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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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sie sich.
    Arrows Gesicht war mit Schrammen und Blutergüssen übersät. An ihrer Augenbraue entdeckte sie eine Platzwunde. Sie fühlte sich furchtbar bei ihrem Anblick und sie sah aus, als wäre sie in einen Kaktus gefallen. Es war so entsetzlich, dass sie schnell weiterging, um dem Spiegelbild zu entfliehen.
    Als sie durch die Gänge wandelte, bemerkte sie einige Räume weiter helles Licht. In der Hoffnung, dort jemanden finden zu können, schlich sie achtsam dorthin.
    Schüchtern spähte sie durch die offen stehende Tür, doch das Einzige was sie vorfand, war das pure Chaos. Überall standen Leitern, Farbtöpfe und es lagen Tücher und Pinsel herum. Alles war direkt vor der großen bunten Wand aufgebaut, die sich vor Arrow befand. Sie brauchte einen Moment, um zu begreifen, was das Bild an der Wand darstellte. Als sie es verstand, durchzog es sie wie ein Blitz, denn es spiegelte eine Szene im Wald wider, die sie unzählige Male erlebt hatte. Es war eine glückliche Szene, die jedoch auch Erinnerungen zurückbrachten, an denen sie nun zu verzweifeln drohte.
    Das Bild zeigte den dunklen, in Schnee gehüllten Wald, durch dessen Bäume das Licht von Mond und Sternen fiel. Im Mittelpunkt stand auf einem zugefrorenen See eine schlanke, in einen dunklen Umhang gehüllte Frau mit einer aufgesetzten Kapuze, die liebevoll ein sabberndes, zotteliges Kelpie streichelte.
    Die Darstellung hatte lebensgroße Maße. Arrow hatte das Gefühl, direkt vor dem Kelpie zu stehen und in seine dunklen, großen Augen zu blicken. Auch kam es ihr vor, als würde sein modriger Geruch in der Luft liegen und sein schnaubender Atem zu hören sein.
    Tränen stiegen in ihr auf und wie in Trance streckte sie ihren Arm nach ihm aus. Sie wehrte sich gegen die Vorstellung, dass ihre Erinnerungen tatsächlich Erinnerungen waren und versuchte sich einzureden, dass alles nur ein böser Traum gewesen war und er ihr gleich wieder auf die Schulter sabbern würde, sobald er sie beschnupperte. Doch bevor ihre Berührung ihn erreichen konnte, wurde sie von der Realität eingeholt.
    Eine große, sandsteinfarbene Hand griff von hinten nach der ihren und zog sie behutsam zurück. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrem Nacken und mit leiser Stimme flüsterte er ihr ins Ohr: „Die Farbe ist noch nicht trocken.“
    Sein anderer Arm umschlang ihre Hüfte und nachdem sie kurz den Halt verlor, umschlang er sie fest. Behutsam, als wäre sie eine zerbrechliche Blume, drehte er sie herum und blickte ihr in die Augen.
    Arrow wurde von ihren Gefühlen überwältigt. Keylam lebte und es ging ihm gut. Sie war wieder in Sicherheit, und obwohl sie deshalb überglücklich war, spürte sie neben all den schönen Gefühlen auch etwas, das ihr vor Schmerz fast das Herz zerriss.
    Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und die Tränen sprudelten nur so hervor.
    „Er hat mir das Leben gerettet“, schluchzte sie. „Und dafür musste er selbst sterben.“
    „Sssch ... Ich weiß“, sagte Keylam sacht.
    Sanft drückte er sie ganz an sich. Arrow legte ihren Kopf auf seine Schulter und er strich ihr liebevoll übers Haar.
    Das alles hatte sie sehr mitgenommen, und obwohl es für sie keinen besseren Trost hätte geben können, überwog es ihre Trauer nicht. Als ihre Beine ein weiteres Mal nachgeben wollten, schlang Keylam seine Arme noch fester um ihren Körper. Sobald sie ihre Balance wiedergefunden hatte, ging Keylam in die Knie und nahm sie mit einem Ruck auf seine Arme.
    Behutsam trug er Arrow durch das Schloss, die Treppe hinauf und setzte sie, zurück in seinem Zimmer, auf sein Bett.
    „Du hast noch gar nichts gegessen“, bemerkte er besorgt mit einem vorwurfsvollen Unterton und deutete dabei auf einen Teller Suppe und einen Laib Brot neben dem Tee.
    Arrow war verwundert. „Ich hatte das vorhin gar nicht gesehen“, erwiderte sie benommen.
    Keylam reichte ihr den Teller, und als Arrow ihn nahm, fühlte sie, dass er noch lauwarm war.
    „Sally ist rund um die Uhr damit beschäftigt, warme Speisen und Getränke für dich vorzubereiten, damit du sie zu dir nehmen kannst, sobald du aufwachst. Sie und Anne sehen regelmäßig nach dir.“
    Entgeistert horchte Arrow auf. „Anne? Sie ist hier? Geht es ihr gut?“
    Keylam nickte zuversichtlich. „Sie sind völlig übermüdet. Ich habe sie angewiesen, sich schlafen zu legen, und versprochen, dass ich auf dich aufpasse. Immerhin bin ich gut erholt und die beiden haben seit zwei Tagen ununterbrochen für dich gesorgt.“
    „Zwei

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