen und sein Schwanz in ihr verschwand. Sie begann ihren Kitzler zu

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