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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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zu bewahren.
    Arrow hatte nun keine Kraft mehr und voller Verzweiflung gab sie auf. Sie beschloss, es sich und auch ihm nicht schwieriger zu machen, als es ohnehin schon war, und hoffte auf ein schnelles Ende.
    Doch dann gab Stone sie plötzlich frei und galoppierte zähnefletschend in den Wald. Arrow war überrascht. Was sollte denn noch alles geschehen? Völlig verwirrt drehte sie sich auf den Bauch und sah ihm nach. Sie war viel zu kraftlos, um davonzulaufen, und völlig in ihrem Sarkasmus aufgehend, war sie ohnehin sicher, dass gleich noch jemand anderes vorbeikommen würde, der ihr nach dem Leben trachtete. Um es also schnell hinter sich zu bringen, bot es sich an, zu warten.
    Arrow war am Ende ihrer Kräfte – bereit für den Tod und gespannt darauf, wer es jetzt wie erledigen würde. Aber vielleicht hatte Stone ja auch gar nicht aufgegeben. Möglicherweise war er nur schnell noch einmal los, um sich passende Gewürze zu besorgen. Hoffentlich beeilte er sich, bevor das Loch wieder zufror.
    Wie Arrow ihm so hinterher sah und versuchte, der ganzen Sache etwas Positives abzugewinnen, spürte sie, wie das Leben aus ihr wich. Sie fühlte keine Kälte mehr und auch keinen Schmerz, einzig einen kleinen Druck an ihrem Fußgelenk nahm sie noch wahr.
    Na super, dachte sie, das ist mit Sicherheit die Strafe dafür, dass ich die letzten Jahre so verplempert habe. So kurz vor dem Ende drückt mir das Schicksal wohl alles auf einmal auf.
    Arrow bemerkte, wie sie ins Wasser glitt. Plötzlich spürte sie wieder die Schmerzen der Kälte wie tausend Nadelstiche. Reflexartig versuchte sie nach Luft zu schnappen, doch es ging nicht, weil sie unter Wasser war. Panik stieg in ihr auf. Sie hatte es sich anders überlegt. Ihre Kräfte waren zurückgekehrt und sie wünschte sich jetzt einen sanfteren Tod. Es sollte schnell gehen und auch, wenn das hier bestimmt nicht die langsamste Art war zu sterben, so zog es sich trotzdem zu einer Ewigkeit hin. Aber es sollte auch nicht jetzt sein und nicht hier. Das wurde ihr schlagartig klar. Es gab keine dümmere Idee, als jetzt sterben zu wollen. Sie hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen!
    Aufgeregt tastete sie um sich. Irgendwo musste das Loch doch sein – ganz in der Nähe. Sie musste raus aus dem Wasser. Sie musste wieder atmen können.
    Etwas packte sie von hinten und schlang sich fest um ihren Körper. Hysterisch versuchte Arrow, sich zu befreien, doch sie hatte keine Chance. Plötzlich spürte sie einen Wirbel. Etwas war ins Wasser gefallen, nicht weit entfernt. Das musste das Loch sein. Sie wehrte sich, so gut es ging, doch es half nichts. Dieses Etwas wollte sie nicht freigeben.
    Ein lautes Grollen war zu hören. Es klang, als wäre ein Gewitter aufgezogen. Dann blitzte es wieder hell und in diesem Moment wünschte Arrow sich, dass sie sich nicht gewehrt hätte, sondern geduldig schon wenige Minuten zuvor gestorben wäre, so wie es das Schicksal für sie vorgesehen hatte, denn was sie sah, bohrte ihr einen Pfeil direkt in ihr Herz und er schmerzte sehr viel schlimmer als die Nadelstiche und die Atemnot. Vor ihr sank etwas auf den Grund des Sees mit weit aufgerissenen Augen, die leer direkt in ihre schauten. Ein Anblick, den sie selbst im Jenseits niemals vergessen würde. Ein Schmerz, der niemals vergehen würde. Es war Stones lebloser Körper, der langsam in den Tiefen des Sees verschwand.
    Nun gab Arrow auf. Vor ihren Augen wurde alles schwarz. Sie spürte noch, wie das Etwas sie aus der Umarmung löste und an ihr vorbei glitt.
    Jetzt war es vorbei. Sie würde Stone auf seinem Weg begleiten …
     

Das Feuer im Innern
     
    Gleich nach der Dunkelheit folgte helles Licht. Arrow fand sich in einem dichten Nebel wieder, doch es schien kein unheilvoller Ort zu sein. Sie fühlte sich sehr wohl. Sie sah an sich hinunter. Keine zerrissenen Kleider mehr. Ein dicker Mantel wärmte ihren Körper und ihre Hände waren nicht überall aufgerissen, wie noch einen Moment zuvor. Ein Griff an den Oberarm ließ sie keine Schmerzen spüren. Ihr Körper war völlig unversehrt.
    Ein Wiehern klang durch den Nebel. Arrow drehte sich um und da stand er wieder. Eilig lief sie zu ihm und umschlang seinen Hals.
    „Ich hatte solche Angst um dich“, flüsterte sie Stone ins Ohr. Er sabberte ihr sanft die Schulter voll.
    Stone wendete und ging durch den Nebel. Arrow folgte ihm. Sie waren nicht allein. Überall gingen Leute in die gleiche Richtung. Sie waren alle fröhlich und schienen ohne Angst oder

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